Abstimmung 26.11.17 in Zürich

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Ritchie
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Abstimmung 26.11.17 in Zürich

Beitrag von Ritchie » 08.11.2017, 20:10

Liebe alle, die ihr in Zürich wohnt

es geht in der kommenden Abstimmung am 26. November um die Abschaffung der Schulkommission für Sonderschulen. Dies ist ein weiterer Schritt zur Abschaffung der separierten Sonderschule und eine unerhörte Sparmassnahme auf dem Rücken der sagen wir mal weniger Fitten unter unseren Kindern. Wie so oft handelt es sich wieder einmal um eine verdeckte Sparmassnahme im Mäntelchen der schulischen Integration. Nichts gegen schulische Integration, aber bitte nicht auf Kosten der Sonderschulen.

In der offiziellen Information der Stadt Zürich (s. nachfolgender Link) wird die Annahme der Abstimmungsvorlage empfohlen, ohne irgendwelchen Gegenstimmen eine Plattform zu bieten.

https://www.stadt-zuerich.ch/content/da ... 17_web.pdf

Ich habe mich bei der Schulkommission für Sonderschulen erkundigt und unten angefügte Begründungen erhalten, warum sie diese Vorlage ablehnt.

LG, Richard
mit Jamie (12/DS) und Familie in Zürich

***

Stellungnahme der SK SsA zur Abschaffung der Schulkommission für Sonderschulen

Die SK SsA beantragt, die im Dispositiv bezeichneten Änderungen der

Gemeindeordnung (zuhanden der Gemeinde) sowie weiterer Erlasse (in eigener Befugnis)

insgesamt abzulehnen.

1. Begründung

Ohne die Berücksichtigung der durch die SK SsA eingebrachten Rahmenbedingungen für

die Reorganisation der Aufsicht über die Sonderschulen und weiteren gesamtstädtischen

sonderpädagogischen Angebote besteht die erhebliche Gefahr, dass sonderpädagogische

Massnahmen zukünftig in jedem der sieben Schulkreise anders umgesetzt werden. Wenn

Behördenmitglieder zur Erfüllung ihrer Aufgaben ausserdem weder in den sonderpädagogischen

Themen geschult noch stadtweit vernetzt sind und dazu weder Schul- noch Therapiebesuche

verbindlich und flächendeckend von den Behörden durchgeführt werden, wird die

Behördenaufsicht über die Sonderschulen und Therapien faktisch abgeschafft. Damit wären

die Unabhängigkeit der sonderpädagogischen Fachgebiete und deren Unterstützung durch

eine qualifizierte Behördenorganisation mit den notwendigen Kompetenzen verloren. Die SK

SsA steht für diese Qualität und Kompetenzen und lehnt deshalb die vorliegende Vorlage ab.

2. Ausgangslage

Das aktuelle System mit der SK SsA als Kontrollorgan der Sonderschulen und therapeutischen

Angebote funktioniert gut: die Schulen und TherapeutInnen erhalten eine einheitliche

Kontrolle durch die direkte Beaufsichtigung des Unterrichts und dank der Aufsicht durch das

Milizkollegium als strategisches Organ.

Die SK SsA anerkennt Optimierungsbedarf dort, wo eine Überschneidung von Entscheidungskompetenzen zwischen PK (PräsidentInnenkonferenz der Schulpräsidien) und SK SsA

besteht.

Soll vor diesem Hintergrund dennoch eine Übertragung der politischen Verantwortung weg

von der SK SsA hin zu den Kreisschulbehörden stattfinden, müssten wichtige Rahmenbedingungen

zwingend eingehalten werden:

3. Organisatorische Erwägungen im Falle einer Annahme der Vorlage

Um eine gesamtstädtisch einheitliche Organisation und Qualität der sonderpädagogischen

Massnahmen zu sichern, wäre eine verbindliche Vernetzung der Gremien für sonderpädagogischen

Fragestellungen der sieben Schulkreisen erforderlich, welche den Erfahrungsaustausch

zwischen den Behördenmitgliedern ermöglicht und Möglichkeiten zur Weiterbildung

für sie schafft.

November 2017


Saskia & Richard
mit Jamie *4.12.2004/DS/ASDII/GERD/Schilddrüsenunterfunktion

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