Hallo zusammen
Normalerweise lese ich den Mittelteil in unserem monatlich erscheinenden Pfarrblatt nicht. Als ich doch dieses Mal beim Durchblättern zwei junge Frauen mit Down Syndrom auf einem Foto entdeckt habe, änderte sich dies schlagartig.
Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, hat darin folgendes gesagt:
"Ich habe in Venedig eine Ausstellung über Kinder und Erwachsene mit dem Down Syndrom gesehen. Wir sind in unseren Ländern in Gefahr, diese Menschen bald nicht mehr zu sehen, nicht weil man diese Störung heilen könnte, sondern weil man sie frühzeitig entdecken kann und damit zu "eugenischen" Praktiken drängen kann. Sie werden einfach "abgetrieben". Es wird vielleicht in Zukunft so sein, wie mir der Leiter unseres Caritas-Kinderheims "Am Himmel" der Erzdiözese Wien sagte, als ich die Kinder mit Down-Syndrom dort sah: "Herr Kardinal, solche Kinder werden Sie in Zukunft vielleicht nicht mehr sehen". Ich glaube, das darf nicht geschehen. Wenn es in einer Gesellschaft keinen Platz mehr für Kinder, für Menschen gibt, die mit einer Behinderung geboren werden, dann ist diese Gesellschaft schwer behindert, dann fehlt ihr in schwerem Mass das Mass an Menschlichkeit, das die Gesellschaft dringend braucht."
Die Wörter "Störung" und "heilen" passen mir zwar nicht, aber die Aussage des Textes fand ich doch sehr treffend für unsere Gesellschaft.
Liebe Grüsse, Katja aus Murten.
Behinderte Gesellschaft ohne Behinderte
- Katja Seiler
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