drittes Kindijahr oder Integration in Regelschule

Fragen, Tipps und Informationen zur Integration in den Kindergarten
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Andrea mit Roman
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drittes Kindijahr oder Integration in Regelschule

Beitrag von Andrea mit Roman » 15.01.2008, 17:54

Hoi mitenand
ich wäre froh um Erfahrungsberichte und Austausch zum Thema: Integration in Regelschule, 1.Klasse oder drittes integratives Kindergartenjahr.
Roman, jetzt 71/2 J., ist im 2. Kindergartenjahr integriert hier im Dorf.
Der HPS Schulleiter (der alles koordiniert) hat im Oktober was gesagt von Integration in die Dorfschule, mit Lernzielbefreiung und heilpädagogischer Begleitung für 6 Lektionen.
Das war der Infostand, mehr konnte er mit noch nicht sagen, da das Projekt noch ausgearbeitet wird, jetzt haben wir Anfang Februar das Entscheidungsgespräch, wies weitergehen sollte.
Prinzipiell sagte er, die Kinder sollen alterssgerecht eingeschult werden, ausser es gebe gute Gründe für ein drittes Kindergartenjahr, was ich mir auch vorstellen könnte...

Wer weiss, welches Argumente für ein drittes Kindijahr sind?
Was sind Bedingungen, die für eine Integration erfüllt sein müssen?

Roman ist weit zurück in seiner Entwicklung, aber sehr sozial und gut in einer Gruppe integriert.
Er verständigt sich mit Gebärden und wenigen Wörtlis, die er auch zu Sätzen zusammenhängt.
ich verstehe ihn gut, weiss aber, dass ihn andere Kinder kaum verstehen.
Er hat enorme Fortschritte in der Spiel- und Sprachentwicklung gemacht im Kindi und ich kann mir nciht vorstellen, wie er in der Schule Stillsitzen soll....
Er hat noch Windeln ( Bedingung für Integration war mal, dass er keine Windel mehr hat), braucht in der Garderobe noch Hilfe, Wegbegleitung (erkennt keine Gefahren, die Orientierung hätte er), hat von schulischen Sachen noch keine Ahnung, er erkennt die Menge 2, beginnt Farben zuzuordnen, kennt gross und klein, kritzelt mit einem Stift Kreise im Faustgriff, lernt zu schneiden mit der Schere.
Roman passt gut in die Kindigruppe, auch von der Grösse her fällt er nicht auf, da er klein ist.


Bin gespannt, wer welche Erfahrungen hat, speziell interessiert mich eure Meinung, Dani und Ursula und deine, Sandra...

herzliche Grüsse an alle
Zuletzt geändert von Andrea mit Roman am 16.01.2008, 21:38, insgesamt 1-mal geändert.


Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

Sylvia Schlatter
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Beitrag von Sylvia Schlatter » 15.01.2008, 21:13

Hoi Andrea,
bei uns war es so, dass die Heilpädagogin des Kindergartens es sich im Januar '06 beim Elterngespräch durchaus vorstellen konnte, Marius ein drittes Kindergartenjahr machen zu lassen, man müsse aber noch zuwarten, was an neuen Anmeldungen komme. Dann hatte Marius ja im Mai '06 noch eine Herzschrittmacher-OP und war etwa drei Wochen im Spital. Über das Thema Kindergarten oder Schule wurde nicht mehr gesprochen, es war für alle so selbstverständlich, dass es ein drittes Kindergartenjahr machen würde. Und es hat ihm sehr viel gebracht.
Nun ist er in der ersten Klasse, wo er nun erstmals ausschliesslich mit behinderten Kindern zusammen ist, nachdem der Kindergarten integrativ war. Das "warten" war auch gut in Bezug auf die Sprache. Nun sind doch wenigstens zwei sprechende Kinder zusammen, im letzten Jahr wäre er allein gewesen.
Er lernt Vieles, nicht nur Positives. So kommt es ab und zu vor, dass er Gspänli imitiert und ich ihm sagen muss, dass er Marius heisse, und nicht.....!

Für uns war es nie ein Thema, ihn bei uns im Dorf in die Schule zu integrieren, zählen kann er noch immer nicht bis zwei, oder noch besser: alles, was mehr ist als eins, ist für ihn zwei.
Eine Zeitlang wurde er recht aggressiv, wenn Tabea etwas gezählt hat. Nun zählt er selber "eis, sibe, nün". Heute hatte er zum ersten Mal Hausaufgaben mit Buchstaben, so ein Gummipuzzle mit dem ganzen ABC. Er nahm es auseinander und setzte es wieder zusammen, während ich die einzelnen Buchstaben benannte. Leider habe ich keine Infos bekommen, was genau er machen sollte. So denke ich, dass dies so ok war.
Ich werde wieder einmal sagen müssen, dass man mir schon gewisse Anweisungen geben muss, wir haben ja übermorgen das Elterngespräch. Da wird es wieder einiges zu besprechen geben.

So wünsche ich eine gute Zeit und genügend Verständnis für Eure Situation

Sylvia Schlatter

Franziska
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Kindergarten

Beitrag von Franziska » 16.01.2008, 11:49

Hoi Andrea
Bei uns ist das Thema auch aktuell. Cedric wird 7, ist im 2. Kindergartenjahr, und auch bei uns wird vor Ostern noch entschieden, ob Cedric in die 1.Klasse kommen kann oder wie weiter. Ich hab immer gedacht, dass es gar nicht möglich sei, ein 3. Kindergartenjahr zu machen, aber nun hat mich seine Heilpädagogin angesprochen, dass es sehr wohl möglich sei. Die 2 Jahre machen zusammen, was die Lektionen betreffen, in etwa 1 Jahr aus.
Unsere Schule im Dorf ist sehr positiv eingestellt für die Integration, obwohl das total Neuland ist. Ich bin mir bewusst geworden, dass man wohl immer wieder neu entscheiden muss, wie es weiter gehen soll.
Cedric fühlt sich sehr gut im Kindergarten, man kennt ihn so oder so im ganzen Dorf. Er lernt extrem viel dort, hat sprachlich sehr profitiert, geht dort auch in die Logo, wo jetzt neu mit dem Buchstaben A begonnen wurde, so Laute einfach, aber ich hab gestaunt. Cedric hat auch so einen kleinen Winnie the Pooh Compi bekommen, da geht es so um die Buchstaben und Zahlen, und da drückt er nun dauernd auf A und wiederholt auch prima. Das Ziel wäre auch bei uns, dass er bis 3 zählen kann, aber das klappt noch nicht richtig. Ich muss mir da einen neuen Trick ausdenken!
Diese Woche hat Cedric Skischule, alle Kindergartenkinder gehen da hin, und dieses Jahr eben hab ich ihn auch angemeldet. Letzen Winter war einfach die Zeit noch nicht reif. Nun, es geht so gut, er hat sich sofort mit der neuen Situation angefreundet, was ja nicht immer der Fall ist, ein bisschen Sturheit ist da schon vorhanden... Ich bin so überrascht, wie gut das geht, und wenn ich dann noch sehe, dass er mit lautem Juhui die Piste runter kommt, da staune ich nur.
Ich merke einfach, dass man im ihm Zeit lassen muss, die Sicherheit kommt erst dann. Die Schule, es wird wohl fast ein kleiner Schock sein. Aber ich muss sagen, dass er wirklich gute Betreuung hat, ich vertraue ihnen, und bin mir sicher,dass man auch nicht etwas erzwingen will.
Cedric trägt übrigens auch noch Windeln, aber es war bis jetzt kein Problem.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass er gerne auch zu den Grossen gehören möchte, er nimmt dann die Schultasche seiner Schwester oder sitzt neben ihr und macht auch seine Aufgaben... Bin gespannt, wie es weite geht. Ich bin froh, dass das Thema 3. Kindergartenjahr da ist, was mich etwas ruhiger macht.... Wünsche Euch das Allerbeste!
Lieber Gruss
Franziska

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wie weiter?

Beitrag von Sandra » 16.01.2008, 13:08

Hallo Andrea und alle anderen!

Auch wir sind in der schwierigen Situation zu entscheiden wie es mit Joel weitergeht. Er ist seit dem letzten Sommer im Dorfkindergarten integriert wo es für alle scheinbar sehr gut läuft. Im Kindergarten sind 15 Kinder und er wird von dieser Gruppe sehr gut integriert und getragen. Nun ist es so, dass im Sommer die für ihn wichtigsten Kinder alle eingeschult werden. Im Kindergarten werden dann viele neue Kinder kommen und viele davon werden knapp 3 Jahre jünger sein als Joel. Eigentlich kann ich mir Joel in der Schule kaum vorstellen. An einem Platz sitzen und oft still arbeiten müssen. Zudem ist es wie anscheinend auch bei euch, dass es mit dem zählen und den Buchstaben auch mit häufigem üben nicht klappt. Auch spielt Joel sehr gerne und sicher würde es ihm im Kindergarten auch gefallen. Aber wie würde er mit der neuen Gruppe zurecht kommen und vor allem sie mit ihm? Auch haben wir noch nicht abgeklärt, ob die Schulkommission einer Integration in die Schule überhaupt gutheissen würde. Wir werden uns in den nächsten 2 Wochen mit der Kindergärtnerin und der Heilpädagogin treffen und ich hoffe, danach werden wir mehr wissen. Was ich noch dazu sagen muss, wir würden in jedem Fall nur eine Teilintegration anstreben. Wir haben eine HPS im Dorf. Joel besucht den Kindergarten an 4 Halbtagen und zusätzlich an 2 Halbtagen die HPS. Er fühlt sich auch dort sehr wohl.
Werde euch auf dem laufenden halten wenn wir mehr wissen! Wäre schön, wenn ein reger Austausch der Eltern von Kindergarten bzw. Schulkindern stattfinden würde!

Franziska: Super, dass es in der Skischule so gut läuft. Manchmal unterschätzen wir unsere Kinder einfach gell.

Herzliche Grüsse
Sandra Fehlmann mit Joel, DS Feb. 01

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Daniel
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3 Jahre Kindergarten?

Beitrag von Daniel » 16.01.2008, 19:19

Hallo zusammen

Unser Roman ist jetzt 12 Jahre alt und besucht die 4. Klasse im Quartierschulhaus (Integration zusammen mit einem anderen behinderten Kind). Im Kindergarten hat er ein drittes Jahr besucht (nachdem er schon ein Jahr später als üblich eingetreten war), jetzt ist er also gegenüber der Regel 2 Jahre "im Rückstand".
Warum hat er ein drittes Kindergartenjahr besucht? Die Idee kam ursprünglich von der Heilpädagogin, die ihn im Regelkindergarten begleitete. Solche Fragen werden in Integrationsprojekten, welche von der HPS der Stadt Zürich verantwortet werden, in halbjährlich stattfindenden Standortgesprächen besprochen (an denen alle beteiligten Lehrkräfte, die Eltern, urspr. auch die Leiterin Abteilung Integration, z.T. auch die zuständige Schulpflegerin teilnehmen und solche Entscheide gemeinsam gefällt werden). Wir kamen zum Schluss, dass das spielerische und weniger stark auf das Kognitive ausgerichtete Umfeld des Kindergartens Roman mehr fördern würde. Roman hat stark vom Nachahmen, Mitmachen und Abschauen gelernt. Gegen Ende des 2. Kindergartenjahres hatten wir auch den Eindruck, dass er zunehmend etwas von den "intellektuellen" Elementen im Kindergarten mitbekommt, so erwarteten wir, dass er in einem 3. Jahr hier noch mehr "einhängen" könnte. Die Sache mit den Windeln spielte übrigens auch mit hinein. Roman trug bis 10 jährig noch Windeln. Das führte dann auch zu einer gewissen "Torschlusspanik" gegen Ende des 3. KiGa-Jahres: Die Vorstellung, dass er vor dem Übertritt in die Schule vollständig trocken sein sollte, setzte uns und damit auch ihn unter Druck, so dass wir sogar eher einen Rückschritt auf diesem Gebiet erlebten. Erst als wir diesen Druck abbauten und auch in Kauf nahmen, dass er es vielleicht nicht schaffen würde, bis zum Schuljahresbeginn die Sache in den Griff zu kriegen, kam es wieder besser. Der regelmässige WC-Besuch gehörte halt dann auch anfangs Schule noch zum Programm der Heilpädagogin und wir waren auf Abruf, um Roman notfalls mit vollgemachten Hosen nach Hause zu holen, was zum Glück nur sehr selten vorkam. Ausserhalb der Schule hatten wir noch eine Weile lang öfters Hosen zum Auswaschen, in der Schule "passierte" es aber fast nie.
Im Nachhinein können wir sagen, dass der Entscheid absolut richtig war. Der Übertritt in die Schule war dadurch viel problemloser als ich befürchtete. Roman hatte auch das Glück, zusammen mit zwei Kindern aus unserem Haus die gleiche Klasse zu besuchen (was immer noch der Fall ist).

Ich denke, man darf sich auch nicht mit falschen Vorstellungen von Schule unter Druck setzen lassen. Der "Kulturschock" war nicht so gross, weil Roman nicht alle Lektionen besuchte: So hatte er zu Beginn nur 1 oder 2 unbegleitete Klassenlektionen in kognitiven Fächern; der Rest fand entweder in Halbklassen, begleitet oder als Einzelunterricht mit der Heilpädagogin statt, oder es waren Fächer wie Turnen, Handarbeit etc. Das setzt natürlich eine grössere Flexibilität und Präsenz seitens der Eltern (bzw. der Frau vom Entlastungsdienst) voraus. Eine geglückte Integration bzw. Einschulung bedingt aber gleichermassen Lehrkräfte, welche das Programm und die Lernziele adäquat auf das jeweilige Kind abstimmen. Sturheit ist hier fehl am Platz.
Integration heisst immer in erster Linie soziale Integration und nicht die irrige Meinung, man könne das Kind mit dem regulären Schulstoff "mitschleppen" und es damit überfordern. Ob und wieviel Roman zählen, lesen oder schreiben kann, war daher für den Schulübertritt kein wesentliches Thema. Im Zeichnen befand er sich damals z.B. noch tief in der Kritzelphase.

Im Kanton Zürich ist "zufälligerweise" das Inkrafttreten der NFA mit dem neuen Volksschulgesetz zusammengefallen, was dazu geführt hat, dass die Integration jetzt von Gesetzes wegen als das anzustrebende primäre Modell gilt und entsprechend sorgfältig gepflegt und ausgebaut wird. So wird seit diesem Schuljahr erstmals auch eine echte Integrationsklasse (mit 4 behinderten Kindern und durchgehend 2 Lehrkräften) nach dem Basler Modell an unserem Schulhaus als Pilotprojekt geführt.
In Romans Klasse haben wir seit diesem Schuljahr sozusagen eine halbe Integrationsklasse.

Es lässt sich nicht leugnen, dass sich die Schere im Bereich der intellektuellen Entwicklung natürlich laufend mehr öffnet. Auch wir prüfen die Frage, ob die Integration noch das Richtige für Roman ist, für jedes weitere Schuljahr wieder neu. Wir würden Roman vermutlich nicht integrativ schulen lassen, wenn dies bedeuten würde, dass er ein entferntes Schulhaus besuchen müsste, mit dessen Kindern er ausserhalb der Schule keinen Kontakt hätte (was für die Kinder der Integrationsklasse natürlich z.T. zutrifft). Für uns war Integration immer die logische Folge davon, dass Roman auch sonst einfach Teil dieses Quartiers ist.
Wenn ich mit ihm ins heilpädagogische Schwimmen gehe, wird mir im Vergleich immer wieder bewusst, wie "normal" sein Verhalten und seine Fähigkeit, sich in eine Gruppe einzufügen, dank der Integration ist. Das ist ja auch sehr viel wert, auch wenn er schulisch vielleicht nicht ganz die Förderung geniesst, die er an der heilpädagogischen Schule hätte.

Jetzt habe ich etwas weit ausgeholt zum Thema Integration...
Falls ihr gezielte Fragen habt, gebe ich bzw. Ursula gerne weiter Auskunft.

Soweit für diesmal.

Dani
Daniel Burri

mit Ursula Burri, Michael (1991) und Roman (1995 DS)
Zürich

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Andrea mit Roman
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drittes Kindijahr/Integration in 1.Klasse

Beitrag von Andrea mit Roman » 16.01.2008, 22:30

hoi mitenand
super, dass schon so viele geschrieben haben, vielleicht gibt es ja noch mehr Mitlesende, die auch noch Erfahrung haben diesbezüglich.

an Franziska: in welchem Kanton seid ihr zu Hause? Wer wickelt Cedric im Kindi? wie hat ers mit der Selbstständigkeit? Wieviel heilpädagogische Begleitung hat er? Hat er Logo in der Kinidizeit
oder ausserhalb?
Toll, dass Cedric Skifahren kann, einen Lift hätten wir auch vor der Haustüre, aber Roman muss jeden Winter wieder neu lernen , auf Schnee zu gehen, er hat noch grosse grobmotorische Probleme (hat erst mit 41/2J, gehen gelernt)
Hoffe auch, dass unsere Heilpädagogin ein gutes Wort für Roman einlegt und sich für ein drittes Kindijahr begeistern kann! Muss sie mal fragen, was sie davon hält, wir haben noch nie darüber gesprochen...

an Sandra: ich denke nicht, dass der Wechsel der Kinder im Kindi ein Problem für Joel wird, bei Roman klappt es weiter gut. Klar sind Kinder weggegangen, mit denen er gut zurechtkam, es gab nur 6 neue Kinder und 2 sind noch auf Distanz mit ihm, aber es muss ja nicht jedes Kind mit jedem Spielen. Auch sind die kinder, die letztes Jahr die kleine waren, ja geblieben.Auch wir haben ja unsere Präferenzen in menschlichen Kontakten und kommen mit den einen besser, mit den anderen weniger gut klar. Oder habt ihr etwa in eurem Dorf einen Kindergarten, der nur ein Jahr dauert???
Bei uns ist ein Jahr Pflicht (das sind die Grossen) , das zweite freiwillig(die Kleinen), aber 99% der Kinder im Dorf gehen 2 Jahre in den Kindergarten.

Roman hat auch ein reduziertes Kindipensum, er geht täglich einen halben Tag, die Grossen im zweiten Kindergartenjahr haben zwei Halbtage mehr als Roman.
Roman reicht das völlig aus, da er mittags immer sehr müde ist, auch hat er ja die Therapien noch(Logo, Physio und Hippo bisher), die finden dann nachmittags statt, bzw. für die Logo nehme ich ihn einmal aus dem Kindi heraus, schliesslich gehen die anderen kinder ja auch in der Kindizeit in die Therapie und wir haben noch di eErschwernis, einen weiten Fahrweg zu haben, da im Ort keine geeignete Logo für ihn da ist.

Ich weiss gar nicht wie er das Schulpensum verkraften würde, das ist jeden Vormittag eine Stund mehr und die zwei Nachmittage dazu auch noch. Zudem müsste Roman dann schon um 6 Uhr
aufstehen, dass er rechtzeitig in die Schule kommt, jetzt wecke ich ihn um 6.45.
Ich befürchte aber, dass dieses Argument gegen die Schule im Moment nicht zählt, da sie sonst sagen, geben sie ihn in die HPS, da hat er mittags kein Gehetzte....(HPS ist bei uns 1 Std.
Schulbusfahrt).

Roman ist jetzt auch einzelintegriert, im oberen Kindi hat es noch 2 Integrationskinder, die aber nicht DS haben. Da kam mir auch schon der Gedanke, ihn einzuschulen, falls die anderen beiden eingeschult werden (eiss nicht, was sie tun), dann wäre das Problem der wenigen heilpädagogischen Stunden gelöst, drei Kinder hätten dann 18 Lektionen Heilpädagogin..., aber ich denke mit, Roman wäre überfordert, es entspricht nicht seiner Entwicklung, zu den jüngeren Kindergartenkinder passt er jetzt gut in die Gruppe.

Allerdings bin ich immer noch der Meinung, dass man Sprache vor allem übers tun und spielen lernt, nicht durchs stillsitzen und lesen, was er ja vorläufig nicht lernen kann, da er ja noch nicht mal Buchstaben und Wörter auf Befehl sagen kann. Das würde wieder sehr für ein drittes Kindijahr sprechen.
Roman ist noch sehr verspielt, macht lange Rollenspiele (Köcherle, Verkäuferlis,Eisenbahn, SAmichlaus, Feuer mit Klötzen) ist auch selber oft ein Tier und kriecht dann herum und ist dann nur als solches ansprechbar, z.B. als Katze (das kann durchaus 30 Minuten dauern)im Kindi kann er ja miauen, aber in der Schule????

an Dani:
was du über die Gründe fürs dritte Kindijahr schreibst, trifft voll auf Roman zu. Der Schulleiter der HPS(Roman ist in einer HPS eingeschrieben( wo er aber aus geografischen Gründen nie hingehen wird)und besucht wie gesagt den Dorfkindi), der alles koordiniert was Integration in AR betrifft, hat im letzten Gespräch erwähnt, dass die Nachahmung Romans absolute Stärke sei und er dadurch enorm vom Dorfkindi im Vergleich zum HPS Kindi profitiert.
Roman fällt im Kindi im Spiel nicht auf, da passt er super zu den Kindern. Aber in der Selbstständigkeit, im Turnen, Wegbegleitung, Feinmotorik (Stifthalten, Schneiden , Kleben,usw.) Und im Sprechen , da treten seine Einschränkungen klar an den Tag. Insofern hätte er auch in Handarbeit, Werken, Turnen usw. in der Schule Unterstützung notwendig.
Ich kann mir nicht vorstellen, was er tun würde, die 18 anderen Lektionen, wo er keine Begleitung hätte.
Wir haben, für Roman muss ich sagen, leider, seit diesem Sommer Blockzeiten in der Schule. Das heisst, es gibt keine zweigeteilten Grupppen mehr in der Schule, Manuel hatte vor 4 Jahren in der ersten Klasse oft nur 2 oder 3 Lektionen Schule, oft nur 10 Kinder, aber die Zeiten sind vorbei!
Zum Nachteil der Integration finde ich.

So es ist lang und spät geworden, freue mcih weiterhin auf regen Austausch!
Herzliche Grüsse an alle
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

Sandra
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Beitrag von Sandra » 21.01.2008, 13:31

Hallo Andrea und alle anderen

Bei uns wurde tatsächlich erst im letzten Sommer der 2-jährige Kindergarten eingeführt. In den Köpfen ist es noch nicht so ganz verankert, bei mir wahrscheinlich auch nicht und viele Eltern schicken ihre Kinder nach wie vor 1 Jahr in den Kindergarten.
Wir hatten in der Zwischenzeit ein Gespräch mit der Lehrerin von der HPS. Sie meinte natürlich auch es sei zu früh für Joel für die Schule. Sie meinte aber auch es sei durchaus ein wichtiger Aspekt, wie gut Joel in dieser Kindergruppe integriert ist. Nur 4 Kinder, davon 2 fremdsprachige, bleiben im Sommer zurück. Wir werden nun ein zweites Kindergartenjahr beantragen und zusätzliche noch einen Nachmittag in der HPS. Dann würde Joel 4 Halbtage im Kindergarten und 3 Halbtage in der HPS sein ab dem Sommer.
Sind eigentlich die meisten Kinder mit DS entweder ganz integriert oder ganz in der HPS? Ich finde ich höre so wenig von teilintegrierten Kindern.
Hoffe auf weiteren Austausch!

Bis dahin, herzliche Grüsse aus dem Berner Oberland
Sandra, mit Nicola, Joel DS, und Noe

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Teilintegration?

Beitrag von Andrea mit Roman » 22.02.2008, 17:19

liebe Sandra
du fragst, ob die meisten Kinder voll integriert sind oder ganz in der HPS.
Ich habe vile persönliche Kontakte in der Elterngruppe. Es gibt alle Möglichkeiten.
Roman war das zweite von etwa 40 Kindern, der ganz integriert ist mit der Begleitung einer Heilpädagogin. 3 Kinder waren ohne Unterstützung im Kindergarten im Dorf , 1 anderes im Dorfkindergarten mit einer zusätzlichen Praktikantin. Etwa 3 besuchten halbtagesweise den Dorfkindi ohne Begleitung und auch die HPS.
Unser Schulleiter der HPS, der die Integration coacht, sagte grad gestern , 1 Kind, das auch in der Schule halb halb war, verweigerte ab der 2. Klasse die Dorfschule, vielleicht, weil die Welten zu verschieden sind und er sich nicht mehr orientieren konnte.
Ich persönlich hätte mir für Roman keine Teilintegration vorstellen können. Aber man muss für jedes Kind den für ihn passende Weg finden.
Wie siehts im nächsten Sommer aus bei euch, seid ihr schon weiter?

Liebe Grüsse
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

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