frühes Lesen/Sprachcomputer

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Andrea mit Roman
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frühes Lesen/Sprachcomputer

Beitrag von Andrea mit Roman » 23.02.2006, 16:26

Hoi mitenand
mit Romans Sptachentwicklung ( er ist jetzt 53/4 J. alt) sind wir noch fast gleich weit wie vor einem Jahr.
Sein Wortschatz umfasst 2 Wörter mehr, nämlich i=ich und nei. Daneben sagt, er Mami, abe und namal und a= ja , aua, lala= singen, düdü= Flöte spielen und einige Tierlaute. Macht Total 7 Wörter und 2 Doppelsilben mit Bedeutung und 6 Tierlaute. Finde ich nicht gerade umwerfend.
Er ahmt nun, dank intensivem Training, viele Geräusche und eben die Tierlaute nach, hingegen keine Wörter. Gebärden wendet er fliessend an, ca. 110 Stück, verbindet sie auch zu 3- 4 Wortsätzen und kann so recht viel erzählen.Zumindest ichc als Mami verstehe in so gut, Papi hat da schon mehr Mühe. Im Sommer soll er ja in den Kindi kommen und die beherschen die Gebärden ja nicht, hoffe aber , dass sie gewillt sind, diese zu lernen.
Hörtest im Schlaf im September (BERA) war unauffällig. Sein Sprachverständnis ist gut(mindestens entwicklungsalterentsprechend, d.h. so um die 3 Jahre), er versteht viele Anweisungen im Alltag und lässt sich gut über Sprache lenken.
Meine Fragen an Euch:
1.Hat jemand Erfahrung mit dem Frühen Lesen (ist zwar für Romans Alter nicht mehr früh). Wie habt ihr das ausprobiert. Die grosse Frage ist für mich das Schweizerdeutsch. Da wir es ja zu Hause Sprechen und das Lesen auf Deutsch ist, würde er ja deutsche Wörter sprechen lernen, die wir ja nicht anwenden zu hause. Mir wurde von einigen deutschen DS Eltern berichtet, dass ihre kinder die gelesenen Wörter in die Spontansprache übernahmen. Wie sieht da der zeitliche Aufwand aus, um Erfolg zu haben. Den stelle ich mir immens vor...
2.Wer wendet Sprachcomputer an , um den Spracherwerb zu unterstützen? Welche Modelle? Mit welchem Erfolg?
Warte gespannt auf Antworten.


Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

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Daniel
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frühes Lesen

Beitrag von Daniel » 26.02.2006, 21:49

Liebe Andrea

Als wir vor einigen Jahren die Gelegenheit hatten, die Sprachentwicklung unseres Romans von Frau Prof. Dr. Wilken begutachten zu lassen, hat sie uns die Methode mit den Schriftkärtchen gezeigt: Von bekannten Gegenständen und Personen werden Bildkärtchen erstellt; neben dem Bild oder auf der Rückseite ist das Wort/der Name geschrieben. Ziel: Das Schriftbild prägt sich gekoppelt mit der Sache ein. Die Methode hat mir eingeleuchtet. Aus verschiedenen Gründen sind wir bis jetzt noch nicht dazugekommen, sie umzusetzen (Faulheit unsererseits die Kärtchen zu erstellen, Fortschritte in der Sprachentwicklung auch ohne das, Lese- und Schreibunterricht in der Schule). Vielleicht könnte das aber eine Anregung sein für euch.

Liebe Grüsse

Dani
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Ursula
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Spracherwerb

Beitrag von Ursula » 26.02.2006, 23:02

Liebe Andrea

Nachtrag zur Antwort von Dani: Ich meine mich zu erinnern, dass Frau Wilken sich auch dazu geäussert hat, wie man helfen kann, dass Kinder, welche sich mit Gebärden ausdrücken können, trotzdem auch anfangen zu sprechen. Vielleicht nimmst Du mal mit ihr Kontakt auf: http://www.ifs.phil.uni-hannover.de/personen/wilken/?

Falls Du (oder andere LeserInnen) sie nicht kennst: Sie hat sich spezialisiert auf die Sprachentwicklung von Kindern mit Down-Syndrom. Es gibt immer mal wieder Gelegenheit, sich bei ihr für ein Beratungsgespräch anzumelden. Leider weiss ich nicht, wann die nächste Gelegenheit sein wird, aber vielleicht schreibst Du ihr mal ein Mail?

Liebe Grüsse
Ursula

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