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Kita

Verfasst: 28.09.2012, 15:31
von angelie
Hallo Zusammen
Ich bin Kleinkinderzieherin und möchte sehr gerne eine eigene Kita im Kanton Bern eröffnen.
Bei der Überlegung was ich für ein Angebot schaffen möchte, war mir schnell klar, dass ich Kinder mit einer Behinderung (egal welcher Art) integrieren möchte.
Es haben immernoch viel zu viele Menschen Ängste mit dem Thema "Behinderung". Deshalb möchte ich versuchen einen kleinen Beitrag zu leisten, dies schon im Kinderalter abzubauen und Kinder die "anders" sind zu integrieren.

- Nun bin ich auf der Suche nach Antworten. Hat es überhaupt eine Nachfrage für Kitaplätze für solche Kinder?
- Wie sieht die finanzielle Unterstützung aus für Eltern die ihr behindertes Kind in eine Kita geben möchten?

Ich bin froh um alle Anregungen, Gedanken und Ideen!

Ich danke Euch herzlich!

Krippen für Kinder mit und ohne Behinderung

Verfasst: 30.09.2012, 12:04
von Helena
Liebe Angeline

Danke für deinen Beitrag.

Ja, auch für Kinder mit Behinderungen besteht natürlich Bedarf an Betreuung in Krippen.
Unsere Tochter war von 2 bis 5 Jahren in einer Krippe - aber nur einzelne Tage. Sie hat in dieser Zeit sehr profitiert. Besonders bei in ihrer Selbständigkeit.
Wir hatten einen subventionierten Platz, d.h. unser finanzieller Beitrag, wurde jeweils anhand des steuerbaren Einkommens berechnet. (Eine Vollzeitbetreuung ohne Subvention würde monatlich über 2000.- Fr pro Kind kosten - was sich durchschnittliche Bürger ja kaum leisten können)

Von Vorteil für die Finanzierung ist also, wenn deine Krippe nicht privat finanziert, sondern von der Stadt anerkannt wäre und du auch subventionierte Plätze anbieten kannst.
Es gibt ja Kinder mit Behinderung, welche problemlos ohne zusätzlichen Aufwand in die Gruppe integriert werden können. Je nach Grad der Behinderung muss aber schon mit aufwendigerer Betreuung gerechnet werden. Bei diesen Kindern wird dann der Säuglingstarif 3-18 Mt, d.h. also 1,5 Plätze berechnet. Dies hat bei den einen Krippen eine Auswirkung auf die Höhe der Elternbeiträge, bei den anderen nicht.
Ich persönlich finde es unhaltbar, dass so genannte subentivonierte "integrative Tagestätten" von Eltern mit besonderen Kindern höhere Beiträge verlangen dürfen. Bei den Privaten ist es eher verständlich, aber auch da gilt es daran zu denken, dass Kinder ohne "deklarierte" Behinderung ja oft die grösseren "Radaumacher" sind, bzw. die Aufmerksamkeit der Erzieherinnen stark einfordern.

Hier in Winterthur gibt es einige Krippen, welche schon Kinder mit Downsyndrom oder/und anderen Behinderungen aufgenommen haben. Einige davon sind:
- Kinderhaus Montessori, Feldstrasse 29
- Kinderkrippe Heckenrose
- Kita Spielberg
- Kita Luna
- Kindergarten am Teich

Die Leiterin der Krippe Heckenrose S.Plieninger hat im Rahmen ihrer Agogis Ausbildung eine Arbeit mit Titel "Kinderkrippen für Kinder mit Behinderung" geschrieben. Die Arbeit ist für Fachpersonen sehr interessant und die Krippe Heckenrose kann ich persönlich für Kinder mit Behinderungen wirklich empfehlen. Das Personal ist nicht speziell ausgebildet aber sehr aufgeschlossen und interessiert an den Gesprächen mit den beteiligten Fachpersonen teil zu nehmen.
Auch wenn die Krippe keine Frühberaterinnen oder Therapeuten angestellt hat, können diese die Krippe besuchen und ihr Know How so weitergeben.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Aufbau deiner Kita!

lg Helena

Re: Kita

Verfasst: 01.10.2012, 20:55
von Maél
Hallo Angelie

Ich finde dein Vorhaben sehr löblich! Auch unser Sohn Maél, 3,5 Jahre alt, besucht zwei Tage die Woche eine Kinderkrippe, zusammen mit seinem jüngeren Bruder Elias. Es gefällt ihnen sehr gut, und wir haben grosses Glück, dass er dort ganz tolle, aufgeschlossene Betreuerinnen hat. Maéls "Behinderung" steht überhaupt nicht im Vordergrund, er kann in der Kinderkrippe sein, wie er ist, so wie alle anderen Kinder auch. Ich finde es bei unseren besonderen Kindern doppelt wichtig, dass sie möglichst früh integriert werden. Wir hoffen nun natürlich auch, dass ihm seine Krippen-Erfahrung im nächsten Sommer bei der Einschulung zugute kommt.

Ich kenne zahlreiche Mütter mit besonderen Kindern - nicht nur mit DS. Einige geben ihre Kinder in die Krippe, andere arbeiten nicht und geben ihre Kinder auch nicht in die Krippe. Ich kenne auch eine Mutter, die ihr Kind in eine spezielle, integrative Kinderkrippe bringt (www.vivendra.ch).

Auch für nicht-berufstätige Mütter kann es sehr entlastend sein, wenn sie ihr besonderes Kind tage- oder halbtageweise in eine Kinderkrippe gut aufgehoben wissen. Wir brauchen einen "langen Schnauf" und wenn die Krippe gut geführt ist, profitieren unsere Kinder stark.

Maéls Kinderkrippe ist rein privat finanziert und wir Eltern bezahlen den vollen Tarif (Fr. 120.--/Tag).

Ich weiss nicht, ob ich dir weiterhelfen kann, aber vielleicht konnte ich dir ein paar Gedankenanstösse geben.

Lieber Gruss, Barbara

angelie hat geschrieben:Hallo Zusammen
Ich bin Kleinkinderzieherin und möchte sehr gerne eine eigene Kita im Kanton Bern eröffnen.
Bei der Überlegung was ich für ein Angebot schaffen möchte, war mir schnell klar, dass ich Kinder mit einer Behinderung (egal welcher Art) integrieren möchte.
Es haben immernoch viel zu viele Menschen Ängste mit dem Thema "Behinderung". Deshalb möchte ich versuchen einen kleinen Beitrag zu leisten, dies schon im Kinderalter abzubauen und Kinder die "anders" sind zu integrieren.

- Nun bin ich auf der Suche nach Antworten. Hat es überhaupt eine Nachfrage für Kitaplätze für solche Kinder?
- Wie sieht die finanzielle Unterstützung aus für Eltern die ihr behindertes Kind in eine Kita geben möchten?

Ich bin froh um alle Anregungen, Gedanken und Ideen!

Ich danke Euch herzlich!