Ins Gesicht hauen

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veronikab
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Ins Gesicht hauen

Beitrag von veronikab » 21.11.2010, 08:48

Hallo!

Mein Sohn Jörn ist 2 jahre alt und hat seit einiger Zeit die Angewohnheit (vor allem mich) ins Gesicht zu hauen. Er schaut mich vorher oder nachher herausfordernd und mit einem breiten Grinsen an und schlägt mir mit "Anlauf" voll ins Gesicht. Es hat nun zugenommen und keine "Strafe" nützt etwas. Ich sage "NEiN" und setze ihn auf den Boden. Beim nächsten Mal wenn ich ihn wieder auf den Arm nehme, haut er mich wieder. Es scheint mir es ist ein Spiel für ihn geworden. Er begreift nicht worum es geht. Sein Grinsen beweist mir, dass es ein Spiel für ihn ist. Bei meinem Mann macht er das fast nie. Es ist wirklich nur bei mir. Auch sonst ist er in einer extremen Provozierphase. Alles was "NEIN" ist wird erst recht gemacht.
Ich habe ihn auch wegen dem Hauen ins Zimmer gesetzt für ein paar Minuten. Gestern ist mir der Geduldsfaden greissen, da habe ich ihn richtig angeschrien und ins Zimmer gesetzt als er mich wieder gehauen hat. Da hat er mich ganz verdutzt angeschaut. Aber er hat es trotzdem dann 4x wiederholt und ich habe 4x gleich reagiert. Nachher war Ruhe mit Hauen. Mal schauen wie es heute geht. Wer hat sonst noch eine Idee, was man tun kann? Wer hat gleiche Erfahrungen?
Vielleicht habe ich am Anfang als er mit Hauen begonnen hat zu wenig energisch reagiert? Warum macht er das fast nur bei mir? Braucht er mehr Aufmerksamkeit von mir? Ich glaube wirklich, dass er das ganze nicht versteht, aber er macht es ganz bewusst.

Bin froh um ein paar Tipps!

Liebe Grüsse Veronika



Isabella
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Schlagen

Beitrag von Isabella » 21.11.2010, 20:23

Hallo Veronika

Kann dir gut nachfühlen. Nevio hatte eine zeitlang seine Bezugspersonen in die Wange gebissen, später geklemmt... Später wurde seine kleine Schwester zum Opfer erkoren mit Haarereissen. Ich denke es geht schlicht und einfach um Grenzen. Grenzen zu suchen und abzustecken. Wenn Nevio mich heute ein ungrades mal schlägt, stehe ich auf, erkläre ihm das dass inakzeptabel ist und verlasse das gemeinsame Spiel. Beim Haarereissen wurde er die erstenmale 1x vorgewarnt und dann musste er strikte immer für eine Minute ins Zimmer (Türe geschlossen). Nach einem Monat liess er von seiner Schwester ab. Das war vor ca. einem Jahr. Heute muss ich nur noch Sagen, aufhören oder du gehst ins Zimmer! Das funktioniert. Ich wende diese Zimmerminute konsquent an. Zur Zeit muss er lernen nicht von der Küche zu nehmen :roll:

Zu deinem Trost: auch mir überläuft zwischendurch das Fass und ich denke das darf es auch einmal. Emotionen gehören zum Leben...

Ich finde deshalb die Zimmerminute eine gute Lösung da eine räumliche Trennung stattfindet. Das Kind wie auch die Mutter oder Vater kommen "zurück auf den Boden".

Ich denke auch das dein Kind genügend zuwendung bekommt. Ich glaube unsere Kinder bekommen eher mehr als weniger Zuwendung. Lass dich also nicht ins Boxhorn jagen. Gute Nerven sind jetzt gefragt.

Liebe Grüsse
Isabella
Isabella mit Nevio DS/Nov.06 und Enya Sept.08

veronikab
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Beitrag von veronikab » 22.11.2010, 09:41

Hallo Isabelle

Danke für Deine Antwort.

Leider hat das "Anschreien und die Zimmerminuten" noch nicht viel gebracht, aber vielleicht muss ich das noch länger durchziehen. Mir scheint die Zimmerminuten sind für ihn keine Strafe. Er "Jömmerlet" vielleicht ein paar Sekunden, spielt dann aber vergnügt im Zimmer. Gestern hat er sogar erfreut für sich im Zimmer gelacht und gespielt.
Auch ist mir aufgefallen, dass seit ich energischer auf ihn reagiere, er mich viel öfter haut. wahrscheinlich will er wirklich die Grenzen abstecken lassen.

Wahrscheinlich brauche ich noch mehr Geduld und konsequentes Handeln.

Liebe Grüsse Veronika

Isabella
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schlagen

Beitrag von Isabella » 22.11.2010, 13:13

Hallo Veronika

Jaja, ich kenne das. Nevio hat zuerst immer frisch fröhlich weitergespielt im Zimmer. Heute findet er es nicht mehr so toll aber er tobt selten anschliessend im Zimmer. Aber ich finde das ok. Meiner Meinung soll es keine Strafe sein sondern das Kind soll aus dem Spielfeld oder der Gemeinsamkeit herausgenommen werden. Anfänglich stört es unsere Kinder nicht so sehr. Später aber immer mehr. Ein Kind das im Kreis mit anderen Kindern spielt und dann für eine kurze Zeit das Spiel verlassen muss um alleine zu sein findet das nicht toll und nach diesem Moto funktioniert diese Zimmerminute auch. Eigentlich sollte es ein unatraktives Zimmer sein aber wo gibt es dass schon :lol:
Ich selber habe die Erfahrung auch gemacht das Emotionen eher kontraproduktiv sind. Also, Distanz schaffen und alle beteiligten profitieren. Aber es braucht schon Zeit...


Grüässli, Isabella
Isabella mit Nevio DS/Nov.06 und Enya Sept.08

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Andrea mit Roman
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Beitrag von Andrea mit Roman » 22.11.2010, 16:12

liebe Veronika
ich möchte dich ermutigen in deinem Verhalten, konsequent zu bleiben, auch wenn sich nicht sofort die erwünschte Wirkung bei Jörn einstellt. Konsequenz erfordert viel Kraft und Gedlul unsererseits, und die haben wir nicht immer.
Die Zimmerminute-wenn er 2 Jahre alt ist dürfen es 2 Minuten sein, wurde uns auch am Erziehungskurs in Luzern empfohlen. Dabei ist es egal, ob Jörn still auf dem Stuhl sitzt, am Boden tobt oder für sich spielt.
Das hat mich bei meinem älternen Sohn (ohne DS ) auch immer genervt, wenn ich ihn auf den Stillen Stuhl gesetzt haben und er vergnügt vor sich hergepfiffen hat. Im Kurs hat sie uns bestätigt, dass es wichtig ist, das Kind aus dem Geschehen zu nehmen, dadurch bekommen wir auch mehr Distanz und können uns wieder beruhigen.
Viele Wiederholungen sind zum Lernen wichtig, daher den MUt nicht verlieren.
Und nutze es doch, dass er es bei deinem Mann nicht tut und spanne ihn abends , wenn er zu Hause ist, mehr ein,damit er z.B. Jörn ins Bett bringt und Du dich etwas erholen kannst.

Bei uns ist es auch so, dass Roman verschiedene Mödelis hat, die er nur bei gewissen Personen macht, bei anderen nicht, frage mich nicht wieso das so ist.

Ist Jörn euer einiges Kind? Hast Du auch Tagsüber einmal Entlastung?
Das ist besonders wichtig in solchen Zeiten, wo die Kinder so streng sind. Wenn du wie wir, keine Grosseltern und Verwandschaft hast, die einspringen könnnen, dann ist der Entlastungsdienst eine gute Lösung! Wir haben schon seit Jahren eine Frau, die wöchtentlich zu uns kommt, als Roman ganz klein war, sogar öfters, da ich es nicht alleine geschafft habe ohne Unterstützung.
Nur wenn es Dir als Mami gut geht, geht es auch Deinem Kind gut.

liebe Grüsse
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

veronikab
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Beitrag von veronikab » 24.11.2010, 08:40

Hallo Zusammen!

Danke für eure Antwort.

Ja, Jörn ist unser eigener Sohn und er hat auch eine grosse Schwester, Malin, die 4 Jahre alt ist. Sie hat natürlich auch ihre Trotzphasen...

Ich habe zum Glück 1x pro Woche einen Morgen Entlastung und mein Mann hilft auch mit.

Ich denke ich habe bei Jörn zu lange zu wenig auf seine Provokationen reagiert, weil ich bemerkt habe, dass je mehr ich reagiere, desto mehr wiederholt er sie. Aber ignorieren ist eben auch keine Lösung, denn er ist ja am Grenzen suchen und die muss ich ihm auch geben.
Die Früherziehung hat mich darauf hingewiesen, dass ich strenger auf seine Provokationen reagieren muss und sie hat recht. Ich bin froh, hat sie mich darauf hingewiesen.

Es braucht halt viel Energie und einen langen Atem....aber da müssen wir ja alle durch!

Bin weiterhin froh um eure Tipps und Erfahrungen. Danke

Liebe Grüsse Veronika

veronikab
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Beitrag von veronikab » 15.12.2010, 08:20

Hallo

Wollte mal berichten, wie es mit dem Hauen geht.

Ich habe beschlossen, nichts grosses aus dem Hauen zu machen. D. h sobald er mich haut, setze ich ihn auf den Boden und sage "nein Jörn" und verlasse unser Spiel. Ich mache keine Zimmerminuten mehr. Seither hat sich das Hauen schlagartig gebessert. Es hat sofort um 90 % abgenommen. Ich habe bemerkt, dass es schon bei anderen Mödelis so am besten funktioniert. Wegschauen und ignorieren ist bei Jörn momentan die allerbeste Methode, so verliert er das Interesse daran.

als ich konsequent nach jedem Schlagen ihn ins Zimmer gesetzt habe, hat es völlig eskaliert. Ich war nur noch am "nein" sagen und Jörn ins Zimmer tragen. Und er hat es immer häufiger gemacht. Mit der Zeit wurde mir das zu anstrengend und ich habe mir wieder überlegt wie ich vor der Eskalation reagiert habe und ich muss sagen mit "nein Jörn" und ihn sofort auf Boden setzten und weglaufen fahren wir am besten. Ich bin froh, hat sich das wieder gelegt! Vielleicht kommt es ja wieder aber ich denke ruhig bleiben und nichts grosses aus der Sache machen ist bei Jörn das Beste!

Liebe Grüsse und eine schöne Weihnachtszeit wünscht Euch allen Veronika

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