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Franziska
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Musik

Beitrag von Franziska » 18.04.2011, 21:24

Hallo zusammen!

Cedric (10 J.) würde gerne ein Instrument spielen lernen wie seine Schwester. Nach 2 Jahren "Improvisation" mit einem Muskiklehrer müsste nun eine Veränderung ins Auge gefasst werden. Hat jemand Erfahrung mit Musikunterricht? Cedric geht in die Regelschule, die HPS ist nicht in der Nähe, wo eventuell eine Musiktherapie angeboten würde. Ich hab auch das Gefühl, dass dies nicht gerade das ist, wonach wir suchen.

Danke für jeden Tip und schöne Grüsse

Franziska



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Andrea mit Roman
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Beitrag von Andrea mit Roman » 26.04.2011, 10:22

liebe Franziska
wir haben noch keine Erfahrung mit Roman.In seiner Entwicklung ist er noch zu weit zurück, um systematisch ein Instrument zu lernen.
Bei uns gibt es an den Musikschulen immer im Frühling Instrumentenvorstellungstage, wo man auch Instrumente ausprobieren kann.
Was reizt denn Cedric? Kennt er verschiedene Instrumente?
Roman hat viele Kinderinstrumente, ich merke, Blasen macht ihm Spass, aber er kann keinen Löcher zudecken, Tastendrücken ginge, wenn das Mundstück gewöhnlich wäre, wie bei den Kinderspielzeugsaxaphons.
Roman kann seine Finger schlecht differenzieren, = einzeln bewegen.Die FInger einzlen zu bewegen wie beim Fingerzählen ist er erst am lernen. Ist da Cedric geschickt?
Wie ist seine Mundmotorik? Kann er gut blasen? Ohne zu sabbern? (Roman hat eine Plastikblockflöte, aus der saftet der speichel immer heraus, ein empfindliches Blasinstrument wäre da nei geeignet.
Roman macht es Spass, aus Plausch auf einer Ukulele zu spielen und zu singen, das ist seine kleine Gitarre.
Er hat einfach Freude an Musik, von Noten keine Ahnung, auch sein Singen würde nicht jedermann singen nennen. Aber er singt mit grosser Freude im Schulchor mit.Klavier spielt er gerne bei seinem Götti.
Zum Geburtstag werde ich ihm ein pentatonisches Xylophon kaufen, das hat einen schönen Klang.DAs hat er mal von der Schule nach Hause bekommen, er hatte richtig Spass daran.
Hast du den Anspruch, dasss Cedric richtig spielen lernt? Oder soll er einfach Freude am Instrument haben?
Was sind eure Vorstellungen? Seine und deine? Unser grösserer Bub hört jetzt am Ende der ersten Sek mit Akkordeon auf, wir hatten das letzte Jahr nur noch Kämpfe wegen dem Ueben.
Am besten wäre, ihr könntet verschiedene Kinder besuchen, die unterschiedlichebn Instrumente spielen und er könnte es ausprobieren.
Nun, ich lese deine Frage grad nochmals, was meint denn der Musiklehrer, der Improviastion mit ihm gemacht hat? Welche Instrumente ziehen Cedric an?

Schön sind Instrumente, die immer richtig= gut Töne, wie Klavier, nicht dass es schiefe Töne gibt.
Habe schon gehört von Kindern, die mit rarbigen Noten lernen. Oder bei der Blockflöte das Loch hinten zukleben.
Beliebt ist die Veeh Harfe für behinderte Kinder, es gibt auch Anleitungen und Bausätze, sich selber eine zu Bauen.

Eine ganz andere Frage: in welcher Region wohnt ihr? Wie läuft Cedrics Integration? In welcher Klasse ist er? Welche Unterstützung hat er?
Es wäre schön, wenn du unter Integration darüber schreibne würdest!
Liebe Grüsse

Aus der deutschen Mailingliste weiss ich, dass Kinder mit DS quasi jedes Intrument spielen können (von Akkordeon über Klavier, Schlagzeug, Geige undr Querflöte , Sachen,die ich mir für Roman nie vorstellen könnte.
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

Franziska
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Beitrag von Franziska » 27.04.2011, 21:27

Liebe Andrea

Danke für Deine Antwort!
Ich habe keine "Erwartungen" an Cedric betreffend Musik. Er hat Trommeln sehr gerne, obwohl es da auch manchmal wieder zu laut werden kann. An der Fasnacht macht er immer in der Katzenmusik an vorderster Front mit, mit Kopfhörer wohlverstanden! Ich weiss einfach nicht, wie ich es anstellen soll, damit Cedric seine Freude für die Musik ausleben kann. Die Musikschule scheint mir da auch nicht mehr der richtige Ort zu sein, obwohl ich da noch einmal nachfragen sollte. Das Problem ist, dass da wohl kaum jemand dabei ist, der es sich gewohnt ist, mit behinderten Kindern zu arbeiten.
Ich hab auch schon gedacht, ob es nicht jemanden gäbe, der einfach gerne mit Cedric regelmässig Musik machen würde. Ich hab schon von einem Mann mit DS gehört, der hat Akkordeon gespielt, wohl immer das gleiche Stück, aber mit viel Herzblut! Ein Freund der Familie hatte es ihm beigebracht...
Und war da nicht Simon aus dem DOK Fillm, der Saxophon spielte?

Wir wohnen im Kanton Uri. Cedric geht in die 3.Klasse und ist gut integriert. Neben seiner Klassenlehrerin ist haupsächlich sein heilpädagogischer Lehrer für ihn verantwortlich. Bei einigen Fächern ist eine pers. Assistenz mit Cedric zusammen. In der vorletzten Ausgabe von actuell 21 ist ein Artikel drin von Cedric beim Skirennen.

Gruss

Franziska

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Ursula
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Musikschule

Beitrag von Ursula » 08.08.2011, 21:53

Liebe Franziska

Nach der musikalischen Früherziehung, die Roman mit den anderen Klassenkollegen besuchte, konnte er in die Musiktherapie wechseln. Das war ein Angebot der Musikschule Zürich und unsere Idee war, dass Roman dort verschiedene Instrumente ausprobieren konnte und wir herausfinden, welches er für weiteren Unterricht aussuchen soll. Die "Musiktherapie" gefiel uns dann aber so gut, dass er da blieb, bis die Musikschule leider das Angebot einstellte. Im Anschluss - und auf Empfehlung der Musiktherapeutin - wechselte Roman dann zu einem Schlagzeuglehrer. In seinem Alter wäre er eigentlich in eine Perkussionsgruppe gekommen, aber der Schlagzeuglehrer meinte, er wäre dort überfordert, weil alles recht schnell geht. So bekam Roman Einzellektionen, die er nun seit 3 Jahren mit Begeisterung besucht.

Auch wir hatten keine Erwartungen, dass Roman etwas erreichen muss, die Freude an der Musik war die Hauptmotivation für den Unterricht. Natürlich hofften wir aber ein wenig, dass er den einen oder anderen Fortschritt macht. Dieser stellt sich nun, nach 3 Jahren tatsächlich ein, nach ca. 2.5 Jahren hat Roman angefangen, ziemliche Fortschritte zu machen. :D

Hoffentlich findet Ihr einen guten Platz für Cédric. Habt Ihr schon etwas für nach den Sommerferien?

Liebe Grüsse
Ursula

Franziska
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Beitrag von Franziska » 09.08.2011, 15:55

Hoi Ursula
Super, wenn Roman Freude am Schlagzeug spielen hat! Ich hab schon auch an sowas gedacht, wobei es für Cedric schnell zu laut werden kann.
Nun haben wir keine passende Lösung gefunden. Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob es wirklich das ist, was er will. Er war kürzlich bei einem Sportverein "schnuppern", das hat ihm auch sehr gefallen. Es ist schwierig, das richtig zu finden. Ich halte die Augen offen, vielleicht ergiebt sich sonst noch was. Cedric ist nun bei der PTA (Pfadi trotz allem) dabei, da hat er riesig den Plausch, war sogar mit im Sommerlager.

Lieber Gruss

Franziska

Martin Andry
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Musik ja, nein, welche und wie, wo

Beitrag von Martin Andry » 24.10.2013, 22:11

Dies ist zwar ein älterer Beitrag, dennoch ein paar Gedanken dazu:

Schlagzeug/Perkussion Jazz+Pop: Gute Idee! Es gibt übrigens auch elektronische Schlagzeuge, diese werden vielfach auch von Bands oder von Musikstudierenden verwendet. Es hat alles dabei: Becken, Snaredrum, Fusspauke,, etc.
Der Vorteil ist, dass ein solches Schlagzeug sich eigentlich "fast" wie ein richtiges Schlagzeug beim Spielen anfühlt und durch einen entsprechenden Lautsprecher auch ebenso echt klingt. Der Vorteil ist, dass man aber die Lautstärke auf ein nachbarverträgliches Niveau einstellen kann. Oder der freudige Musiker setzt sich ganz einfach Kopfhörer auf. Die Kosten für ein solches Drumkit sind sehr akzeptabel und übersteigen nicht die Preise von vergleichbaren "richtigen" Drumkits.

Perkussion Klassik
Marimba bspw. wäre sicher auch ein sehr geeignetes Instrument für Kinder mit DS. Je nach Fertigkeit könnte nach einer Weile vielleicht sogar mit zwei Schlagstöcken pro Hand geübt und gespielt werden, genau so wie es die Profis ja auch können.


Unterricht Generell: In der Schweiz gibt es mehrere Musikhochschulen. An diesen Hochschulen werden ja die angehenden Musiklehrer und Musiklehrerinnen (Pädagogen) und Performer (Orchester, Solisten) ausgebildet. Während dieser Ausbildung sind diese Studierenden verpflichtet Musikschüler, auch Kinder, zu unterrichten. Die Musikstudierenden sind meistens auf sehr hohem Niveau und dies schon ab dem ersten Semester. Schreibt doch einfach mal eine Musikhochschule an, vielleicht direkt deren Studierendenorganisationen. Diese Form von Unterricht ist sicher bezahlbar, also pro Lektion nicht allzu teuer. Musikhochschulen gibt es in Zürich, Bern, Basel, Lugano, Genf und Lausanne.

Musik-TherapieFinde ich auch gut, aber wenn ein Kind -auch mit Downsyndrom- ein Instrument vollwertig spielen möchte, eventuell zusammen mit anderen in einem Ensemble und seine Fertigkeiten es zulassen, gibt es sicher einen Weg.

Unser ältester Sohn spielt Geige, der Mittlere Klavier und was unser jüngster (Micha-Peleg) mit Downsyndrom spielen wird ... Ich weiss es nicht, vielleicht will er es auch gar nicht, wir werden sehen! Mein Wunsch wäre Viola (Bratsche)! Und sonst halt ein nerviges Cello... ;-)

Aber lassen wir dann wenn es soweit ist, den Sohnemann selber entscheiden ob es geht und ob er will.

Klavier ist sicher ein gut geeignetes Instrument, somit auch Orgel, Cembalo und E-Pianos

Vielleicht komme ich noch an mehr Details bezüglich diesem Thema ran, stelle es dann auch gerne hier rein. Ach ja, ich arbeite ja an einer Musikhochschule aber nicht als Musiker. Privat spiele ich Westerngitarre und singe gerne dazu. Ab und zu darf ich sogar unseren Ältesten mit der Gitarre begleiten, aber nur wenn er Irish-Folksongs spielt, bei J.S. Bach hätte ich Mühe.

Wer da und dort noch Fragen hätte kann mich gerne auch per PN kontaktieren.


Hier noch Beispiele (den Meisten von Euch sicher bekannt) von Musikern mit DS:

http://m.youtube.com/watch?v=_jskeCI8Gz ... jskeCI8Gzw

oder

http://www.youtube.com/watch?v=Uw_GbQEe ... pp=desktop

Und hier noch ein Dirigent mit Downsyndrom

http://www.youtube.com/watch?v=qlaMANtlj7U

Liebe Grüsse
Martin
Liebe Grüsse
Martin mit Angela und unseren Micha-Peleg (DS) geboren 30.08.13, Noah-Marius 8, Jannik-Simeon 10

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