trauriger 38 jähriger mit DS

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nicole zahner
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trauriger 38 jähriger mit DS

Beitrag von nicole zahner » 11.04.2007, 22:11

Halloo,

Ich habe einen schwager ,38 Jahre, er hat auch trisomie 21. Er ist ein ganz lieber Kerl und wir verstehen uns sehr gut. Nur in der letzte Zeit hat er vermehrt Mühe auf seiner Arbeit, einen
Behindertenwerkstatt. Er ist traurig und kann mir nicht sagen wo der Schuh drückt!
Es ist für mich schwierig an Ihm ran zu kommen, obwohl ich einen guten Draht zu Ihm habe.
Kann mich vielleicht jemand einen Tipp geben,oder ein Buch oder infostelle angeben, damit
ich meinen Schwager helfen kann. :?: Vielen Dank :D



Barbara Loacker
Beiträge: 3
Registriert: 02.04.2007, 18:40

Beitrag von Barbara Loacker » 11.04.2007, 22:50

Liebe Nicole
Deine Sorge um deinen Schwager hat mich sehr berührt und ich finde es so gut, dass er jemanden wie dich hat, der ihn ernst nimmt und ihm helfen möchte. Ich las kürzlich die beiden Bücher von Marlies Pörtner. Sie halfen mir sehr im Umgang und Verstehen meines 20-jährigen Sohnes mit DS. Er schätzt es sehr, wenn ich mir Zeit nehme, Dinge und Schwierigkeiten direkt anzusprechen und ihn wie einen Erwachsenen behandle. Z.B. "Nicht wahr, Stefan, du bist jetzt traurig und frustriert, weil du dies oder jenes nicht machen kannst wie Menschen ohne DS. Es ist bestimmt nicht einfach, das auszuhalten."
Vielleicht wäre es auch gut, das Gespräch mit den Verantwortlichen der Behinderten-Werkstatt zu suchen. Vielleicht gab es einen Wechsel bei den Betreuungspersonen? Vielleicht einen neuen behinderten Kollegen, der das Heu nicht auf der gleichen Bühne hat? Vielleicht gab es sonst irgendeine Veränderung, die deinen Schwager verunsichert?
Ich wünsche dir viel Weisheit und Einfühlungsvermögen. Hier die Angaben zu den beiden Büchern:

Ernstnehmen-Zutrauen-Verstehen. Konzepte der Humanwissenschaften Personenzentrierte Haltung im Umgang mit geistig behinderten und pflegebedürftigen Menschen von Marlis Pörtner,

Erschienen: 11.2006
ISBN-10: 3-608-94153-3
ISBN-13: 9783608941531
Einband: Kartoniert
Auflage: 5. Auflage
Erschienen bei: Klett Cotta Verlag
Seitenzahl: 220
Gewicht: 315 g
Sprache(n): Deutsch

Brücken bauen. Konzepte der Humanwissenschaften Menschen mit geistiger Behinderung verstehen und begleiten von Marlis Pörtner

Erschienen: 09.2003
ISBN-10: 3-608-91319-X
ISBN-13: 9783608913194
Einband: Kartoniert
Erschienen bei: Klett Cotta Verlag
Seitenzahl: 240
Gewicht: 360 g
Sprache(n): Deutsch

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Andrea mit Roman
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Traurigkeit

Beitrag von Andrea mit Roman » 12.04.2007, 11:01

Hallo Nicole
wenn die Traurigkeit bestehen bleibt, und er auch nicht mehr gerne zur Arbeit geht, soll man auch den Gedanken an eine Depressiôn im Kopf haben. Depressionen kommen bei ERwachsenen Menschen mit DS vermehrt vor und werden oft nicht erkannt,bzw. viele Aerzte haben kein Wissen darum.
in unserer Elterngruppe war das auch bei einer Familie der Fall, der Sohn ist 33 Jahre alt. Wenn du möchtest, kann ich bei der Mutter nachfragen, ob du dich mit ihr austauschen kannst.
Das deutsche DOwn-Syndrom Infocenter hat in seiner Zeitschrift Leben mit DS auch schon über Depressionen berichtet, nur habe ich leider diese Heftausgabe verhühnert... Aber du könntest dort direkt mal nachfragen, sie haben viel Erfahrung und können dir vielleicht einige Hinweise geben oder das Heft schicken.

Kannst du ungefähr datieren, seit wann dein Schwager so verändert ist in seinem Verhalten?
Ob in der Arbeit etwas vorgefallen ist, was er nicht mitteilen kann?
Hast du schon verucht, mit seinen Betreuern ein Gespräch zu suchen, auch, ob sie die VEränderung im Verhalten auch beobachten?

wünsche euch, dass ihr herausfindet, was deinen Schager bedrückt und er wieder fröhlich werden kann.
Herzliche Grüsse
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

nicole zahner
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Beitrag von nicole zahner » 19.04.2007, 09:16

Liebe Barbara und Andrea,

Vielen Dank für euere Tipps, und überhaupt dass ihr euch die Mühe und Zeit genommen habt!!
Mit der Werkstatt-chef haben wir erst kürzlich ein sehr langes und gutes Gespräch gehabt.
Er meint eine Veränderung zu bemerken bei meinem Schwager, eine Art verfrühter Alters Demenz.
Dazu wurde eine Depression auch passen. Bevor wir zum Arzt gehen, wollen wir alle andere möglichen
Ursachen ausschliessen

Ich hatte vermehrt Kontakt die letzten Wochen
mit meinem Schwager, und habe im letzten Telefongespräch eine Reaktion bekommen.
Zwar kein schöne Reaktion, aber immer hin weiss ich jetzt in welcher Richtung ich suchen muss!
Er hat mir nämlich auf einer Frage das telefon einfach aufgelegt!!! :shock:

Ich werde dran bleiben, die Bücher hole ich mir Barbara, vielen dank!
Und vielleicht werde ich auf dein Angebot, Andrea, noch zurückkommen.
Ich wünsche Euch Allen , eine schöne Woche, macht's gut, Nicole :)

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