Brauchen DS-Kinder Kontakt zu Gleichartigen?

Alles, was sich nicht in anderen Foren unterbringen lässt.
hypesfrau

Brauchen DS-Kinder Kontakt zu Gleichartigen?

Beitrag von hypesfrau » 13.11.2007, 12:22

gelöscht
Zuletzt geändert von hypesfrau am 04.12.2008, 22:28, insgesamt 1-mal geändert.



hypesfrau

Beitrag von hypesfrau » 28.11.2007, 10:41

gelöscht
Zuletzt geändert von hypesfrau am 04.12.2008, 22:28, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Brigitte
Beiträge: 107
Registriert: 30.07.2007, 13:31
Wohnort: Malters LU
Kontaktdaten:

Beitrag von Brigitte » 28.11.2007, 11:30

Hallo Unbekannte

Ich denke, eine "richtige" Antwort auf deine Frage gibt es nicht. Ich kann dir nur sagen, welche Erfahrung ich mit meiner Tochter Kim (jetzt 3 Jahre alt) gemacht habe. Bis sie zweieinhalb Jahre alt war, hatte sie fast keinen Kontakt zu anderen Kindern mit Down Syndrom. Sie hat zwar einen Cousin mit DS, der nur 20 Monate älter ist als sie. Diesen sieht sie nicht sehr häufig, trotzdem spricht sie viel von ihm. Er scheint eine gewisse Faszination auf sie auszuüben.

Sie geht einmal die Woche in eine reguläre Kinderkrippe, seit sie ein Jahr alt ist. Dort ist sie das einzige Kind mit DS. Sie profitiert enorm von den anderen Kindern. Sie macht wirklich fast wöchentlich Fortschritte in ihrer ganzen Entwicklung. Von den anderen Kindern wird sie glücklicherweise bis jetzt absolut gleichwertig behandelt. Ich gehe mit ihr auch ins Muki-Turnen. Auch dort ist sie das einzige Kind mit DS und fühlt sich sehr wohl.

Seit diesem Sommer geht Kim in eine heilpädagogische Spielgruppe, wo sie mit zwei anderen Kindern mit DS zusammen ist. Bis jetzt reagiert sie auf diese nicht anders als auf andere Kinder. Trotzdem bin ich überzeugt, dass sie mit ihren 3 Jahren bereits realisiert hat, dass sie etwas anders ist als die meisten anderen Kinder. Sie weiss nur noch nicht wieso! Deshalb finde ich es wichtig, dass sie sieht, dass sie nicht alleine "Anders" ist. Ich bin überzeugt, dass der Kontakt zu anderen DS Kindern ihr helfen wird, zu realisieren und akzeptieren, dass sie ein Kind mit Down Syndrom ist und damit nicht alleine dasteht.

Eine andere Angelegenheit betrifft dich als Mutter. Ich bin sicher, dass dir als Mutter der Kontakt zu anderen Müttern helfen kann. Den Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern von Kindern mit DS möchte ich nicht mehr missen. Diese Kontakte sind für mich eine grosse Bereicherung.

Herzliche Grüsse aus der Zentralschweiz
Brigitte mit Kim (10/2004)

hypesfrau

Beitrag von hypesfrau » 28.11.2007, 12:44

gelöscht
Zuletzt geändert von hypesfrau am 04.12.2008, 22:28, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Andrea mit Roman
Beiträge: 759
Registriert: 24.01.2005, 17:30
Wohnort: Appenzellerland

Beitrag von Andrea mit Roman » 28.11.2007, 18:19

Hoi Hypesfrau
habe versprochen, zu antworten, im Moment war grad sonst viel los bei uns.
Danke für deine Geduld, aber du hast schon recht, dass du nochmals nachfragst, denn dies ist z.B. wirklich eine Frage, wo dir jede und jeder antworten könnte.
Ich glaube, es gibt keine allgemeingültige Antwort.
Roman hat Kontakt zu Kindern mit DS am Familientreff der Elterngruppe. Er wendet sich aber nicht speziell den behinderten Kindern zu , er hat einfach Freude, wenn mit ihm gespielt wird, egal, ob es Kinder mit oder ohne DS sind.
Zu einer Famile, mit deren Mutter ich mich sehr gut verstehe, haben wir mehr Kontakt, da ihre Tochter mit DS, 8 Jahre alt, sich gut mit Roman versteht und ihr älterer Sohn und mein älterer Sohn sich bestens verstehen, so haben wir alle etwas davon, wenn wir uns besuchten.
Ich glaube, Roman realisiert nicht , dass er anders ist als die anderen Kinder, ich glaube, dazu ist er zu weit eingeschränkt in seiner Entwicklung.
Aber ich werde mal die Heilpädagogin im Kindergarten ( Dorfkindergarten, wo er integriert ist mit 17 nichtbehinderten Kindern) fragen, ob sie diesbezüglich Beobachtungen macht, dass er sich als behindert wahrnimmt.
Ich wage zu behaupten,so lange ein Kind klein ist, braucht es nicht unbedingt Kontakte zu Kinderm mit DS.
Aber für mich als Mutter ist der Austausch in der Elterngruppe sehr wertvoll, ich habe sehr viel liebe Menschen kennengelernt, oft kommt man ins Gespräch, wie man sonst mit Fremden Menschen nie kommen würde. Und man wird verstanden, die anderen haben ähnliche Sachen erlebt und das verbindet.
Mein Mann sagte mal, als ich das erste mal mit Roman als Stillbaby (er war so 8 Monate alt) an den Treff ging, was willst du denn dort, Probleme wälzen, die wir nicht haben. Ich kam zurück und sagte ihm, ich habe 10 Frauen kennengelernt, die ihr Leben geniessen und mit denen ich viel gelacht habe an diesem Abend.
Wir treffen uns unverbindlich 1 mal im Monat, besprechen anstehende Themen, manchmal sind es Sorgen,oft tauschen wir einfach Gegebenheiten aus und geniessen unser Zusammensein.Aber das kommmt halt auch draufan, wie die Gruppe organisiert ist.
Ihr könnt doch einfach mal in der Grupppe vorbeischauen, ihr müsst euch ja nicht verpflichten!
Oder ihr könnt hingehen, wenn ihr wisst, das ein Thema besprochen wird, das euch interessiert.
Und wenn ihr das Gefühl habt, ihr möchtet lieber noch zuwarten, dann tut es.
Aber es tut auch gut mitzubekommen zu erleben, wie die anderen ihr Leben meistern und zu merken, dass auch ein Leben mit einem Kind mit DS erfüllt sein kann und Freude bringen kann.
Schwierig wird es hingegen immer mit persönlichen Kontakten, wenn man auf FAnatiker trifft, die nciht nachvollziehen können, dass es nicht jeder Familie gleich leicht fällt, ein behindertes Kind sein eigen zu nennen und die dann urteilen,solche Kontakte bringen dann nichts!

Hingegen weiss ich von einigen Eltern, dass Kontakte mit behinderten Kindern 8 es muss nicht DS, es kann DS sein) für unsere Kinder mit DS mit zunehmendem Alter wichtiger werden, weil sich ihre Entwicklung mehr von anderen Kindern unterscheidet und sie irgendwann weniger Gemeinsamkeiten haben!
So erzählte mir eine Mutter, deren Kind mit DS 11 Jahre alt ist, dass sie jetzt eine richtige Freundin in der HPS gefunden habe, mit der könne sie noch Puppe spielen und sich verkleiden, was gleichaltrige Kinder nicht mehr tun in dem Alter, da sind die Intressensunterschiede zu gross.
Von einer erwachsenen Frau mit DS, die nirgends in einer Freizeitgruppe für Menschen mit Behinderugen ist und in einem Altersheim arbeitet, weiss ich , dass sie sehr isoliert ist und keine Freundinnen und Freunde hatund dadurch sehr einsam ist.

Ich glaube , wir tun unseren Kinder das beste, wenn wir sie überallhin mitnehmen,wo wir hingehen.
Roman war mitdabei, wenn ich mit Manuel in die Krabbelgruppe ging udn ich ging mitihm, bis er 4 Jahre alt war, da passte er gut hin von seiner Entwicklung her. Und es ist viel einfacher, wenn man noch ein älteres Kind hat, wenn man die Leute schon kennt und einfach dazugehört.
Wenn mein Mann mal am Wochenende mit Roman im Dorf (4000Ew) unterwegs ist, grüssen ihn oft fremde Leute mit Namen weil sie Roman kennen und mein Mann weiss dann nicht, wer das ist ( er arbeitet in der Stadt).

Ins Muki wolle ich mit Roman auch gehen, aber das ging wegen seiner körperlichen Einschränkung nicht, er hat sehr spät mit 51 Monaten erst gehen gelernt....

Habt ihr schon Früherziehung? Kennt eure Heilpädagogin vielleicht die Gruppe oder jemand der in die Gruppe geht, mit denen du mal Kontakt aufnehmen könntest? Und sozusagen im kleine Kreis erst mal schnuppern könntest?

Wenn persönliche Kontakte dich im Moment noch zu fest niederschmettern, dann ist auch das Forum halt weiterhin eine gute Gelegenheit, um sich austauschen zu können!

Ich wünsche euch, dass ihr den richtigen weg für euch findet und dass ihr euren Kleinen immer mehr geniessen könnt!

Herzliche Grüsse

P.S. Roman hat mich grad in Ruhe schreiben lassen, er inhaliert neben mir zu Musik, die er mag!
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

hypesfrau

Beitrag von hypesfrau » 29.11.2007, 12:57

gelöscht
Zuletzt geändert von hypesfrau am 04.12.2008, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

Mebeky
Beiträge: 388
Registriert: 10.05.2006, 18:12

Beitrag von Mebeky » 29.11.2007, 18:52

Hallo!

Wir haben ja unsere Tochter Kyra als Sie 1 Jahr und 2 Tage alt war bekommen. War ein Baby. Konnte gar nichts selber machen. So wusste ich, dass in Zug eine Krabbelgruppe gibt. Aber ich ging auch erst als Kyra 2 Jahre alt war dort hin. Ich wusste, dass diese Kinder, die gleich alt sind wie Kyra viel weiter waren. Sie konnte erst dort frei sitzen. Ich dachte immer Kyra hat ja nichts davon, wenn sie nur liegt und die anderen rundherum rutschen od. krabbeln. Aber wir meldeten uns sofort bei EDSA und Insieme Down-Syndrom an und gingen auch an die verschiedenen Treffen wenn es die Zeit erlaubte. Wir fühlten uns wohl unter "gleichgesinnten Eltern". Und eines merkte ich schnell, dass die Mütter und auch die Väter viel positiver, aufgestellter sind als die Eltern von nur "normalen" Kindern. Also momentan kommt Kyra nicht mit DS Kindern gross in Kontakt. Sie ist seit ab der Sommerferien in einer Spielgruppe vom Sonnenberg Schule für Sehbehinderten Kindern und Jugendliche in Baar. Dies ist eine gemischte Spielgruppe. In einer Gruppe hat es ein "besonderes" Kind das eine sehbehinderung hat und die anderen vier sind "normal" von Baar. Und das finde ich so super. Kyra geht so gerne dorthin, das merke ich wenn ich sie bringe und wieder abhole von der Reaktion. Und die anderen Kindern gehen so herzig mit ihr um. Momentan ist es für Kyra sowieso wichtig, dass jemand mit ihr spielt, kommt dann nicht draufan ob das Gspändli "besonders" od. "normal ist. Merken, dass die anderen anders sind als ich, das merkt Kyra sicher in dem, dass die anderen umherrennen, laufen und sie es noch nicht kann. Seit sie in der Spielgruppe ist macht sie zu unserer Freude schon viele kleine Fortschritte. Dumm sind unsere Kinder nemmlich nicht. :wink:
Privat gehen wir mit Kyra sehr oft unter andere Leute und da gibt es hie und da ein Gespräch daraus.
So wie Du Dein Kind beschreibst wie es so ist, wegen dem Schlafen, lachen, zufrieden und pflegeleicht, das passt sehr auf "unsere Kinder". Dies sagten mir schon viele, dass sie viel besser schlafen als "normale". Lachen, zufrieden und "pflegeleicht" sowieso. Und DS Menschen haben sowieso sehr gerne Musik.
Ich finde allein wenn Ihr Euch bei einer Regiogruppe anschliesset, wird die Behinderung nicht dominant in Eurer Familie. An solchen Familientreffen, lernt auch dein anderer Sohn andere kennen, Geschwister wo auch "besondere" Brüder od. Schwestern haben. Seit Ihr bei der Regiogruppe Zürich od. Zentralschweiz? Ich weiss, dass Zürich und Zentralschweiz diesen Sonntag je ein Chlausstreffen hat.

So fand ich es auch toll, dass sich so viele für ein Essen miteinander am Vortrag Tag in Aarau zustimmten. So kommt man wieder mit anderen in Kontakt. So hoffe ich fest, dass der Vortrag später doch noch stattfinden kann und wir uns sehen können.

Grüessli an Eu

Bernadette, Meinrad mit Kyra DS 8/04

Benutzeravatar
Rickandbeatrice
Beiträge: 96
Registriert: 09.11.2004, 13:57
Wohnort: Noordwijkerhout, Holland

Kontakt

Beitrag von Rickandbeatrice » 30.11.2007, 10:19

Hallo Hypesfrau

Antworte ich auch mal... ;-)

Lars geht zwei Tage pro Woche in die normale Krippe. Er fühlt sich sehr wohl dort, ist in der vertikalen Gruppe, i.e. die kids sind von 4 Mte bis 4 Jahre alt. Er hat also immer Kinder die weniger können und solche die mehr können. Die Kinder spielen auch gerne mit ihm, vorallem ein Mädchen spielt viel mit ihm. Toll um zu sehen.

Zwei weitere Tage geht Lars zu einer schulvorbereitenden Gruppe mit 7 anderen behinderten Kindern. Drei haben DS, einige sind Autisten und bei zwei weiss ich nicht was sie haben. Es wird dort 1 auf 1 mit den Kids gearbeitet, um ihre Konzentration etc. zu verbessern. Lars liebt diese Gruppe auch sehr und hat einen speziellen Freund, Michael. Er spielt die ganze Zeit mit ihm. Michael hat auch DS und ist drei Monate älter als Lars. Wir besuchen uns auch gegenseitig zu Hause und gingen zusammen eine Woche nach Spanien in die Ferien.

Also, für Lars kann ich sagen, dass ihm Kontakt allgemein zu Kindern gut tut! Auch wenn ich ihn jetzt mit seinem kleinen Bruder sehe. Er machts wirklich gut!

Wir haben hier in Holland eine aktivere Internet Gruppe, wir haben uns auch schon zwei mal getroffen. Für mich ist dieser Kontakt sehr wertvoll, mit wenigen Worten hat man schon genug um was zu erzählen. Wie z.B. wir probieren Lars hier auf die normalo Schule zu kriegen (in Holland beginnen Kids die Schule mit 4 Jahren). Wir haben aber das Gefühl, dass wir ihn fast verkaufen müssen (seine Qualitäten dann und was er schon alles kann). Eltern mit normalos können das überhaupt nich nachvollziehen, weil sie eben nicht in derselben Situation sind. Und Eltern von Älteren Kids können einem immer Tips und Ratschläge geben, wie mit Schulen etc. umzugehen ist. Auf der anderen Seite, mein Mann benötigt diesen Kontakt überhaupt nicht... Jedem also das seine.

Hoffentlich kannst du was damit anfangen.

Liebe Grüsse und eine schöne Chlausfeier
Beatrice, Rick, Lars (02/04 DS) und Niels (11/07)

hypesfrau

Beitrag von hypesfrau » 30.11.2007, 12:21

gelöscht
Zuletzt geändert von hypesfrau am 04.12.2008, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

Sandra
Beiträge: 70
Registriert: 09.01.2005, 12:47
Wohnort: Berner Oberland

Beitrag von Sandra » 30.11.2007, 13:10

Hallo

Auch ich habe das Gefühl, dass es im Moment keinen Unterschied macht ob unsere Kinder mit anderen DS Kindern zusammen sind oder nicht. Mir persönlich ist der Kontakt einfach wichtig. Zu sehen, dass man nicht alleine ist und andere die gleichen Gefühle haben. Nach der Geburt von Joel suchte ich sofort den Kontakt zu anderen betroffenen Familien. Naiv dachte ich, wir sind jetzt eine grosse Familie und müssen alle einander mögen, nur weil wir alle im gleichen Boot sitzen. Natürlich ist dem nicht so. Vielleicht wirst du aber jemanden finden in der Gruppe wo du sagen kannst, mit denen würde ich mich auch treffen wenn wir kein DS Kind hätten. Ich hatte sehr Mühe Joel's Behinderung anzunehmen. Wenn ich dann Kontakt hatte mit anderen die fanden, so schlimm ist das doch gar nicht und die gar keine Probleme hatten das anzunehmen, war das für mich jeweils extrem niederschmetternd. Deshalb war für mich in diesen Monaten auch nur der Kontakt wirklich wertvoll bei denen mein Gegenüber ebenfalls nicht so ganz zurecht kam mit der Diagnose. Ich denke es wird sich sicher lohnen mal in die insieme Gruppe zu gehen zum schauen und vielleicht findest du ja wirklich jemanden.

Übrigens geht Joel integriert in den Dorfkindergarten. Und was er dort lernt, ist auch nicht nur positiv. Sein Wortschatz wächst momentan vor allem bei den Schimpfwörtern. Bisher war er an 3 Halbtagen in der HPS, da waren schlimme Wörter noch gar kein Thema...

Alles Gute wünsche ich euch!
Sandra mit Nicola 9, Joel DS 6, und Noe 4

hypesfrau

Beitrag von hypesfrau » 30.11.2007, 14:10

gelöscht
Zuletzt geändert von hypesfrau am 04.12.2008, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Andrea mit Roman
Beiträge: 759
Registriert: 24.01.2005, 17:30
Wohnort: Appenzellerland

Kontakte/Zügeln/INTEGRIERT SEIN

Beitrag von Andrea mit Roman » 03.12.2007, 11:01

Hoi Hypesfrau, hoi Sandra

Ich wollte noch ergänzen,dass das Kontaktbedürfnis bei jedem doch ganz unterschiedlich ist.
Hypesfrau:
geniesst euren Kleinen, es ist toll zu hören, was er für Fortschritte macht und wenn es dich nur frustriert, Begegnungen mit anderen Eltern mit DS zu haben, die des Lobes Voll sind über das DS, dann tut es dir im Moment einfach noch nicht gut.
Mein Mann hatte zum Beispiel kein Kontaktbedürfnis behinderungssopezifisch über lange Zeit, er kam auch nicht an Eltern oder Familientreffs mit.Auch tauscht er sich nicht in Foren etc.aus. ist aber immer wieder mal froh ,wenn ich gute Tips etc heimbringe oder mich kundig tun kann, z.B , über Integration und so wertvolle Erfahrungsberichte bekomme, die uns dann im Entscheid für Romans weiteren Weg weiterhelfen.
Jetzt kommt er selten an den Familientreff, er merkt auch,dass es für Manuel wichtig ist, zu sehen, dass nicht nur er ein behindertes Geschwister hat.
Ich finde auch, dass keiner das Recht hat, über den anderen zu Urteilen, weil er besser oder schlechter mit der Behinderung klar kommt seines Kindes, ich fnde, wir sind dazu da, uns Gegenseitig zu unterstützen und Mut zu machen!

Wegen dem Zügeln: wenn ihr frei seid in der Wohnortswahl, könnte Integration ein Kriterium sein.
Ich weiss, KT. AG hat schon ein Integrationskonzept, dennoch hat eine Kollegin ihr Kind mit DS in Windisch nicht im Kindergarten integrieren können, da sich alle so quer stellten, es geht jetzt ins Nachbarsdorf Birmenstorf. Du könntest dich ja umhören, wo Integration schon erfolgreich betrieben wird. Oder auch den Wohnsitz am besten dort nehmen, wo es Integration und eine HPS in der Nähe gibt, dann würde die ewig lange Busfahrt im Falle der HPS wegfallen.
Wenn ihr ein gutes soziales Netz habt, auch Eltern in der Nähe, die hüten, würde ich schauen, das diese Möglichkeit durch den Umzug erhalten beleibt!!!

Sandra: so wie ich euch diesen Sommer wieder bei dem Besuch erlebt habe, kommt ihr als Familie doch nun gut klar mit Joels DS, das finde ich auch wichtig zu erwähnen, ich habe Joel als sehr integriert in eure Familie erlebt. Ich finde das für andere wichtig zu wissen, dass man es doch mit der Zeit schafft, mit DS klar zu kommen, auch wenn der Anfang schwierig war. Oder interpretiere ich da was falsches in euch herein?
DAs heisst ja noch lange nciht, dass man das DS lieben muss, ich komme damit klar, aber das Leben wäre um einiges einfacher ohne DS. Dennoch möchte ich Roman nicht hergeben, ich mag ihn sehr, aber wenn ich ihn ohne DS haben könnte, würde ich ihn auch ohne nehmen!
wegen dem Kindi:. unsere Kinder haben eine Stärke im Nachahmen, Roman lernt so enorm viel, würde auch jeden Blödsinn nachmachen. Ein kleiner Trost. dein grosser hat doch sicher auch Schimpfwörter vom Kindi heimgebracht, oder? Und in der HPS lernen unsere Kinder vielleicht weniger Wortschatz, kopieren aber oft auch Verhaltensweisen, die uns nicht nur lieb sind.

Herzliche Grüsse
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

Sandra
Beiträge: 70
Registriert: 09.01.2005, 12:47
Wohnort: Berner Oberland

Beitrag von Sandra » 03.12.2007, 11:47

Hallo nochmal

Natürlich ist es so, dass wir Joel's DS inzwischen sehr gut angenommen haben und wirklich ein sehr glückliches Leben führen. Mir hat es einfach anfangs nicht viel gebracht wenn Leute mir sagten, ihr werdet lernen es anzunehmen. Da spürte ich jeweils einen starken Widerstand in mir und hatte das Gefühl, ich will das doch gar nicht lernen. Ich wollte hypesfrau nur sagen, dass ich verstehe wie es ihr geht und dass sie sich nicht unter Druck setzen soll.
Es geht mir aber wie dir, Andrea, ich liebe Joel über alles und würde ihn nie hergeben. Trotzdem, ohne DS wäre es einfacher, natürlich hätten wir aber auch ganz ganz viel verpasst.
Und auch bei uns ist es so, dass mein Mann das Bedürfnis sich auszutauschen nie hatte.

So und jetzt sollte ich wohl kochen gehen...

Herzliche Grüsse
Sandra

hypesfrau

Beitrag von hypesfrau » 03.12.2007, 14:28

gelöscht
Zuletzt geändert von hypesfrau am 04.12.2008, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Katja Seiler
Beiträge: 97
Registriert: 26.03.2006, 16:32
Wohnort: Naters

Hallo

Beitrag von Katja Seiler » 23.01.2008, 21:33

Hallo Hypesfrau

Ich wollte Dir schon lange schreiben, jetzt komme ich endlich mal dazu. Habe Deine Geschichte gelesen und bei mir war es genau umgekehrt. Ich wohnte ja bis vor kurzem noch im Oberwallis, und als Sabine etwa sechs Monate alt war, bin ich zu anderen sechs Frauen gestossen, die auch Kinder mit DS hatten, die etwa im Alter von Sabine waren oder etwas älter. Und wir haben uns dann jeweils 1x im Monat getroffen. Aber da war ich ziemlich allein mit meiner "positiven" Einstellung, dass ich nicht mehr an die Treffen gegangen bin, weil die mir einfach nicht gut getan haben. Diese "Schwarzseherei" und diese "negativen" Gespräche waren nichts für mich. Ich fühlte mich so unverstanden. Und so ging es mir ja ähnlich wie Dir.
Ich denke mir, dass man an Treffen nur dann gehen sollte, wenn sie einem gut tun, egal in welcher Hinsicht.
So wegen Kontakt mit anderen Kindern mit DS: Als Sabine geboren wurde und die Diagnose DS hereingeschneit kam, sagte ich mir ziemlich schnell, ich will meine Tochter so normal wie möglich behandeln oder erziehen, wie auch immer. Und damit haben wir bis jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich wollte aber auch immer, dass sie sowohl Kontakt hat mit ihresgleichen, als auch mit anderen Kindern. So trifft sie jetzt einmal im Monat in einer Spielgruppe in Zug Kinder mit DS, die sie schon seit längerem kennt, die Spielgruppe hat sich so ergeben. Und zwischendurch ist sie vorwiegend mit Kindern ohne DS zusammen, z. B. auf dem Spielplatz oder im Kinderhort. Ich finde das auch sehr wichtig, denn Sabine ahmt sehr viel nach und so lernt sie von den "normalen" Kindern viele Sachen und macht auch tolle Fortschritte, z. B. in der Sprachentwicklung.
Bis jetzt ist Sabine ein ganz normales vierjähriges Kind, sie hat auch Glück, sie ist organisch völlig gesund. Machmal denke ich aber an den Moment, wo ihr bewusst sein wird, dass sie anders ist und da ist es vielleicht tröstlich, wenn sie merkt, dass ein Teil ihrer Freundinnen und Freunde auch sind wie sie. Mir kommt da z.B. die Pubertät in den Sinn...
Wegen dem Umzug, wir wohnten ja bis Ende November im Wallis und da mein Mann eine Arbeitsstelle im Kanton Neuenburg angenommen hat, haben wir uns seit Monaten auf die Wohnungssuche gemacht, dabei hat das Thema Integration auch immer eine Rolle gespielt. Wir haben z. B. an zwei Orten, wo uns eine Wohnung gefallen hat, die Wohnung nicht genommen, weil die Gemeinde, bzw. die Schulen eine Integration völlig ablehnten und das nicht grad freundlich, es war zum Teil echt niederschmetternd. Mir war es einfach wichtig, dass es nicht zum Voraus klar ist, Integration geht nicht, sondern das zumindest die Möglichkeit besteht, dass integrieren möglich ist. So sind wir schlussendlich dann auf Murten und den Kanton Freiburg gestossen. Hier wird Integration wirklich gelebt. Eigentlich das pure Gegenteil von dem, was ich erlebt habe von einzelnen anderen Gemeinden. Nähere Einzelheiten kannst Du in unseren Berichten nachlesen, wenn Du möchtest. Und nebenbei ist Murten natürlich ein wunderschönes Städtchen und ich habe endlich einen See, den habe ich im Wallis immer vermisst!
Im Übrigen solltest Du einfach auf Dein Bauchgefühl hören und das tun, was für Dich stimmt, dann stimmt es auch für Deinen Sohn und die Familie.

Ich grüsse euch ganz herzlich, Katja.

Antworten