Vorstellung Sophia
Verfasst: 03.01.2005, 11:18
Hallo zusammen,
ich war schon auf der Mailingliste dabei, möchte uns jetzt aber noch fürs Forum oder die neue Liste vorstellen:
Wir sind eine Familie, die in Solothurn lebt. Mein Mann ist Goldschmied und ich bin Familienfrau und Teilzeitprimarlehrerin. Unsere Söhne Michael 15 und Miro 12 besuchen schon die Oberstufe, unsere Tochter Sophia mit DS wird im Januar 8 Jahre alt und besucht zur Zeit als Integrationskind die 2. Regelklasse im Quartier, kaum 5 Minuten neben unserer Haustür. Sie hat 8 Lektionen heilpädagogische Begleitung. Sophia ist ein sehr aufgewecktes Kind ohne nennenswerte gesundheitliche Probleme. Sie kann aber auch sehr stur sein, weswegen wir auch immer wieder "fights" zusammen haben. Ihr Unmut weicht aber immer schnell wieder und dann kommt ihre liebevolle, anhängliche Persönlichkeit hervor. Immernoch ist es schwierig, dass sie meinen Aufforderungen zum Anziehen, Bereitmachen etc. in einer bestimmten, raschen Zeit nachkommt . Sie zeigte immer altersgemäss Interesse an bestimmten Dingen wie Lesen, Zeit lernen, mit Geld umgehen, hat aber zu all dem einen andern Zugang als die meisten Kinder, kennt die Zeit noch nicht richtig und kennt zwar das Geld, weiss aber nicht, was man für welchen Geldwert kaufen kann.
Sie hat in 2 Jahren Regelkindergarten und nun in der Primarschule meiner Meinung nach grosse Fortschritte gemacht, lernte schnell lesen, liest für sich kleine Bücher und kann im 10er plus und minus rechnen. Trotzdem stellt sich nun die Frage, wie es in der 3. Klasse weitergehen soll.
Unsere Thema immer wieder: INTEGRATION. Ich kann es eigentlich schon bald nicht mehr hören.
Mein grösstes Problem damit ist, dass Sophia immer mit den Regelkindern verglichen wird, daran gemessen wird, was sie nicht kann und alle andern schon können und so hiess es in unserem letzten Standortsgespräch, sie sei weder intellektuel noch sozial integriert. Die anderen Kinder zögen in Riesenschritten vorwärts und sie mache so ihre kleinen Schritte. So waren die Standortgespräche für mich oft frustrierend. Ich versuchte es immer mit Hinweisen auf erfolgreiche Integrationen, Anregungen für die Unterrichtsgestaltung, aber es klappte nicht so richtig, jedenfalls seit Ende der 1. Klasse nicht mehr. Am Anfang der 1. Klasse lief fast alles nach Wunsch, weil Sophia damals noch die Erwartungen der Lehrerinnen übertroffen hat, weil sie wie die andern Kinder ziemlich leicht lesen gelernt hat. Nun ist es aber zunehmens schwieriger geworden.
Die Schwierigkeiten der Lehrerin verstehe ich, dass es sehr schwer für sie sei, neben 20 andern zum Teil sehr anstrengenden Kindern unserer Sophia gerecht zu werden, weil Sophia immer noch Mühe hat, allein aktiv zu werden, länger an einer Sache zu bleiben , sorgfälltig zu arbeiten und sich nicht ablenken zu lassen. Die Lehrerinnen finden, sie würde sich nicht integrieren, in der Pause nur den andern Kindern nachrennen, etc. .
Ich finde, dass sich Sophia im Schulhaus als dazugehören erlebt, dass man aber auch etwas dazu tun könnte, dass sie mit den Kindern und nicht daneben ist. Sie macht sehr gerne mit Kindern der Klasse ab, meist aber jetzt auf Sophias Initiative, und gelegentlich wollen die Kinder auch nicht mehr zu ihr kommen.
Die Lektionen mit der Heilpädagogin, die aber nun meist im Raum neben dem Klassenzimmer stattfinden, sowie die Einzelbetreuung in der Logo- und Ergotherapie laufen sehr gut, da sie so sehr gut arbeitet und wohl sehr positive Feed-backs kriegt.
Ich bin also zur Zeit sehr hin-und hergerissen wie es für Sophia in der 3.Klasse weitergehen soll, und bin sehr interessiert am Austausch und an Anregungen für unsere momentane Situation.
Ich wünsche allen ein Gutes Neues Jahr und grüsse euch herzlich Doris Rindlisbacher
ich war schon auf der Mailingliste dabei, möchte uns jetzt aber noch fürs Forum oder die neue Liste vorstellen:
Wir sind eine Familie, die in Solothurn lebt. Mein Mann ist Goldschmied und ich bin Familienfrau und Teilzeitprimarlehrerin. Unsere Söhne Michael 15 und Miro 12 besuchen schon die Oberstufe, unsere Tochter Sophia mit DS wird im Januar 8 Jahre alt und besucht zur Zeit als Integrationskind die 2. Regelklasse im Quartier, kaum 5 Minuten neben unserer Haustür. Sie hat 8 Lektionen heilpädagogische Begleitung. Sophia ist ein sehr aufgewecktes Kind ohne nennenswerte gesundheitliche Probleme. Sie kann aber auch sehr stur sein, weswegen wir auch immer wieder "fights" zusammen haben. Ihr Unmut weicht aber immer schnell wieder und dann kommt ihre liebevolle, anhängliche Persönlichkeit hervor. Immernoch ist es schwierig, dass sie meinen Aufforderungen zum Anziehen, Bereitmachen etc. in einer bestimmten, raschen Zeit nachkommt . Sie zeigte immer altersgemäss Interesse an bestimmten Dingen wie Lesen, Zeit lernen, mit Geld umgehen, hat aber zu all dem einen andern Zugang als die meisten Kinder, kennt die Zeit noch nicht richtig und kennt zwar das Geld, weiss aber nicht, was man für welchen Geldwert kaufen kann.
Sie hat in 2 Jahren Regelkindergarten und nun in der Primarschule meiner Meinung nach grosse Fortschritte gemacht, lernte schnell lesen, liest für sich kleine Bücher und kann im 10er plus und minus rechnen. Trotzdem stellt sich nun die Frage, wie es in der 3. Klasse weitergehen soll.
Unsere Thema immer wieder: INTEGRATION. Ich kann es eigentlich schon bald nicht mehr hören.
Mein grösstes Problem damit ist, dass Sophia immer mit den Regelkindern verglichen wird, daran gemessen wird, was sie nicht kann und alle andern schon können und so hiess es in unserem letzten Standortsgespräch, sie sei weder intellektuel noch sozial integriert. Die anderen Kinder zögen in Riesenschritten vorwärts und sie mache so ihre kleinen Schritte. So waren die Standortgespräche für mich oft frustrierend. Ich versuchte es immer mit Hinweisen auf erfolgreiche Integrationen, Anregungen für die Unterrichtsgestaltung, aber es klappte nicht so richtig, jedenfalls seit Ende der 1. Klasse nicht mehr. Am Anfang der 1. Klasse lief fast alles nach Wunsch, weil Sophia damals noch die Erwartungen der Lehrerinnen übertroffen hat, weil sie wie die andern Kinder ziemlich leicht lesen gelernt hat. Nun ist es aber zunehmens schwieriger geworden.
Die Schwierigkeiten der Lehrerin verstehe ich, dass es sehr schwer für sie sei, neben 20 andern zum Teil sehr anstrengenden Kindern unserer Sophia gerecht zu werden, weil Sophia immer noch Mühe hat, allein aktiv zu werden, länger an einer Sache zu bleiben , sorgfälltig zu arbeiten und sich nicht ablenken zu lassen. Die Lehrerinnen finden, sie würde sich nicht integrieren, in der Pause nur den andern Kindern nachrennen, etc. .
Ich finde, dass sich Sophia im Schulhaus als dazugehören erlebt, dass man aber auch etwas dazu tun könnte, dass sie mit den Kindern und nicht daneben ist. Sie macht sehr gerne mit Kindern der Klasse ab, meist aber jetzt auf Sophias Initiative, und gelegentlich wollen die Kinder auch nicht mehr zu ihr kommen.
Die Lektionen mit der Heilpädagogin, die aber nun meist im Raum neben dem Klassenzimmer stattfinden, sowie die Einzelbetreuung in der Logo- und Ergotherapie laufen sehr gut, da sie so sehr gut arbeitet und wohl sehr positive Feed-backs kriegt.
Ich bin also zur Zeit sehr hin-und hergerissen wie es für Sophia in der 3.Klasse weitergehen soll, und bin sehr interessiert am Austausch und an Anregungen für unsere momentane Situation.
Ich wünsche allen ein Gutes Neues Jahr und grüsse euch herzlich Doris Rindlisbacher