früherziehung

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Nini
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früherziehung

Beitrag von Nini » 08.05.2006, 16:40

na ihr!

gehört die früherziehung zur heilpädagogik? was genau wird bei der früherziehung gemacht?

danke für eure antworten jetzt schon einmal!

lg, nini



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Ursula
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Heilpädagogische Früherziehung

Beitrag von Ursula » 04.06.2006, 22:42

Liebe Nini

Ich wollte Dir schon lange auf Deine Frage antworten, aber es geht wieder mal strub zu bei mir :roll:

Die Früherziehung ist eine Abkürzung für die sog. heilpädagogische Früherziehung oder Frühförderung... das Ding hat verschiedene Namen und ich suche immer noch ein aussagekräftiges und doch kurzes Wort dafür - Früherziehung gefällt mir nicht wirklich, mit Erziehung hat das Ganze nur im weitesten Sinne zu tun :wink:

Es ist nicht einfach in ein paar Worten zu sagen, was in der heilpäd. Früherziehung passiert, das ist wohl so individuell wie unsere Kinder.
Ein paar allgemeine Informationen findest Du auf der Homepage der Früherzieherinnen unter http://www.frueherziehung.ch/wasIstHFE.php?out=3.

Was unsere Früherzieherinnen (wir hatten zwei) mit Roman bis zum Schuleintritt gemacht haben, ist auszugsweise in unseren Rundbriefen nachzulesen, die wir (seeeehr) sporadisch an unsere Freunde, Verwandten und Bekannten verschickt haben: http://www.familie-burri.ch/roman/rundbriefe.php (unten sind die ältesten).

Den ersten Kontakt mit unserer ersten Früherzieherin hatten wir schon im Spital. Danach kam sie wöchentlich zu uns, sobald Roman drei Monate alt geworden war und arbeitete ca. 1,5h mit ihm. Sie versuchte, ihn in allen Bereichen anzuregen und zu fördern: Grobmotorik, Feinmotorik, Sprache. Sie empfahl uns eine Physiotherapie, als sie bemerkte, dass Roman seine schrägen Bauchmuskeln zu wenig brauchte - die sind nötig, um sich drehen zu lernen, die Voraussetzung für jede weitere grobmotorische Entwicklung (Kriechen, Sitzen, Aufstehen...). Als Roman etwa drei(?) Jahre alt war, wechselten wir die Früherzieherin, die uns dann bis zum Schuleintritt mit 8J. weiter begleitete.

Eine heilpäd. Früherzieherin weiss, welche nächsten motorischen, kognitiven, sprachlichen und sozialen Entwicklungsschritte anstehen und gibt, wo möglich, gezielte Anregungen, wo sie ausbleiben. Oder sie empfiehlt, weitere Fachleute beizuziehen.

Natürlich habe auch ich viel von ihr gelernt, nicht nur Roman, und ich konnte vieles im Alltag aufnehmen und weiterführen. Nicht dass ich mich als Romans Therapeutin sah und sehe, aber wenn in der Früherziehung Rollenspiele angesagt waren, nahm ich die Spiele zuhause auf. Ich sah in der Therapie zu beim Kochen und bezog Roman in der Küche mit ein. Kürzlich meinte Romans Klassenlehrerin in der Regelschule, dass er besser Äpfel schneide als manches "normal begabte" Kind, sicher (auch) eine Frucht der Früherziehung - da wurde viel geschnitten und gekocht!

Die Heilpädagogin hat mir auch eine gewisse Gelassenheit gegeben, dass Romans Förderung in guten Händen ist, so dass ich zu Hause in erster Linie Mutter sein konnte, auch wenn die Entwicklung natürlich ein Thema ist, das einen immer hinter- oder vordergründig begleitet.

Wenn Du an diesem Thema noch weiter interessiert bist, könntest Du sicher auf der obigen Homepage einmal eine Früherzieherin aus Deiner Region heraussuchen und einmal anfragen, ob Du einen Besuch machen kannst.

Wie war übrigens Dein Vortrag?

Liebe Grüsse
Ursula

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