Integration - Rückblick Primarschule, Ausblick Oberstufe
Integration - Rückblick Primarschule, Ausblick Oberstufe
Hoi zäme
Wie schon lange versprochen, will auch ich wieder einmal von Romans Integration in der Regelschule berichten.
Roman beginnt nächsten Monat die erste Oberstufe in der 1. Sek A! Er wird weiterhin im Schulhaus Milchbuck http://www.milchbuck.ch, in dem er die Primarschule besucht hat, integriert. Wir sind bisher sehr glücklich, wie die Integration gelaufen ist und gespannt, wie es auf der Oberstufe weitergeht! Es gibt ja kaum Erfahrungen zur Integration in der Oberstufe und die wenigen sind nicht unbedingt durchgängig positiv. Aber Roman freut sich riesig auf die Oberstufe und vor allem auf die Mädels da
Wir haben erlebt, wie das Schulhaus-Team an den Integrationserfahrungen gewachsen ist und Kompetenzen gewonnen hat. Während am Anfang eher Skepsis stand, ist das Schulhaus nun ein Vorzeige-Schulhaus geworden. Alle Lehrerinnen, die mit Roman erste Erfahrungen gemacht haben, machen mit Integrationen weiter! Das freut uns sehr!
Wir haben sowohl von der Heilpädagogischen Schule wie von der Schulpflege und vom Schulhaus-Team immer sehr viel Goodwill erlebt! Wie uns öfter zurückgemeldet wurde, war das durchaus auch von unserer Seite so. Wenn ich den Eindruck habe, dass die Integration in den ersten 9 Jahren glatt verlaufen ist, so hat das sicher nicht damit zu tun, dass es keine Probleme zu lösen gab, sondern dass alle Beteiligten diese Probleme oft mit viel Humor und Phantasie angepackt haben und nicht damit zu beweisen versuchten, dass Integration nicht möglich ist!
Die grössten Herausforderungen der bisherigen Integration lagen nicht bei der Frage, wie sich Roman schulisch integrieren lässt - es waren immer wieder soziale Probleme, die es zu lösen galt, hauptsächlich ausserhalb des Schulzimmers. Während der Mittelstufe drohte Roman, ins soziale Abseits zu geraten, die Heilpädagogin hat aber intensiv mit ihm und der Klasse daran gearbeitet, so dass Roman nun am Ende der Primarschule auch sozial wieder gut integriert war. Er gehörte zu einem Bubenquartett, das sich auch in der Freizeit öfter gesehen hat.
Zum Abschluss der Mittelstufe führte die Klasse ein Theaterstück vor, das sie in den letzten 2-3 Monaten erarbeitet hatte. Es war für mich sehr berührend zu sehen, wie selbstverständlich Roman darin mitagierte und überhaupt nicht als besondereres Kind auffiel (alle waren besonders!)! Überhaupt war Romans Klasse beeindruckend sozial, auch andere Kinder, die vielleicht in einer anderen Klasse herausgefallen und gemobbt worden wären, fanden ihren Platz darin! Sie hat definitiv besondere Kompetenzen erworben...
Die Mittelstufe hatte mit einer Doppelintegration begonnen, so dass die Heilpädagogin 16 Lektionen in der Klasse dabei war. Leider zog der andere Junge nach der 4. Klasse um, so dass Roman alleine zurückblieb. Trotzdem erhielt er immer noch 12 Lektionen heilpädagogische Unterstützung, dazu kamen in der 5. Klasse noch eine und in der 6. 2 Stunden Logopädie, davon eine im Klassenverband. Die restlichen Lektionen besuchte er nur zum Teil, wir hatten den Eindruck, das reduzierte Pensum reiche ihm vollauf.
Um ihn auch lebenspraktisch fördern zu können, gab es Versuche, ihn ein Mal wöchentlich vor dem Mittagessen im Hort mithelfen zu lassen. Hier fehlte aber definitiv jemand, der richtig Zeit für ihn hatte und ihn begleiten konnte, vor allem auch dann, wenn Roman grad keine Lust hatte das zu tun, was das Hortteam für ihn vorgesehen hatte.
Romans schulischer Stand nach 3 Jahren Kindergarten und 6 Jahren Primarschule:
- Mathematik: er bewegt sich - je nach Tagesform - besser oder schlechter im Zahlenraum 1-20, rechnet auch mal mit ganzen Hundertern
- Sprache: Roman liest einfach Erstlesetexte und versteht sie. Er liest auch mit Begeisterung schwierigere Texte, aber wohl ohne viel davon zu verstehen. Die Buchstaben kennt er auch schreibend schon länger, nun lernt er, die Laute zu hören und zu schreiben, was er hört. Auch das ist stark von der Tagesform abhängig und geht mal super, mal fast überhaupt nicht. Neu hat er gelernt, auf seinem Handy statt wilder, zufälliger Buchstabenfolgen, sinnvolle SMS zu schreiben. *stolzbin*
- Turnen: Hier war es offenbar nie schwierig, Roman zu integrieren. Er leistet selber die nötige Integrationsarbeit und passt, wo nötig, die Turnübungen an. Was mich immer wieder fasziniert und berührt hat: Bei Mannschaftsspielen war Roman ganz selbstverständlich dabei, und wenn seine Mannschaft verlor, schob das niemand auf Roman. Hier hat auch die Klasse eine grossartige Integrationsarbeit geleistet und - wo nötig - für ihn Ausnahmen bei Regeln "bewilligt". Am schwierigsten zu bewältigen waren die Situationen in der Garderobe, in der so einiges abging und von den Lehrerinnen nicht dauerüberwacht werden konnten. Das hat uns durch die ganze Schulzeit beschäftigt, und wir haben Roman bis zum Schluss mit "Turnpunkten" gestützt, die er erhielt, wenn alles gut ging. Bei einer bestimmten Anzahl Punkten gab es ein Geschenk, das er selber ausgesucht hatte.
- Mensch & Umwelt: Auch hier war die Integration dank der Arbeit der Heilpädagogin nicht so schwierig. Roman hat an den gleichen Themen, z.T. aber an anderen Inhalten gearbeitet. Seine Vorträge (über Deep Purple, Spinnen und anderes) wurden gut aufgenommen und haben ihm grosse Freude gemacht!
- Selbständigkeit: Roman geht selbständig zur Schule, über eine belebte Strasse mit Trams und Autos aus beiden Richtungen. Für die Musikschule wechselt er das Schulhaus und kommt selbständig nach Hause. Seit fast 2 Jahren hat er ein Handy, was uns das Loslassen etwas erleichtert. Ins Fussball will er nicht selbständig gehen, was aber wohl nicht daran liegt, dass er Busfahren muss, sondern er fühlt sich nicht so wohl und aufgehoben, dass er unbedingt hingehen möchte. In anderen Situationen ist er ganz begeistert, wenn er alleine gehen kann, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Diesen Sommer hat er endlich auch gelernt, selber Velo zu fahren, aber alleine würden wir ihn noch nirgends hinfahren lassen.
Wenn Ihr zur Integration auf der Unter- oder Mittelstufe noch Fragen habt, geben wir gerne Auskunft.
In der Oberstufe ist nun wieder eine Doppelintegration möglich. Roman wird nur ein Teilpensum haben, wir beginnen mit Schule am Vormittag (begleitet) und an einem Nachmittag (unbegleitet). Zusammen mit Mittagessen im Hort ein Mal wöchentlich, Fussball-Training der heilpädagogischen Schule und Musikunterricht in der Züricher Jugendmusikschule, denken wir, für den Start ist er gut ausgelastet. Wenn er sich gut eingelebt hat und gerne mehr zur Schule gehen möchte, können wir einen zweiten Nachmittag dazunehmen. Auf keinen Fall ist unser Ziel, dass Roman den gesamten Unterricht von 36! Wochenstunden besucht... Ich versuche, Euch etwas schneller mal wieder zu berichten, wie sich die Integration auf der Oberstufe anlässt.
Jetzt aber zuerst ab ins Wochenende!
Ursula
Wie schon lange versprochen, will auch ich wieder einmal von Romans Integration in der Regelschule berichten.
Roman beginnt nächsten Monat die erste Oberstufe in der 1. Sek A! Er wird weiterhin im Schulhaus Milchbuck http://www.milchbuck.ch, in dem er die Primarschule besucht hat, integriert. Wir sind bisher sehr glücklich, wie die Integration gelaufen ist und gespannt, wie es auf der Oberstufe weitergeht! Es gibt ja kaum Erfahrungen zur Integration in der Oberstufe und die wenigen sind nicht unbedingt durchgängig positiv. Aber Roman freut sich riesig auf die Oberstufe und vor allem auf die Mädels da
Wir haben erlebt, wie das Schulhaus-Team an den Integrationserfahrungen gewachsen ist und Kompetenzen gewonnen hat. Während am Anfang eher Skepsis stand, ist das Schulhaus nun ein Vorzeige-Schulhaus geworden. Alle Lehrerinnen, die mit Roman erste Erfahrungen gemacht haben, machen mit Integrationen weiter! Das freut uns sehr!
Wir haben sowohl von der Heilpädagogischen Schule wie von der Schulpflege und vom Schulhaus-Team immer sehr viel Goodwill erlebt! Wie uns öfter zurückgemeldet wurde, war das durchaus auch von unserer Seite so. Wenn ich den Eindruck habe, dass die Integration in den ersten 9 Jahren glatt verlaufen ist, so hat das sicher nicht damit zu tun, dass es keine Probleme zu lösen gab, sondern dass alle Beteiligten diese Probleme oft mit viel Humor und Phantasie angepackt haben und nicht damit zu beweisen versuchten, dass Integration nicht möglich ist!
Die grössten Herausforderungen der bisherigen Integration lagen nicht bei der Frage, wie sich Roman schulisch integrieren lässt - es waren immer wieder soziale Probleme, die es zu lösen galt, hauptsächlich ausserhalb des Schulzimmers. Während der Mittelstufe drohte Roman, ins soziale Abseits zu geraten, die Heilpädagogin hat aber intensiv mit ihm und der Klasse daran gearbeitet, so dass Roman nun am Ende der Primarschule auch sozial wieder gut integriert war. Er gehörte zu einem Bubenquartett, das sich auch in der Freizeit öfter gesehen hat.
Zum Abschluss der Mittelstufe führte die Klasse ein Theaterstück vor, das sie in den letzten 2-3 Monaten erarbeitet hatte. Es war für mich sehr berührend zu sehen, wie selbstverständlich Roman darin mitagierte und überhaupt nicht als besondereres Kind auffiel (alle waren besonders!)! Überhaupt war Romans Klasse beeindruckend sozial, auch andere Kinder, die vielleicht in einer anderen Klasse herausgefallen und gemobbt worden wären, fanden ihren Platz darin! Sie hat definitiv besondere Kompetenzen erworben...
Die Mittelstufe hatte mit einer Doppelintegration begonnen, so dass die Heilpädagogin 16 Lektionen in der Klasse dabei war. Leider zog der andere Junge nach der 4. Klasse um, so dass Roman alleine zurückblieb. Trotzdem erhielt er immer noch 12 Lektionen heilpädagogische Unterstützung, dazu kamen in der 5. Klasse noch eine und in der 6. 2 Stunden Logopädie, davon eine im Klassenverband. Die restlichen Lektionen besuchte er nur zum Teil, wir hatten den Eindruck, das reduzierte Pensum reiche ihm vollauf.
Um ihn auch lebenspraktisch fördern zu können, gab es Versuche, ihn ein Mal wöchentlich vor dem Mittagessen im Hort mithelfen zu lassen. Hier fehlte aber definitiv jemand, der richtig Zeit für ihn hatte und ihn begleiten konnte, vor allem auch dann, wenn Roman grad keine Lust hatte das zu tun, was das Hortteam für ihn vorgesehen hatte.
Romans schulischer Stand nach 3 Jahren Kindergarten und 6 Jahren Primarschule:
- Mathematik: er bewegt sich - je nach Tagesform - besser oder schlechter im Zahlenraum 1-20, rechnet auch mal mit ganzen Hundertern
- Sprache: Roman liest einfach Erstlesetexte und versteht sie. Er liest auch mit Begeisterung schwierigere Texte, aber wohl ohne viel davon zu verstehen. Die Buchstaben kennt er auch schreibend schon länger, nun lernt er, die Laute zu hören und zu schreiben, was er hört. Auch das ist stark von der Tagesform abhängig und geht mal super, mal fast überhaupt nicht. Neu hat er gelernt, auf seinem Handy statt wilder, zufälliger Buchstabenfolgen, sinnvolle SMS zu schreiben. *stolzbin*
- Turnen: Hier war es offenbar nie schwierig, Roman zu integrieren. Er leistet selber die nötige Integrationsarbeit und passt, wo nötig, die Turnübungen an. Was mich immer wieder fasziniert und berührt hat: Bei Mannschaftsspielen war Roman ganz selbstverständlich dabei, und wenn seine Mannschaft verlor, schob das niemand auf Roman. Hier hat auch die Klasse eine grossartige Integrationsarbeit geleistet und - wo nötig - für ihn Ausnahmen bei Regeln "bewilligt". Am schwierigsten zu bewältigen waren die Situationen in der Garderobe, in der so einiges abging und von den Lehrerinnen nicht dauerüberwacht werden konnten. Das hat uns durch die ganze Schulzeit beschäftigt, und wir haben Roman bis zum Schluss mit "Turnpunkten" gestützt, die er erhielt, wenn alles gut ging. Bei einer bestimmten Anzahl Punkten gab es ein Geschenk, das er selber ausgesucht hatte.
- Mensch & Umwelt: Auch hier war die Integration dank der Arbeit der Heilpädagogin nicht so schwierig. Roman hat an den gleichen Themen, z.T. aber an anderen Inhalten gearbeitet. Seine Vorträge (über Deep Purple, Spinnen und anderes) wurden gut aufgenommen und haben ihm grosse Freude gemacht!
- Selbständigkeit: Roman geht selbständig zur Schule, über eine belebte Strasse mit Trams und Autos aus beiden Richtungen. Für die Musikschule wechselt er das Schulhaus und kommt selbständig nach Hause. Seit fast 2 Jahren hat er ein Handy, was uns das Loslassen etwas erleichtert. Ins Fussball will er nicht selbständig gehen, was aber wohl nicht daran liegt, dass er Busfahren muss, sondern er fühlt sich nicht so wohl und aufgehoben, dass er unbedingt hingehen möchte. In anderen Situationen ist er ganz begeistert, wenn er alleine gehen kann, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Diesen Sommer hat er endlich auch gelernt, selber Velo zu fahren, aber alleine würden wir ihn noch nirgends hinfahren lassen.
Wenn Ihr zur Integration auf der Unter- oder Mittelstufe noch Fragen habt, geben wir gerne Auskunft.
In der Oberstufe ist nun wieder eine Doppelintegration möglich. Roman wird nur ein Teilpensum haben, wir beginnen mit Schule am Vormittag (begleitet) und an einem Nachmittag (unbegleitet). Zusammen mit Mittagessen im Hort ein Mal wöchentlich, Fussball-Training der heilpädagogischen Schule und Musikunterricht in der Züricher Jugendmusikschule, denken wir, für den Start ist er gut ausgelastet. Wenn er sich gut eingelebt hat und gerne mehr zur Schule gehen möchte, können wir einen zweiten Nachmittag dazunehmen. Auf keinen Fall ist unser Ziel, dass Roman den gesamten Unterricht von 36! Wochenstunden besucht... Ich versuche, Euch etwas schneller mal wieder zu berichten, wie sich die Integration auf der Oberstufe anlässt.
Jetzt aber zuerst ab ins Wochenende!
Ursula
Roman's Integration
Hallo Ursula
Ganz herzlichen Dank für den Bericht über Roman's Integration. Ich fand es sehr spannend zu lesen. Unsere Integration steht noch eher am Anfang. Deshalb sind solche Berichte für uns auch immer toll zum weitergeben an die Schulleitung, Lehrerin oder Heilpädagogin.
Joel ist nun in der 2. Klasse und hat gerade die 2 Woche hinter sich gebracht. Angefangen hatten wir mit dem Kindergarten den er 2 Jahre besucht hat. Bei der Integration für die Schule war die Einstellung der Schulleitung sehr skeptisch. Zum Glück fand sich ganz schnell eine Lehrerin die bereit war Joel in der Klasse aufzunehmen. Ansonsten hätten wir wohl das ganze abgebrochen. Schliesslich wollten wir nie eine Integration auf "Biegen und Brechen". Inzwischen hat sich alles ganz toll eingespielt und Joel liebt die Schule. Er besucht sie im Moment an 4 Tagen das volle Pensum ( bis auf eine Lektion morgens um 7.20) und jeweils am Donnerstag geht er in die Heilpädagogische Schule hier im Ort. Er legt den Schulweg von jeweils einem Kilometer alleine zurück. Wovon ich sagen muss, dass hier oft die Probleme liegen. Joel geniesst die unbeaufsichtigte Zeit sehr und streitet sich viel mit anderen. Auch mischt er sich oft in Streitereien ein unter anderen Kindern. Wir hoffen nun, dass die Integration noch lange so gut weiter läuft!
Dass Roman nun Fahrrad fährt finde ich super! Vielleicht schaffen wir es in dem Fall auch irgendwann mal noch...
Du schreibst, dass bei euch die Probleme vor allem in der Garderobe stattfinden vor dem Turnunterricht. Die Idee, dass er belohnt wird wenn es gut wird finde ich gut. Werde das gleich mal versuchen bei unseren Problemen auf dem Schulweg.
Nun hoffe ich, dass die Integration weiterhin so gut läuft und hoffe du berichtest bald wieder. Gerne werde ich mich sicher mal an euch wenden betreffend einer Auskunft von einer Integrationserfahrerenen Mutter!
Schönes Wochenende und liebe Grüsse
Sandra mit Nicola 98, Joel DS 01 und Noe 03
Ganz herzlichen Dank für den Bericht über Roman's Integration. Ich fand es sehr spannend zu lesen. Unsere Integration steht noch eher am Anfang. Deshalb sind solche Berichte für uns auch immer toll zum weitergeben an die Schulleitung, Lehrerin oder Heilpädagogin.
Joel ist nun in der 2. Klasse und hat gerade die 2 Woche hinter sich gebracht. Angefangen hatten wir mit dem Kindergarten den er 2 Jahre besucht hat. Bei der Integration für die Schule war die Einstellung der Schulleitung sehr skeptisch. Zum Glück fand sich ganz schnell eine Lehrerin die bereit war Joel in der Klasse aufzunehmen. Ansonsten hätten wir wohl das ganze abgebrochen. Schliesslich wollten wir nie eine Integration auf "Biegen und Brechen". Inzwischen hat sich alles ganz toll eingespielt und Joel liebt die Schule. Er besucht sie im Moment an 4 Tagen das volle Pensum ( bis auf eine Lektion morgens um 7.20) und jeweils am Donnerstag geht er in die Heilpädagogische Schule hier im Ort. Er legt den Schulweg von jeweils einem Kilometer alleine zurück. Wovon ich sagen muss, dass hier oft die Probleme liegen. Joel geniesst die unbeaufsichtigte Zeit sehr und streitet sich viel mit anderen. Auch mischt er sich oft in Streitereien ein unter anderen Kindern. Wir hoffen nun, dass die Integration noch lange so gut weiter läuft!
Dass Roman nun Fahrrad fährt finde ich super! Vielleicht schaffen wir es in dem Fall auch irgendwann mal noch...
Du schreibst, dass bei euch die Probleme vor allem in der Garderobe stattfinden vor dem Turnunterricht. Die Idee, dass er belohnt wird wenn es gut wird finde ich gut. Werde das gleich mal versuchen bei unseren Problemen auf dem Schulweg.
Nun hoffe ich, dass die Integration weiterhin so gut läuft und hoffe du berichtest bald wieder. Gerne werde ich mich sicher mal an euch wenden betreffend einer Auskunft von einer Integrationserfahrerenen Mutter!
Schönes Wochenende und liebe Grüsse
Sandra mit Nicola 98, Joel DS 01 und Noe 03
Hallo Ursula
Mit sehr grossem Interesse habe ich deinen Bericht gelesen. Das macht mir Mut, den Weg der Integration zu gehen.
Kim hat morgen Dienstag ihren ersten Kindergartentag. Auch wir dürfen mit einer Doppelintegration beginnen, also 12 statt nur 6 Stunden Anwesenheit der Heilpädagogin.
Ihr könnt wirklich stolz auf euren Roman und auf euch selbst sein. Ich wünsche euch allen weiterhin viel Erfolg, dass es so positiv weitergeht.
Mit sehr grossem Interesse habe ich deinen Bericht gelesen. Das macht mir Mut, den Weg der Integration zu gehen.
Kim hat morgen Dienstag ihren ersten Kindergartentag. Auch wir dürfen mit einer Doppelintegration beginnen, also 12 statt nur 6 Stunden Anwesenheit der Heilpädagogin.
Ihr könnt wirklich stolz auf euren Roman und auf euch selbst sein. Ich wünsche euch allen weiterhin viel Erfolg, dass es so positiv weitergeht.
Brigitte mit Kim (10/2004)
- Kyle's Familie
- Beiträge: 73
- Registriert: 18.04.2006, 22:05
- Wohnort: Oberrohrdorf
Integration
Liebe Ursula
Deinen Beitrag habe ich gleich ausgedruckt und im Fach "Integration" als Musterbeispiel abgelegt. Solche Beiträge sind sehr wertvoll, zumal wir mit Kyle (2006) diesen Weg noch vor uns haben.
Wir haben entschieden, dass er einen vollen und einen halben Tag in die HPS gehen darf, dazu noch einen ganzen Tag in die Krippe, wo ja auch "Normalität" zu finden ist, wie im Regelkindsgi.
Unsere Nachbarn, mit einem Buben mit dem Charge-Syndrom (2005), wollten ihn in unseren Dorf-Regelkindsgi teilintegrieren, mit begleitender Früherzieherin, doch die Kindsgilehrerin weigert sich. Das finde ich extrem entmutigend für uns, da wir Kyle nächstes Jahr auch teilintegrieren wollten. Die offizielle Begründung der Schulleitung heisst, dass der Junge nicht vom Regelkindergarten profitieren könne. Die Kindsgilehrerin ist nie auf das Angebot der Eltern eingegangen, sie mal besuchen zu kommen oder an einer Früherziehungs- oder Logostunde teilzunehmen. Da atme ich einfach mal tief durch und denke, vielleicht ändert sich ihre Einstellung ja noch bis im nächsten Jahr.
Euch allen herzliche Grüsse
Deinen Beitrag habe ich gleich ausgedruckt und im Fach "Integration" als Musterbeispiel abgelegt. Solche Beiträge sind sehr wertvoll, zumal wir mit Kyle (2006) diesen Weg noch vor uns haben.
Wir haben entschieden, dass er einen vollen und einen halben Tag in die HPS gehen darf, dazu noch einen ganzen Tag in die Krippe, wo ja auch "Normalität" zu finden ist, wie im Regelkindsgi.
Unsere Nachbarn, mit einem Buben mit dem Charge-Syndrom (2005), wollten ihn in unseren Dorf-Regelkindsgi teilintegrieren, mit begleitender Früherzieherin, doch die Kindsgilehrerin weigert sich. Das finde ich extrem entmutigend für uns, da wir Kyle nächstes Jahr auch teilintegrieren wollten. Die offizielle Begründung der Schulleitung heisst, dass der Junge nicht vom Regelkindergarten profitieren könne. Die Kindsgilehrerin ist nie auf das Angebot der Eltern eingegangen, sie mal besuchen zu kommen oder an einer Früherziehungs- oder Logostunde teilzunehmen. Da atme ich einfach mal tief durch und denke, vielleicht ändert sich ihre Einstellung ja noch bis im nächsten Jahr.
Euch allen herzliche Grüsse
Sandra mit Kyle (DS/2006) und Jazmin (2007)
- Andrea mit Roman
- Beiträge: 759
- Registriert: 24.01.2005, 17:30
- Wohnort: Appenzellerland
liebe Ursula
herzlichen Dank für Deinen Bericht über Romans Integration. Den lasse ich meinen Mann auch lesen- er ist ja sehr skeptisch, wie Integration mit zunehmendem Alter gelingen kann.
Ist ja für uns auch ganz spannend zu erfahren, da "klein" Roman ja auch integriert ist, jetzt in der dritten Klasse.
Was mich noch besonders interessieren würde:
Wie kann sich Euer Roman verständigen? Spricht er gut verständlich?
Wieso ist Roman in der Mittelstufe so ins soziale Abseits gekommen? Weil die Schere der Entwicklung und der Interessen zu gross wurde?
Wie hat sich dann später das 4 Bubenquartett in der Freizeit bescchäftigt? Kamen die Kontakte auch von den anderen Buben aus oder musstest inmer Du organisieren?
Was sind denn jetzt Romans Freizeitinteressen?
Ueber Romans Integration schreibe ich dann auch mal wieder, unter dem schon mal früher angefangenen Thema.
liebe Grüsse
herzlichen Dank für Deinen Bericht über Romans Integration. Den lasse ich meinen Mann auch lesen- er ist ja sehr skeptisch, wie Integration mit zunehmendem Alter gelingen kann.
Ist ja für uns auch ganz spannend zu erfahren, da "klein" Roman ja auch integriert ist, jetzt in der dritten Klasse.
Was mich noch besonders interessieren würde:
Wie kann sich Euer Roman verständigen? Spricht er gut verständlich?
Wieso ist Roman in der Mittelstufe so ins soziale Abseits gekommen? Weil die Schere der Entwicklung und der Interessen zu gross wurde?
Wie hat sich dann später das 4 Bubenquartett in der Freizeit bescchäftigt? Kamen die Kontakte auch von den anderen Buben aus oder musstest inmer Du organisieren?
Was sind denn jetzt Romans Freizeitinteressen?
Ueber Romans Integration schreibe ich dann auch mal wieder, unter dem schon mal früher angefangenen Thema.
liebe Grüsse
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)
Antworten
Roman spricht inzwischen schon so, dass ihn die meisten verstehen, jedenfalls in seinem täglichen Umfeld. Im Kindergarten war die Ausdrucksfähigkeit schon noch ein ziemlich grosses Handycap, aber mit jedem Jahr hat sich das verbessert. Und seine Schulkameraden kannten ihn mit der Zeit so gut, dass sie auch für die Erwachsenen manchmal Dolmetscher spielen konnten.Wie kann sich Euer Roman verständigen? Spricht er gut verständlich?
Man muss aber manchmal seine Erlebniswelt gut kennen, um zu verstehen, wovon er spricht.
Ja, ich denke schon. Wahrscheinlich braucht es schon auch immer wieder Unterstützung, damit die soziale Integration gelingt, auch wenn es Ausnahmen geben mag. Für Roman ist es teilweise schwierig, andere für seine Themen zu begeistern (Rollenspiele mit den Themen Weltraum, StarWars, Bibi Blocksberg usw.), so muss er sich eigentlich an die Interessen der anderen anpassen, wenn er "dabei" sein will. Die drei Freunde haben sich aber auch immer wieder auf Romans Welt eingelassen und z.B. mit ihm StarWars-Kämpfe gespielt (nicht zu unserem reinen Vergnügen, aber sicher zu Romans... )Wieso ist Roman in der Mittelstufe so ins soziale Abseits gekommen? Weil die Schere der Entwicklung und der Interessen zu gross wurde?
Ihre gemeinsamen Themen waren vor allem Fussball, Lego und Playstation spielen. In den letzten 1-2 Jahren hat Roman angefangen zu sagen, wenn er mit jemandem abmachen will. Dann haben wir gemeinsam angerufen. Wenn die Abmachung klappte, konnte er auch selbständig die anderen Jungs besuchen, wenn sie nicht zu uns kamen. Die anderen drei haben ihn manchmal auch abgeholt - sie haben geläutet und gefragt, ob Roman mitkommen kann.Wie hat sich dann später das 4 Bubenquartett in der Freizeit bescchäftigt? Kamen die Kontakte auch von den anderen Buben aus oder musstest inmer Du organisieren?
Er ist ein totaler Medien-Junkie, wenn man ihn lässt: Fernsehen, Computer (z.B. YouTube-Filme oder Spiele), iPod, CDs und er wünschst sich sehnlichst eine Wii-Spielekonsole. Er liebt Filme von Superhelden (Spiderman, Batman, StarWars usw.), was nicht immer einfach ist. Hier müssen wir immer Grenzen setzen. Daneben liest er viel, auch wenn er es nicht versteht, fährt mit seinem Papi Velo (Tandem), geht ins Fussball, in die Badi, ins Tramplino (super für den Muskeltonus), geht auch sehr gern auf Schatzsuche oder Bräteln, spielt mit den Kindern im Hof, mag das Verkehrshaus in Luzern und das Technorama in Winterthur, geht leidenschaftlich gern in die Bibliothek (schon seit Jahren selbständig 1x pro Woche, da sie nur ein paar Schritte entfernt ist), liebt es, für uns Einkäufe zu machen oder sein Sackgeld im Warenhaus loszuwerden (wobei er meistens spart, bis er sich etwas Grösseres kaufen kann), sammelt Paninibilder, wenn EM oder WM ist, baut viel Legomodelle selbständig nach Anleitung (*stolzbin*), meistens StarWars-Modelle, aber auch andere...Was sind denn jetzt Romans Freizeitinteressen?
Dann ist er voll in der Pubertät, es wird viel gemotzt, und er interessiert sich sehr für Mädchen, erzählt oft, wen er heiraten möchte, sieht sich interessiert Bravo- und Mädchenhefte an...
Und er spielt viele Rollenspiele, oft mit sich selbst. Gut und Böse, Heldentum und auch die Frage, wer befiehlt, beschäftigt ihn oft in diesen Rollenspielen.
In unserer Gemeinde ist er in der Jungschar dabei und im Frühling und Herbst ist er bei Kinderwochen dabei.
Er hat ein Keyboard und eine Kindergitarre und spielt zu Musik, die er laufen lässt. Er nimmt auch Schlagzeugunterricht, wobei es da für mich vor allem um die Freude geht, weniger um den Erfolg. Er ist nicht wirklich sicher in Sachen Rhythmus.
Er liebt die Kindersendung Pirando (die jetzt dann Zambo heisst) vom Schweizer Radio (7-8 Uhr).
Ich habe seit vielen Jahren Betreuerinnen für Roman, die 1-2 Nachmittage kommen und mit ihm die Outdoor-Sachen machen, die ich selber nicht so gern mache (Badi, Schatzsuche, Bräteln usw.)
So viel für heute.
Liebe Grüsse
Ursula[/quote]
- Andrea mit Roman
- Beiträge: 759
- Registriert: 24.01.2005, 17:30
- Wohnort: Appenzellerland
liebe Ursula
jetzt kann ich mir dank deinen ausführlichen Beschreibungen so richtig gut vorstellen, wer Euer Roman jetzt ist.
Und ich sehe eingie parallelen zu Romans Grossen Bruder, der 13 ist und auch am pubertieren ist....
Danke, Danke!
Herzliche Grüsse
jetzt kann ich mir dank deinen ausführlichen Beschreibungen so richtig gut vorstellen, wer Euer Roman jetzt ist.
Und ich sehe eingie parallelen zu Romans Grossen Bruder, der 13 ist und auch am pubertieren ist....
Danke, Danke!
Herzliche Grüsse
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)