Zahnspange bei Kreuzbiss

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Andrea mit Roman
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Zahnspange bei Kreuzbiss

Beitrag von Andrea mit Roman » 21.06.2016, 22:01

Hallo
Roman braucht eine Spange, weil er einen Kreuzbiss hat.
Wir haben die Wahl zwischen die Gaumennahterweiterungs-Apparatur=GNE ( auch Schmetterlingszahnspange genannt) und Brackets.
Nun hatten wir heute den ersten Abklärungstermin, einen weiteren haben wir in 2 Monaten.
Was meint ihr zu den Behandlungsvorschlägen? Hattet ihr auch schon die Entscheidung zwischen beiden Vorschlägen?

Er macht uns 2 Behandlungsvorschläge mit festsitzenden kieferorthopädischen Behandlungsapparaturen,

1.die Gaumennahterweiterungs-Apparatur=GNE ( auch Schmetterlingszahnspange genannt) = Fixe Zahnspange im Oberkiefer zur Gaumennahtsprengung und Dehnen des Oberkiefers. (2 -3 Wochen lang 2 mal täglich dehnen, dann 5 Monate fix drin lassen zum Festigen).
Genauerer Beschrieb habe ich weiter unten eingefügt. Anschliessend bei
Bedarf die oberen Frontzähne mit 6 Brackets gerade richten.
Vorteil: pflegeleichter, alles was verändert wird im Mund passiert in 2-3 Wochen, dann Ruhe. Sei einfacherer und sicherer Behandlungsweg.
Variante 1 stelle ich mir sehr schmerzhaft vor, er meint, man spüre es schon die ersten Tage. Meine Fragen:- Ob Roman da mitmacht, wenn ich jeden Tag 2 mal Schrauben muss und es schmerzhaft ist?
-wird Roman mit dieser GNE beim Sprechen gehindert mundmotorisch gesehen?
- kennen ihr behinderte Kinder, die das erduldet haben?
Im Internet findet man unter Nebenwirkungen folgenden Hinweis:
Hier werden Nachteile und Risiken der GNE erwähnt, von denen sprach der Kieferorthopäde nicht:

http://www.sanfte-zahnklammern.de/spang ... preng.html
Tönt abschreckend…..

2.Brackets im Oberkiefer: die Plättchen werden an jeden Zahn angeklebt und mit einem Drahtbogen verbunden, der alle 4 Wochen ersetzt wird oder nachgespannt wird.
Genauerer Beschrieb habe ich unten eingefügt.

Nachteile:
-mehr Kariesanfälligkeit ,
-2 mal am Tag gründlichstes Putzen notwendig (morgens putze ich ihm, eher schnell (zeitbedingt), mittags putzt er in Schule, Abends putze ich ihm.
Ziveri putzt er selber. Roman macht selber Schrubbbewegungen aber nur auf der Kaufläche, nicht die Aussen und Innenseite der Zähne). DA wir eh nachputzen, stelle ich mir den Aufwand vom putzen her nicht grösser vor als bei Varainte 1.
-grössere Reperaturanfälligkeit und teurer ( wir haben eine gute Zahnspangenversicherung; spielt daher nicht so eine grosse Rolle) und längere Behandlungszeit

Genaue Beschriebe:

1.Die Gaumennahterweiterungs-Apparatur besteht aus einer massiven Metallschraube, die durch Verstrebungen mit Metallbändern verbunden ist, die auf die Seitenzähne des Oberkiefers fest zementiert werden. In einigen Fällen ist die Apparatur im Gaumenbereich mit einer Kunststoffverstärkung versehen oder sie wird direkt auf dem Knochen verankert.

Eine deutliche Verbreiterung des Oberkiefers ist mit Hilfe einer sogenannten "forcierten Gaumennahterweiterung" möglich. Dabei kann der obere Zahnbogen in 2 - 3 Wochen um 10 - 15 mm verbreitert werden. Die in der Gaumenmitte durch eine Knochennaht verbundenen Oberkieferhälften werden getrennt und seitwärts bewegt. Diese Naht verknöchert in der Regel erst im dritten Lebensjahrzehnt, so dass bis dahin eine Trennung möglich ist.

Die forcierte Gaumennahterweiterung führt dazu, dass sich auch die Nasenhöhle verbreitert und sich das Gaumendach senkt. Eine gekrümmte Nasenscheidewand kann sich hierdurch begradigen, was zu einer deutlichen Verbesserung der Nasenatmung führen kann.

Apparat zur forcierten Gaumennahterweiterung (© KZBV) Nach Abschluss der Erweiterung muss die eingesetzte Apparatur noch mehrere Monate im Mund bleiben, damit der getrennte Oberkiefer wieder zusammenwachsen kann. Da die Apparatur fest eingesetzt ist, müssen Sie die Schraube im Mund verstellen.
Dies erfordert etwas Übung. Beim Verstellen der Metallschraube übt die Spange Druck auf die oberen Seitenzähne aus. Dieser Druck ist – vor allem in den ersten Tagen, in denen sich die Gaumennaht löst – relativ stark. Es kann zu Schmerzen kommen.

Die Abstände der Behandlungstermine sind hier in der Regel kurz, damit irreparable Schäden an den Zähnen, dem Kieferknochen und dem Zahnfleisch vermieden werden. Vereinbarte Kontrolltermine sollten Sie daher immer pünktlich einhalten.

Intensive Zahnreinigung nach jeder Mahlzeit ist – besonders um die Metallbänder und die Drähte herum – dringend erforderlich, um die Anlagerung von Plaque zu verhindern. Zur besseren Reinigung können Sie auch eine Munddusche benutzen, um besonders den Bereich zwischen Schraube und Gaumendach gründlich zu säubern.



2.Brackets (kleinen Metall-, Keramik- oder Kunststoffplättchen), Drahtbögen, Hilfsteilen sowie zusätzlichen Behandlungs- und Verankerungselementen.
Brackets werden nach Anätzen der Schmelzoberfläche mit Kunststoffkleber befestigt. In die Bänder und Brackets werden dann Regulierungsbögen aus Stahldraht oder Drähte aus anderen Legierungen eingepasst, mit deren Hilfe die Zähne in die richtige Position bewegt werden.

In den vergangenen Jahren gab es große Fortschritte in der Weiterentwicklung kieferorthopädischer Apparaturen und Materialien. Brackets wurden kleiner und durch teilweise zahnfarbene Materialien (Keramik, Kunststoff) weniger auffallend. Für Regulierungsbögen stehen heute neben Stahldrähten auch sehr flexible Drähte aus Titan-, Molybdän-, Nickel-, Kupfer- beziehungsweise Cobalt-Legierungen zur Verfügung, die geeignet sind, Zahnstellungsänderungen mit sehr schwachen, schonenden Kräften zu bewirken.

Eingewöhnungsschwierigkeiten:
Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung treten meist nur in den ersten Tagen auf. So können die Zähne auf die Spannung des eingebundenen Metalldrahtes empfindlich, möglicherweise sogar schmerzhaft reagieren. Diese anfängliche Reaktion der belasteten Zähne gibt sich aber rasch. Sollten die Beschwerden länger anhalten, sollten Sie Ihren Behandler informieren. Scharfe Kanten beziehungsweise vorspringende Metallteile können reiben und an der Schleimhaut Druckstellen verursachen. Zur Abhilfe kann ein spezielles Stangenwachs helfen, mit dem die Kanten abgedeckt werden, bis sich die Schleimhaut an die Metallbänder und Brackets gewöhnt hat. Im Laufe der Behandlung werden sich durch das Bewegen der Zähne die Kontakte zu den Gegenzähnen verschieben. Das Gefühl beim Zubeißen wird sich ändern. Diese ist ebenso normal wie eine leichte Lockerung der bewegten Zähne. Die Zähne festigen sich nach Entfernung der Spange wieder relativ rasch.


Nun freue ich mich über eine Rückmeldung.



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Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

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