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Nicht Trinken

Verfasst: 11.05.2006, 18:27
von Mebeky
Unsere zukünftige 20 Monatige Adoptivtochter trinkt nicht, aber essen tut sie. Sie musste mit zwei Monaten ins Spital und ab dann bekam sie eine Sonde. Bis vor einer Woche hatte sie die Sonde durch die Nase. Jetzt hat sie eine PEG Sonde. Die Physio vom Kinderspital Luzern sagte, die ist dort zuständig für Kinder mit Trinkproblemen, wir müssen bei Ihr direkt mit dem Becher oder Glas probieren, da sie kein Saugreflex hat.
Nun meine Frage: Hat jemand Erfahrung damit?

Wären um eine positive Antwort sehr froh!

Gruss Bernadette

Nicht Tinken

Verfasst: 13.05.2006, 21:25
von Andrea mit Roman
Liebe Bernadette
die gleichen Erfahrungen haben wir nicht, aber welche, die in eine ähnliche Richtung gehen.
Roman trank die ersten 2 Tage im Kispi von der Flasche Muttermilch, was ich aber denen nicht mehr erlaubt habe und sagte, sie sollen alles sondieren, da ich keine Saugverwirrung wegen dem Stillen haben wollte. Er hatte 2 Wochen eine Nasensonde. Das Stillen hat er gut gelernt.
Aber als er etwas grösser war, wollte ich ihm abgepumpte Muttermilch über den Schoppen geben, das ging nicht, er wusste nicht wie dran saugen.
Bis zu 2 jahren trank er nur Muttermilch ab meiner Brust, sonst nichts.
Wir bekamen dann Logopädie am Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen, bei einer Therapeutin, die nach Castillo- Morales arbeitete.Sie lernte mit Roman aus dem Becher zu trinken (und auch Brei besser vom Löffel zu essen,ohne sich dauernd zu verschlucken.)
Sie sagte, es sei wichtig, dass wir Roman keine Schnabeltasse zum trinken geben, da die Kinder dann ein falsches Saug- und Schluckmuster lernen, dass sich nur schwer abgewöhnen lässt. Und in diesem Alter aus dem Schoppen trinken lernen sollen wir auch nicht.
Die Logopädie sah lange aus wie Physiotherapie. Die erste halbe Stunde der 50 Min. Therapie hat sie mit ihm am Muskeltonus (Steigerung der Muskelspannung)am ganzen Körper gearbeitet (Roman war mit 21 Monaten noch ein Liegebaby, konnte weder Sitzen noch Krabbeln). Denn erst wenn im Körper eine gute Muskelspannung da ist, kann das Kind auch gute mundmotorische Koordination zeigen. Eine stabile Sitzhaltung ( mit Fuss - und Kopfstütze in einem engen Sitz )war auch wichtig.
Zuerst hat sie mit ihm aus ganz kleinen Becherli(40 ml) getrunken, über lange Zeit haben wir den auch zu Hause benutzt. Die benützen sie schon im Spital um Neugeborenen abgepumpte Muttermilch zu geben oder zusätzliche Flüssigkeit wenn nötig (Becherle genannt). Sie haben einen nach aussen gestülpten Rand und bei der Nase sind sie niedriger und durchsichtig, da kann man gut kontrolieren, wie fest man den Becher kippen muss.
Roman kann jetzt auch aus gewöhnlichen Tassen trinken. Aus einer tropffreien Schnabeltasse (wäre z. B. praktisch im Auto) kann er nicht trinken.
Von einem anderen Mami weiss ich, dass in Wollhusen LU Sondenentwöhnung gemacht wird, ebenso in Graz (Oesterreich). Irgendwo habe ich noch alte Mails, wo das näher beschrieben ist, wenn du darüber mal Infos brauchst, melde dich wieder.
Bekommst du von der Physiotherapeutin praktische Anleitung, wie du das mit dem Trinken handhaben sollst? Das wäre ganz wichtig! Ansonsten musst du dir eine Logopädin mit Castillo Morales Ausbildung suchen. (Könnte dir ev. auch Adressen ausfindig machen oder ich glaube Barabara, die auch hier im Forum schreibt aus Zug, wüsste eine, denn sie hat auch schon nach Castillo Morales Therapie gefragt.)
Herzliche Grüsse