Kein "normales" Kind zu einem behinderten Kind

Fragen und Diskussionen rund um ethische Fragen
Antworten
Mebeky
Beiträge: 388
Registriert: 10.05.2006, 18:12

Kein "normales" Kind zu einem behinderten Kind

Beitrag von Mebeky » 07.03.2009, 09:13

Hallo zusammen

Wie Ihr schon wisst, ist Kyra ein Adoptivkind. Nun haben wir uns vor 2 Jahren für ein zweites Kind angemeldet. Nun kam das Telefon von der Adoptionsstelle, dass die Frist abgelaufen sei. :( Nun müssten wir das Ganze Prozedere nochmals machen wenn wir nochmals für 2 Jahre für ein zweites Kind angemeldet sein wollen. Unsere Betreuungsperson von der Adoptionsfachstelle sagte uns, dass Sie uns paar mal an Vormünder vorgeschlagen habe. Doch die Mehrzahl von Vormünder sagen halt, sie wollen kein "normales" zu einem behinderten Kind geben. Somit ist der Traum von einem zweiten, schon fast ausgeträumt. Wenn wir uns wieder für die nächsten 2 Jahre anmelden würden und wir wieder an solche Vormünder rankommen, wenn dadurch nach zwei Jahren wieder nichts ist, dann sind wir beide 45 Jahre alt. Wir werden nicht jünger.
Handumkert haben wir mit Kyra doch sehr grosses Glück gehabt, dass "wir" sie bekommen haben. Da es gar nicht normal ist, dass man ein behindertes Kind zu einer erstplazierten Familie gibt. So wissen wir wirklich nicht, wieso Gott uns gerade Kyra geschenkt hat, uns für sie ausgesucht hat. Wir möchten Kyra keinen Tag missen, auch wenn das ganze nicht immer so einfach ist. Doch an jedem neuen Fortschritt von ihr haben wir riesige Freude. Im letzten Jahr bis jetzt machte Kyra keinen einzigen Rückschritt nach den Fortschritten.
Ich musste dies einfach schreiben.

Grüessli

Bernadette



Benutzeravatar
Andrea mit Roman
Beiträge: 759
Registriert: 24.01.2005, 17:30
Wohnort: Appenzellerland

Beitrag von Andrea mit Roman » 08.03.2009, 12:04

liebe Bernadette
ich verstehe, dass du enttäsucht bist über diese Vormünder, die eure jetztige Familie mit Kyra ja nie kennengelernt haben und einfach aufgrund des Vorurteils "Behindertes Kind" einen weitere Adoption nicht in Betracht ziehen. Da würde nur helfen, wenn sie euch sehen würden, erleben würden, wie gut es euch als Familie trotz Kyra auch geht und auch sicher ein zweites Kind bie Euch glücklich werden könnte.
Sicher ist es leichter gesagt als auszuhalten, aber so wie Kyra sich ihren Platz bie euch letztendlich ausgesucht hat, so wisst ihr bis jetzt nicht, ob es nochmals ein Kind gibt, das für euch bestimmt ist...

Wenn ihr euch ganz fest noch ein zweites Kind wünscht, so würde ich mich trotz der Bürookratiehürden halt doch nochmals bewerben, wer weiss, ob sich nicht doch noch ein Türlein auftut. Und vielleicht speziell darauf hinweisen, dass Kyra jetzt bald in den Kindergarten kommt und du dann auch wirklich viel Zeit für ein zweites Kind haben wirst. Vielleicht ist das auch ein Vorurteil, dass wenn man ein behindertes Kind hat, nicht mehr viel Zeit für ein weiteres Kind hat?

Wäre ein Dauerpflegekind auch eine Möglichkeit, die ihr in Betracht ziehen würdet?

Ich wünsche euch fest, dass sich der richtige WEg für euch öffnet und ihr ihn annehmen könnt.

Herzliche Grüsse
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

Benutzeravatar
Tamara
Beiträge: 42
Registriert: 16.03.2006, 00:27

Beitrag von Tamara » 12.03.2009, 16:53

Liebe Mebeky
Bist Du sicher, dass die Vormünder kein "gesundes" Kind zu einem Kind mit Behinderung platzieren wollen? Hast Du das so eins zu eins gesagt bekommen? Das wäre ja eine totale Diskriminierung!
Ich selber habe gehört, dass gerade die Adoptionsstellen darauf achten, dass gerade die Eltern, die ein Kind mit Behinderung aufgenommen haben, danach eines ohne Behinderung zugesprochen bekommen, sofern sie das wünschen. Bin ich da falsch informiert? Hatte es ev. in den letzten zwei Jahren einfach kein Kind, das zur Adoption freigegeben wurde?

Antworten