hoi mitenand und speziell Richard,
ich antworte hier auf die Frage, wie es Roman geht.
In 3 Wochen wird er 10 Jahre alt und er ist in der 2. Klasse bei uns im Dorfschulhaus integriert ( mit 3 anderen Integrationskindern ( Roman ist am schwersten geistig behindert, die anderen Kinder sind eher im Bereich der Lenrbehinderung/Wahrnehmungsstörungen). Es sind 22 Kinder, zu 90 % ist eine Heilpädagogin in der Klasse, die für die I- Kinder zuständig ist und sehr flexibel reagieren kann. ES ist ein kleines Schulhaus mit 6 Klassen, ca. 100 Kinder und es werden auch immer wieder klassenübergreifende Sachen gemacht. Logischerweise kennen ihn alle Kinder.
Wir haben alle Jahre nebst Standortgesprächen nur mit der Heilpädagogin auch einen grossen runden Tisch mit Lehrerin, Heilpädagogin, Schulleiter, Coach und Schulpsychologin.Da wird immer wieder Romans Situation besprochen,wie es ihm geht, was er braucht,ob er und wir uns als Eltern wohlfühlen und ob alles stimmt. Dann werden neue Beschlüsse gefasst, wie dass Roman auch die 3. Klasse integriert besuchen wird.
Auch wenn ich mit Roman im Dorf unterwegs bin,es immer wieder, dass ihn Kinder grüssen und auf ihn zugehen, die ich manchmal nicht kenne, auf Nachfrage kommt dann heraus, dass sie im selben Schulhaus sind.
Ich begleite Roman in die Schule, den Weg würde er kenne, er hat eine gute Orientierung, erkennt aber die Gefahren zu wenig. Mittags kommt er mit dem Schulhaus bis 30 m vor die Haustüre und läuft die letzten Meter stolz selber ein kleines Wegli zu uns. Oft wartet er, bis dann seine 2 Freundinnen auch kommen. Manchmal kommt er auch nicht heim und ich muss ihn holen gehen, weil er immer noch auf seine Freundinnne wartet, die dann schneller waren als er.Im Winter bei Schnee nehmen ihn die anderen Kinder ungefragt an der Hand, da er dann nicht gut bergaufgehen kann.
Roman geht jeden Morgen und Freitagnachmittag in die Schule. Mo nachmittag hat er Physio ( wir warten auf eine neue kkostenpbernahme der Krankenkasse, er hätte Physio noch dringend nötig, da er sehr unsicher ist im Gleichgewicht und Treppen runter noch im Kinderschritt geht), Di nachmittag hat er Logo, FR. morgen hole ich ihn um 10.30 um in die Ergo zu gehen. Mit den Therapien hat er einen nachmittag mehr Schule als die anderen, da Therapie für ihn als Schule zählt und bei uns zeitaufwendig ist, da 2 mal nicht im Dorf mangels geeigneter Fachleute.
In der Klasse hat er 2 Herzensfreundinnen, die ihn auch gut mögen, dann hat er noch einige Kinder, dei er auch sehr gerne mag, mit denen er auch ab und zu Hause spielt. Aber das muss immer ich organisieren, da die Kinder sich wohl schon in der Schule verabreden, ich weiss auch nicht , wieviel im Voraus.Roman ist dann auch frustriert, wenn wir nachmittags anrufen, um abzumachen und die Kinder schon verabredet sind.Auch mag er ein Mädchen und würde gernen mit ihr spielen, aber sie mag wohl nicht so sehr, da bremse ich ihn halt und mache ihm andere Kinder schmackhafter. Ist halt wie im richtigen Leben, nicht jede Liebe wird beantwortet...
Oft begleite ich ihn dann auch ins Nachbarquartier, wo 3 Gspänli aus der Schule wohnen und die viel draussen spielen, in dem Quartier gehört er auch voll dazu, wenn sie draussen spielen.Ist für mich halt zeitaufwendig, da ich ihn beaufsichtigen muss.
In der Schule wird er in der Garderobe von fast allen Kindern begrüsst, nur ganz wenige zeigen keinerlei Kontakt zu ihm. Wenn er mal fehlt, wird er vermisst.
Viele Kinder können dennoch gut mit ihm umgehen und sind auch gerne mit ihm zusammen.
Einge gehen nciht auf ihn zu, dabe bei seinem älteren Bruder in der Schule ist das auch so, einige Mitschüler mag er, andere meidet er, das finde ich normal, man muss ncith alle mögen.
Zu einem anderen Integrationsmädchen hat er auch einen guten Zugang gefunden, da sie oft in der Schule etwas zusammen machen, nun spielen sie auch in der Freizeit im weiter entfernten Quartier.
Die Kinder verstehen ihn einigermassen, wenn sie ihn gut kennen und sie das Thema kennen, worüber er spricht. Seine Aussprache ist aufgrund seiner Sprechdyspraxie schwer verständlich, aber immer besser verständlich. Seit er Hörgeräte hat, versteht man die neu erlernten Wörter besser, die alten halten sich hartnäckig.Wenn er aber frei erzählt, was ihn in den Sinn kommt, meist eine sich wiederholende Geschichte, versteht ihn niemand. Er mischt Lautsprache mit Gebärden, die wichtigsten Gebärden verstehen die Kinder.
Schulisch ist es so: er hat auch eine Wochenplan, erledigt seine Arbeiten teilweise selbsständig. Die sind oft sehr praktisch, sprich handelnd. In Mathe macht er Zuordnungsübungen: gleich zu gleich (Lottovarianten), Menge 2 festigen und Menge 3 erlernen, jetzt in der Osterzeit mit vielen Plastikeierübungen und der Waage,Formerfassen ( einfache Puzzles), im Schreiben macht er Schreibschwungübungen, lernte Schneiden und Kleben. Musik und Turnen lebt er über alles. im Lernstudio macht er oft praktische Sachen wie backen, Apfelsaft, Orangensaft, etws Raffeln oder so.
Er hat auch Spielmöglichkeiten wie Briobahn oder Duplo. oft machen sie Sachen in Kleingruppen oder zu zweit, da kann es auch sein,dass Roman Kärtchen zuordnet, die ein anderes Kind dann lesen oder schreiben muss.
Ansonsten ist es so:Roman geht es gesundheitlch gut, er ist endlich stabil. Wir behandeln ihn homöopathsich und seit Sommer 1 mal pro Monat mit Osteopathie.
Sein grosses Problem ist nach wie vor das ewige Geifern!
In allen Lebensbereichten ist er noch auf Unterstützung angewiesen.Ein lang ersehnter Wunsch scheint so langsam in Erfüllung zu gehen, seit den Osterferien vom 1. April üben wir , ohne Windeln zu sein, tagsüber, und es klappt immer besser. Noch muss ich stündlich, nach dem Essen alle 30 Min. mit ihm aufs Klo, aber er beginnt es auch ab und zu selber zu merken, wann er muss. Immer wenn er trocken ist oder selber aufs WC geht, gibts ein Kleberli, die werden immer mehr.
Wir haben ihm ein Fest versprochen, wenn wir es ohne Windeln schaffen (tagsüber), da freut er sich sehr drauf, sein Selbstwebwusstsein wächst merklich. Hätte mir jemand gesagt, dass ich ihn mindestens 10 Jahre wickeln muss, hätte ich ihn gleich zurückgegeben, aber so bin ich hineingewachsen und freue michmumsomehr, auf unser baldiges Fest.
Daheim macht Roman gerne Rollenspiele, hüpft Trampolin, spielt draussen Unihockey, Tschutten, fährt Dreirad, hilft mir gerne in der Küche, geht mit mir posten, laufen zum Schäflibauern usw.
Er ist ein Bewegunskind und ein fröhliches Kind.
Nur mit seinem Bruder streitet er viel zu viel, das kostet mich immer viel Nerven, das Gekiefel der beiden auszuhalten!
So, nun bete ich,dass der Computer nicht aussteigt, wenn ich diesen Beitrag ins Forum setzen will!
Viele Grüsse
Roman ist in der 2. Regelklasse
- Andrea mit Roman
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Roman ist in der 2. Regelklasse
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)
Hallo Andrea
Herzlichen Dank für deinen ausführlichen Bericht! Ich fand es grad sehr spannend weil ja auch Joel integriert in der 1 Klasse zur Schule geht. Allerdings als einziges Integrationskind. Aber auch in einem kleinen Schulhaus wo ihn alle kennen. Toll, dass Roman nun in die 3. Klasse integriert wird! Joel wird sicher die 2. Klasse auch machen können. In der 3. muss sich dann wohl wieder eine Lehrkraft finden die wirklich Ja zu dieser Aufgabe sagen kann. Ich hoffe und vertraue, dass es kommt wie es muss. Ansonsten haben wir die HPS im Ort.
Alles Gute und Liebe Grüsse
Sandra mit Nicola 98, Joel 01 DS, und Noe 03
Herzlichen Dank für deinen ausführlichen Bericht! Ich fand es grad sehr spannend weil ja auch Joel integriert in der 1 Klasse zur Schule geht. Allerdings als einziges Integrationskind. Aber auch in einem kleinen Schulhaus wo ihn alle kennen. Toll, dass Roman nun in die 3. Klasse integriert wird! Joel wird sicher die 2. Klasse auch machen können. In der 3. muss sich dann wohl wieder eine Lehrkraft finden die wirklich Ja zu dieser Aufgabe sagen kann. Ich hoffe und vertraue, dass es kommt wie es muss. Ansonsten haben wir die HPS im Ort.
Alles Gute und Liebe Grüsse
Sandra mit Nicola 98, Joel 01 DS, und Noe 03
- Andrea mit Roman
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