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Plakataktion von Pro Infirmis
Verfasst: 15.11.2006, 17:02
von Yvonne Edwards
Die neuen Plakate von Pro Infirmis "Wir lassen uns nicht behindern" finde ich abscheulich. Der weisse Hintergrund und die Motive sind so gefühlskalt, dass es einem erschauern lässt. Die Darstellung der Behinderten ist erniedrigend und trotz Gemeinsamkeiten in der Kleidung gibt es keine Verbindung zur 'normalen' Welt. Die Wirkung der Plakate ruft mehr Ablehnung den Behinderten gegenüber hervor, anstatt eine positiven Botschaft zu vermitteln.
Ich frage mich, ob ich die einzige bin, die so empfindet. Wenn nicht, dann müssen wir reagieren!
Yvonne
Yvonne und Peter Edwards-Widmer
mit Veronica (4/97), Claire (7/98), Robert (DS, 10/99), Jessica (12/00).
Verfasst: 16.11.2006, 12:23
von Jutta & Patrick
Hallo Yvonne,
ich habe gerade mal bei ProInfirmis reingeschaut, kannte ich vorher noch nicht. In gewisser Weise gebe ich dir Recht, der weiße Hintergrund ist Kalt und die Nähe zu den Geschwisterkindern ist auch nicht wirklich herzlich, aber gerade das soll damit bezweckt werden. Ich habe mir den Bericht durchgelesen, es soll die Bevölkerung darauf aufmerksam machen wo wir stehen. Viele sprechen über Integration und doch ist es noch ein weiter Weg. Die Geschwister stehen zueinander, deshalb sind sie gemeinsam auf dem Plakat in gewissen Lebenssituationen abgebildet und dennoch ist vieles um sie herum kalt und leer, weil viele in der Gesellschaft die Andersartigkeit unserer Kinder immer noch nicht akzeptieren. Ich sehe mir auch lieber Bilder an,auf denen Behinderte integriert und mit viel Liebe aufgenommen werden, aber das ist nicht immer so. ProInfirmis drückt das natürlich mit einer sehr provokanten Art und Weise aus, aber vielleicht gibt es Menschen die man nur so wachrütteln und auf das Thema aufmerksam machen kann. Schade eigentlich.
Viele Grüße Jutta
Plakataktion von Pro Infirmis
Verfasst: 21.11.2006, 14:09
von Yvonne Edwards
Liebe Jutta, danke für Deine Antwort. Negative Aussagen bringen selten eine positive Reaktion, wir kennen dies zu genüge in der Kindererziehung, oder? Die Ablehnung die viele Menschen in unserer Gesellschaft den Behinderten gegenüber haben, ist aus Unkenntnis und Angst. Eine andere Erklärung habe ich nicht für die vielen DS-Kinder, die nach der Pränataldiagnostik abgetrieben werden. Diese Plakate bewirken meiner Meinung nach, das Gegenteil ihres Zwecks! Es ist Zeit, dass ich der Pro Infirmis schreibe...
Alles Gute,
Yvonne
Yvonne und Peter Edwards-Widmer
mit Veronica (4/97), Claire (7/98), Robert (10/99) mit DS, Jessica (12/00)