Erschüttert habe ich in „20 Minuten“ vor einigen Tagen einen Artikel gelesen, wo es um Menschen mit Down Syndrom ging.
Unter Anlehnung an die SF-Doku „üsi Badi“ wurde dort erläutert, dass heute nur noch wenige Kinder mit dem Down-Syndrom geboren werden und warum. Die Gesellschaft betrachte solche Kinder bzw. Erwachsene als „unnötige Kostenverursacher“. Das mag sein, aber diese Gesellschaft übersieht einige wichtige Details.
Da ich viele Down-Syndrom-Menschen kenne, Kinder wie Erwachsene, kann ich diesen Artikel nicht so einfach vergessen und unkommentiert lassen.
Allen Leuten, die selber Menschen mit DS kennen, tut diese Bemerkung der „unnötigen Kostenverursacher“ tief im Herzen weh.
Nicht vergeblich werden DS-Kinder auch Sonnenscheinkinder genannt. Die meisten haben ein sehr fröhliches Gemüt, eine grosse Lebensfreude und Menschenliebe. Vorbei ist gottlob die Zeit, wo man diese Kinder als nicht bildungsfähig erachtet und versteckt hat. Dass sie und ihre Eltern in der heutigen Zeit so viel Verachtung zu spüren bekommen, haben sie schlicht nicht verdient.
Die unnötigen Kostenverursacher sind ganz andere als unsere behinderten Mitmenschen.
Lesen wir die Zeitung, ist wöchentlich, ja praktisch täglich die Rede von Vandalismus, Zerstörungswut, kriminellem Tun. Die Kosten, die solche Delikte verursachen, sprengen jedes Mass. Allein, was seriöse Bürger für all die kriminellen Gefängnisinsassen zu berappen haben, übersteigt wohl bei weitem die Kosten, die bei behinderten Menschen anfallen.
Diese Täter sind ganz normale Jugendliche, gesunde, nicht behinderte Menschen, die mit ihrer Zeit nichts mehr anzufangen wissen und auf „dumme Gedanken“ kommen, oft im Zusammenhang mit Alkohol oder Drogen, aber nicht immer. An menschlichen Normalwerten total verarmte Typen. Man sah es ihnen im Mutterleib nicht an, was sie einmal werden würden und längst nicht alle können die Schuld unfähigen Eltern geben.
Unsere behinderten Mitbürger aber pflegen im Kindes- und Erwachsenenalter Hobbies. Ein Wort, das bei den Vandalen vermutlich gar nicht mehr zum Vokabular gehört. Unsere behinderten Mitmenschen gehen in den Werkstätten einer geregelten Arbeit nach und bekommen denkbar wenig Sackgeld dafür (auch so ein Missstand). Trotzdem sind sie täglich top motiviert, gehen mit Freude an die Arbeitsstelle. Wer sie näher kennenlernt wird reich beschenkt von ihrer Offenheit, Natürlichkeit, Freundlichkeit und Fröhlichkeit. Sie sind ein Geschenk, keine Last und wenn sie einmal nicht mehr sind, verarmt unsere Gesellschaft noch mehr.
Sie machen Musik, spielen Memory und lesen Bussi Bär. Sie tun keiner Menschenseele etwas zuleide, sind hilfsbereit und freundlich.
Die wahren, wirklich unnötigen Kostenverursacher sind ganz andere und leider kann man diese nicht vorgeburtlich verhindern (abtreiben) und ihre Charakterauswüchse im Voraus erkennen.
Anmerkung Beatrice:
Leider wurde mein Leserbrief vom St.Gallertagblatt nicht abgedruckt. Offenbar war er ihnen zu heiss. Recht habe ich trotzdem. Oder was meint Ihr?
Liebe Grüsse
Bea
Ein Leserbrief von mir: "Unnötige Kostenverursacher
Ein Leserbrief von mir: "Unnötige Kostenverursacher
Am 05. Juni 2020 ist die nächste Dream Night at the Zoo in Gossau SG, Zürich, Goldau SZ Johnnys kleiner Farm, Kallnach BE und im Papiliorama Kerzers BE.
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Liebe Bea
Danke, dass du den Mut hattest und an die Redaktion geschrieben hast.
Die vielen Krankenkassenschmarotzer und IV-Sauger verursachen wohl ein x-Faches mehr an Kosten.
Es wird wohl immer Menschen geben, die mit der Situation Behinderung nicht klar kommen und demensprechend verletzende Aussagen machen um ihr eigenes Unvermögen zu überdecken. Nur so kann ich mir das erklären.
Ich bin ehrlich stolz, Mutter eines Mädchens mit DS zu sein und das zeige ich und lebe ich. Ich denke, so können wir alle am meisten bewirken. So nach dem Motto „zeigt her eure Kinder“ und ihr werdet sehen, wir führen ein tolles und lebenswertes Leben. Schade für jeden, der nicht in der Lage ist, selbst hinzu stehen und sich für ein etwas anders Leben zu entscheiden, denn er verpasst ne ganze Menge.
Einen schönen Sommer wünsche ich euch
estrella
Danke, dass du den Mut hattest und an die Redaktion geschrieben hast.
Die vielen Krankenkassenschmarotzer und IV-Sauger verursachen wohl ein x-Faches mehr an Kosten.
Es wird wohl immer Menschen geben, die mit der Situation Behinderung nicht klar kommen und demensprechend verletzende Aussagen machen um ihr eigenes Unvermögen zu überdecken. Nur so kann ich mir das erklären.
Ich bin ehrlich stolz, Mutter eines Mädchens mit DS zu sein und das zeige ich und lebe ich. Ich denke, so können wir alle am meisten bewirken. So nach dem Motto „zeigt her eure Kinder“ und ihr werdet sehen, wir führen ein tolles und lebenswertes Leben. Schade für jeden, der nicht in der Lage ist, selbst hinzu stehen und sich für ein etwas anders Leben zu entscheiden, denn er verpasst ne ganze Menge.
Einen schönen Sommer wünsche ich euch
estrella
Monika mit Tamara 04.07 und Inken 10.08 (DS)