Guten Tag zusammen
Ich habe mir sehr lange überlegt, ob ich etwas dazu schreiben möchte.
So wie wir alle sehr verschieden sind , Charakter, Eigenschaften Kindheit, soz. Stand etc. Ist es auch so, dass wir nicht alle "gleich" funktionieren und reagieren. Gerade was die mögliche Reaktion auf die Mitteilung DS gleich nach der Geburt ist, gibt es sicherlich viele "Varianten".
Ich habe mich sehr Schuldig gefühlt dass ich unseren Sohn einfach nicht akzeptieren konnte. Es war mir peinlich ich fühlte mich als "Rabenmutter".
Es ist sicher leicht zu verstehen dass man sich schlecht fühlt. Traurig und enttäuscht war ich. So wie ihr es im Bericht habt lesen können.
Was mich am Meisten verunsichert hat, war, dass scheinbar alle anderen Mütter stolz waren auf ihre "Sonnenscheine". Niemand wagte sich zu sagen, dass sie auch Ablehnungsgefühle hatten (am Anfang). Niemand hatte sich gewünscht ihr Kind wäre lieber gestorben.Alle waren PERFEKTE Mütter von Behinderten Kindern. Nur ich nicht.
Und nach wie vor bin ich Überzeugt dass viele am Anfang solche Gedanken hatten. Nur hängt man dies nicht an die Grosse Glocke.
Wie werde ich jemals wieder glücklich?
Was wird sein? Ewig gebunden.
Er wird nie Freude finden, Nie heiraten.
Er wird nie hübsch aussehen. Immer sabbern.
Nie in das Schulhaus meiner anderen Kinder gehen.
Abgesondert mit lauter anderen Behinderten.
Vielleicht wird er mal in einer Wäscherei bügeln oder in einer Schreinerei die Holzspähne auflesen.
Oder in einer Werkstätte Kerzen herstellen die keiner kauft.
Ich will mich nicht rechtfertigen. Mein Bericht war einfach EHRLICH. So wie jetzt unser JA ehrlich ist. Jeder braucht soviel Zeit wie es eben braucht. Einige können dies Sofort andere ein Lebenlang nie.
Ich wünsche mir zutiefst dass Mütter die Ablehnungsgefühle und sonstige "Schwierigkeiten" haben nicht "diskriminiert" werden. Auch würde ich NIE eine Mutter richten, die ihr Kind in die Adoption gibt. Oft braucht es mehr Liebe aber das ist wieder ein anderes Thema.Oft ist auch die eigene Kindheit wichtig. Einige sind wie ich recht perfektionistisch aufgewachsen. Und das prägt. Auch falsche Vorstellungen prägen. Die Gesellschaft auch.( Vielleicht noch am Meisten, Abtreibungsrate über 95% )Dies alles war mir wichtig zu schreiben damit wir Mütter die "Schwierigkeiten mit dem DS haben" auch vielleicht verstanden werden . Wir lieben unsere Kinder sehr . Nur das DS bereitet uns Mühe. ( Jedenfalls am Anfang bei mir.) Nicole