Forum von insieme 21

Hallo zusammen

Nun rückt der Zügeltermin schon mit grossen Schritten näher und in drei Wochen sind wir im Kanton Luzern!

Wir haben uns im Vorfeld im Kanton Luzern und bei verschiedenen Gemeinden informiert, wie es mit der Integration aussieht. Und da ist es sehr unterschiedlich bei den einzelnen Gemeinden. Es hiess fast überall, dass sie bezüglich Integration noch in den Kinderschuhen stecken und dass sie seit längerem an Ort wandern und es nicht vorwärts geht. Sie seien im Umbruch und das kann dauern...

Wir sind froh, mit Neudorf eine sehr integrationsfreudige Gemeinde, bzw. Schule gefunden zu haben! Sie haben immerhin schon mehrjährige Integrationserfahrung und das ist eher eine Seltenheit im Kanton Luzern, wie wir gemerkt haben. Wir hatten letzte Woche das erste Standortgespräch mit allen beteiligten Personen, die ab Sommer Sabine betreuen werden. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, alle sind sehr nett und freuen sich auf Sabine!

Am 24. Juni ist dann der Schnuppertag im Kindergarten in Neudorf, melde mich dann wieder...

Liebe Grüsse, Katja. (Sabine 12.03.2004, DS)

Durch die ganze Züglerei ist das Forum mal wieder zu kurz gekommen!

Also, am 24. Juni war der Schnuppertag im neuen Kindergarten in Neudorf von Sabine. Da wir zu der Zeit noch mit einem Bein in Murten waren, war es für uns alle ein sehr kribbliger Tag.

Anfangs war Sabine wie immer etwas schüchtern und froh, mich um sich zu haben. Ist ja auch verständlich... Im Kreis hörte sie ganz gespannt den Kindergärtnerinnen zu, bestaunte natürlich die anderen Kinder und war etwas verwirrt, denn anstelle der Maus und des Igels (Gruppen vom KG Murten) waren da zwei Kühe! (Logisch, wir sind ja jetzt auf dem Land) Die schnusigen Plüschtiere begleiten die Kinder durch`s Jahr. Die eine Kuh ist schwarz-weiss und heisst Elsa und die andere ist braun und heisst Edgar. Mittlerweile hat sich Sabine an die Kühe gewöhnt, es gibt sie ja hier wie Sand am Meer und Sabine ruft dann immer ganz aufgeregt, wenn sie Kühe sieht: : Mama, lug Edgar und Elsa! Mache Ferie und nacher wieder im Chindergarte.

Nach dem Kreis war dann freies Spielen angesagt und wir Eltern erhielten draussen in der Garderobe noch Infos und gestalteten ein Geschenk für den ersten KG-Tag. Da war Sabine schon wieder in ihrem Element und spielte mit Gspänlis im Bäbiecken. Sie haben dann noch ein Spruchspieli gemacht, dieses spielt Sabine auch immer wieder nach, obwohl sie an dem Tag das noch nicht gemacht hat. Oft verarbeitet sie die Dinge dann zuhause und macht es dann plötzlich.

Die Kindergärtnerinnen waren sehr nett und hilfsbereit. So haben sie uns z. B. von allen Kindern Fotos mit Namen gegeben, damit Sabine sie schon mal ein wenig beschnuppern kann und dass ihr die Namen auch schon ein wenig vertraut sind.

Nun wartet Sabine ganz kribbelig darauf, dass die Sommerferien zu Ende sind und sie endlich in den KG gehen kann. Sie sagt auch immer: Sabine gross, ich sälber laufe chindergarte, gäll, Mama da bliebe!

Ich glaube, ich selber hatte mehr Bedenken als Sabine. Und immerhin hat sie schon zwei Jahre KG-Erfahrung, das hilft ihr sicher auch, sich einzugewöhnen.

Nun bin ich gespannt, wie die erste Zeit im KG verläuft und wie Sabine den Wechsel verarbeitet... Es wird ja dann doch einiges anders sein. Wir blicken aber sehr positiv in die Zukunft
und berichten dann wieder!

Eine schöne Rest-Ferienzeit und bis bald, Katja und Sabine.

Sabine ist nun mittlerweile die dritte Woche im neuen Kindergarten. Sie ist gut gestartet und geht gerne hin. Klar muss sie sich an die neuen Betreuungspersonen erst gewöhnen und sie sich an Sabine. So ist zum Beispiel das Aufräumen ein Thema...

Den Weg möchte Sabine öfters alleine gehen, aber ich begleite sie noch, zumindest ein Stück... Der Weg über den schönen Spielplatz ist kein Problem, dann eher die Zufahrtsstrasse, es kommen sehr wenige Autos, aber da Sabine schnell abgelenkt ist, braucht sie halt noch Begleitung. Im Kindergarten angekommen sind zwei "schwere" Türen, die man zum Öffnen gegen sich ziehen muss und das schafft sie nur mit Mühe. Oft sind dann aber andere Kinder da und dann gehen sie zusammen rein.

In der Garderobe braucht sie sehr stark immer wieder die Aufforderung zum Machen. Zieh Deine Jacke aus, häng sie auf usw. Vor allem deswegen, weil ein Mädchen noch sehr Mühe hat, sich von der Mutter zu lösen und dann sehr untröstlich ist und laut weint. Dies lenkt Sabine halt sehr stark ab und sie hält dann die Hände vor den Mund und macht nichts mehr. Wenn ein anderes Kind weint, dann weint sie auch grad fast. Ich hoffe, das wird sich dann legen und bis es soweit ist, helfe ich beim Umziehen.

Zuhause singt Sabine das Znünilied usw, sie spricht auch mehr vom Kindergarten, dies hat allerdings vielleicht auch mit ihrem Alter zu tun und einfach mit der Tatsache, dass sie sich besser mitteilen kann.

Nächste Woche ist dann der Elternabend. Mal sehen, was sie berichten. Alle Kinder, nicht nur Sabine, haben ein Kontaktheft, wo die Lehrpersonen oder auch wir Eltern hineinschreiben können. Manchmal ist es für mich noch schwierig, Sabine im KG sich selbst zu überlassen, weil ich dann nicht weiss, ob sie sich zurechtfindet. Sie sagt nur, dass sie die eine Betreuerin lieber mag als die andere. Und sie hat wahrscheinlich weniger Hilfestellungen, als sie es gewohnt ist. Da weiss ich dann oft nicht, wie es funktioniert. Nun, ich werde dann mal ein Bsüechli machen, um mir einen Überblick zu schaffen.

Ich versuche auch, möglichst nicht mit ihrem alten KG zu vergleichen und Sabine soviel Sicherheit wie möglich zu geben. Auch ich muss mich halt auch umgewöhnen...

Bis bald, Katja und Sabine. (12.03.2004/DS)

Hallo zusammen

Muss mich mal wieder melden! Es ist schon verrückt, wie die Zeit vergeht!!! Nun ist schon anfangs Dezember und Sabine geht schon seit bald 4 Monaten in den neuen Kindergarten. Mittlerweile gefällt es ihr sehr gut, auch wenn sie immer wieder ihre Grenzen testet, so wie auch zurzeit grad wieder... Die Kindergärtnerinnen fragen mich dann oft um Rat... Seit letzter Woche habe ich das Gefühl, dass Sabine im KG "angekommen" ist. Langsam aber sicher sind ihr die neuen Rituale und Betreuungspersonen vertraut. Ich staune manchmal, wie gut sie sich drin schickt. Es ist nämlich so ziemlich alles ganz anders....

Im Dezember haben wir das Übergangsgespräch für das nächste Schuljahr. Regelschule oder HPS? Bis jetzt war für mich immer klar, dass ich Sabine integrieren möchte. Es hat aber ein paar Kinder in der Schule, die gerne die schwächeren Kinder "plagen". Ich bin dann oft verunsichert, da Sabine ja nicht alles erzählen kann. Klar denke ich mir dann, auch an einer HPS wird sie von solchen Situationen nicht verschont bleiben. Ich habe nie gedacht, dass ich mir wegen des Umfeldes oder wegen einzelner Kinder Gedanken für oder gegen eine Integration machen würde. Schlussendlich ist aber immer noch das Wichtigste, wie es Sabine gefällt?

Es ist schon verrückt, wie schnell man ins wirkliche Leben geschubst wird... So seit einem Jahr bin ich recht damit konfrontiert, z.T. für Akzeptanz zu kämpfen, Sabine den Rücken zu stärken und einfach mit der Gesellschaft klar zu kommen. Dabei ist Sabine ja eigentlich erst 6 1/2 Jahre alt!

Bis bald einmal wieder...

Liebe Grüsse, Katja und Sabine. (12.03.2004/DS)

Hallo miteinander

Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet. Hier die aktuellsten News: Wir hatten das Übertrittsgespräch von Sabine. Es war schön zu hören, wie alle von Sabine "geschwärmt" haben und ihre Erfahrungen mitgeteilt haben. Alle fanden auch, dass Sabine mittlerweile im KIGA angekommen ist und sich wohl fühlt. Auch musste ich zugeben, dass die kleinen Turbulenzen mit anderen Schülern viel mehr für mich ein Problem sind als für Sabine. Eigentlich sollte ich ja zufrieden sein, dass Sabine das auf ihre Art wegsteckt. Sie sagt dann auch immer zu mir: "ich sälber laufe, du deheime bliebe, ich säge sälber nit gärn , susch säg ich frou im chindergarte". Auch das gehört wohl zum Loslassen...

So, wie es jetzt aussieht, gibt es für nächstes Jahr zwei Mischklassen à ca. 14 Kinder, d.h. halb KIGA, halb erste Klasse. Sabine besucht ab Sommer 2011 so eine Mischklasse. Für sie könnte es im Moment keine bessere Lösung geben, so kann Sabine, sollte sie nicht mehr geführt arbeiten können oder wollen, sich zum Spiel zurückziehen. Und so gibt es einen sanften Übergang vom KIGA zum Schulalltag. Auch wird sie wahrscheinlich dieselben Betreungspersonen behalten (wird noch definitiv abgeklärt), das wäre ein Vorteil, da Sabine bei jeder neuen Person zuerst tüchtig die Grenzen testet. Die jetzige Kindergärtnerin würde Sabine`s "Tücken" schon mal kennen...

Obwohl es für nächstes Jahr klar ist, wo Sabine in die Schule geht, werden wir noch einen Besuch in der HPS machen, damit Sabine auch diesen Schulalltag mal erleben kann. Solange Sabine gerne in die Regelschule geht und sie sich wohlfühlt, möchten wir ihr dies auch ermöglichen. Aber sollte es mal ändern, würden wir wechseln.

Ich finde es auch wieder toll, wie der Austausch zwischen allen beteilgten Personen so gut funktioniert. So ziehen alle an einem Strick, das finde ich sehr wichtig.

Sabine ist nach den Weihnachtsferien wieder sehr gut in den KIGA gestartet, man merkt jetzt, dass sie im neuen Ort wirklich zuhause ist.

Liebe Grüsse, Katja mit Sabine. (12.03.2004/DS)

Hallo zusammen

Es ist mal wieder so unendlich viel passiert in den letzten Monaten... Zuerst einmal sind wir wieder in unsere alte Heimat, nach Murten, umgezogen. Einerseits wieder mal berufsbedingt wegen meinem Mann, andrerseits hatten Sabine und ich ganz einfach furchtbares Heimweh nach Murten!!! Also sind wir wieder heim gegangen.... Deshalb schreibe ich nun wieder unter " Super Integration in Murten!" weiter...

Liebe Grüsse, Katja und Sabine. (12.03.2004/DS)