Angst in den Kindsgi zu gehen

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Kyle's Familie
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Angst in den Kindsgi zu gehen

Beitrag von Kyle's Familie » 23.08.2010, 14:05

Hallo zusammen

Kyle (2006) hat heute geweint, als ich ihm nach dem Frühstück gesagt habe, dass heute Kindergartentag ist. Es ist seine dritte Woche. Da er nicht sprechen kann, hat er ganz traurig geguckt und wässrige Augen bekommen. Dann hat er gebärdet, dass er wieder ins Bett wolle, ist aufs Sofa und hat sich komplett mit der Wolldecke zugedeckt (versteckt). Das hat mir fast das Herz gebrochen. Ich habe mit ihm gesprochen und versucht herauszufinden, woran es liegen könnte. Ich habe ihm geschlossene Fragen gestellt, sodass er nur mit ja oder nein hat antworten müssen. Ich bin trotzdem nicht schlau geworden. Ist es das Taxi? Ein anderes Kind im Taxi? Seine Lehrerin? Seine neuen Kamerädli? Ist es einfach Trennungsschmerz (wobei ich mir das nicht vorstellen kann, denn er ging bis jetzt in die Krabbel- und Spielgruppe sowie in die Krippe seit er 12 Monate alt ist).

Wer hat eine Idee? Wie kann man solche "Krisen" überwinden? Seine Kindsgilehrerin hat gesagt, dass sie sich ganz besonders um ihn kümmern werde, da er schon letzte Woche viel geweint hätte. Überhautp nicht typisch Kyle.

Da man ja nicht zu schnell aufgeben soll und ich ihn trotzdem sehr ernst nehme mit seiner Angst, habe ich ihn heute selber - nicht das Taxi - in die HPS gebracht und geholt.

Danke für eure Hilfe.


Sandra mit Kyle (DS/2006) und Jazmin (2007)

aurelia20020
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Beitrag von aurelia20020 » 25.08.2010, 07:06

Hallo!
Ob es einfach eine "Phase" ist? Unser Mattia geht auch seit knapp 3 Wochen in die HPS in Kindergarten.
Er spricht auch nicht und somit kann ich dir sehr gut nachfühlen. Leider kann ich dir auch keinen "Tipp" geben. Unsere anderen Kinder ohne DS hatten das aber auch. ( sie konnten oft auch nicht genau sagen warum sie nicht gehen wollten..)
Ich hoffe von Herzen dass sich die Situation wieder bessert und er wieder gerne gehen kann.
Ist vielleicht etwas vorgefallen und jemand war "böse" mit ihm oder so..?Da er sich ja gewöhnt ist in die Krippe und Spielgruppe zu gehn glaube ich dass es wieder besser wird.
Lgrüessli Nicole
Nicole mit MATTIA (24. August 2006)

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Abschiedsschmerz

Beitrag von Sandra » 25.08.2010, 19:37

Hallo! Auch ich weiss genau wie du dich fühlst wenn dein Sohn am Morgen weint! Auch Joel hat im Moment wieder jeden Donnerstag Morgen eine Krise. Immer nach den Ferien weint er wenn er in die HPS gehen soll. Lustigerweise, an allen anderen Tagen geht er in die Regelklasse und freut sich jeweils sehr. Die Krise wird dann aber nach jeder Woche etwas weniger, obwohl er dabei bleibt, dass er NICHT in die HPS gehen möchte. Für mich wäre entscheidend wie sich Kyle verhält wenn er dann dort ist. Mir wird jeweils von den Lehrerinnen versichert, dass Joel nach etwa einer halben Stunde ganz zufrieden ist. Kannst du vielleicht mal einen Besuch machen ohne dass er dich sieht und mal schauen was für einen Eindruck er auf dich macht? Ist es sein erstes Jahr in der HP?
Dass du ihn selber hinbringst finde ich super!

Viel Glück und liebe Grüsse
Sandra

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Andrea mit Roman
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Beitrag von Andrea mit Roman » 28.08.2010, 21:51

Hallo SAndra
oh, das ist eine Schwierige Situation.
Ging er denn am Anfang gerne hin oder noch nicht bisher?
Wenn er gerne hinging und jetzt nichtmehr, wird irgendetwas vorgefallen sein,das ihn sehr beschäftigt.
Hat er Angst vor etwas? Gspänli die ihm ungeheuer sind? Wird er im Taxi geplagt?
Vielleicht wäre ein Versuch mit Bachblüten eine Lösung, wenn es um Angst geht.
Auch sprechende Kinder könnenoft nicht sagen, was los ist,wenn sie nicht in den Kindi wollen
Das muss in unsere Augen nicht etwas schlimmes sein, für ihn aber schon.
Wie lange weint er dann?
Ich glaube, ich könnte mein Kind nicht dortlassen, wenn es weinen würde.
Vielleicht braucht er mehr Eingewöhnungszeit, wo du im Hintergrund dabei sein kannst.
AHt die Kindergärnterin eine Veränderug festgestellt? Macht sie etwas anders als vorher?

Wie ist Kyle zu Hause zwäg? Am Wochenende?Zufrieden oder auch weinerlich und unglücklich (Krankheit im Anzug)?

Hoffentlich finndet ihr bald des Rätsels Lösung!
liebe Grüsse
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)

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Kyle's Familie
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Beitrag von Kyle's Familie » 15.09.2010, 19:22

Hallo ihr Lieben

Ich danke euch allen, für die guten Überlegungen, Ratschläte und Ideen, die ihr geschickt habt. Ich habe mir überlegt, Kyle ist zwar 4 1/2 Jahre alt, aber in der Entwicklung ca. 2. Vielleicht kommt jetzt das Fremdeln?

Stand der Dinge ist jetzt so: Es hat sich sehr verschlimmert. Er weint jetzt sogar oft in der Krippe und in der IKEA haben sie mich zum ersten mal ausgerufen, dass ich ihn abholen soll, er weinte so sehr. Wenn er in den Kindsgi sollte, hat er sehr fest geweint. Als der Moment mit dem Taxi gekommen ist und ich ihn in seinen Sitz rein setzte, hat es ihn geschüttelt (nicht gezittert!). Vor Angst hat er Durchfall bekommen. Wir haben uns dann blitzartig entschieden, nach dem Ausschlussprinzip vorzugehen, um herauszufinden, was der Grund ist und als erstes schliessen wir nun das Taxi aus. Das heisst, ich bringe ihn in den Kindsgi und das Taxi bringt ihn zurück. Das geht recht gut und "das Taxi nach Hause" ist sowieso kein Problem. Der Moment der Übergabe ist noch kurz mit Weinen begleitet, aber kein Vergleich zu dem emotionalen Einbruch vorher. Wir bleiben dran!

@Sandra: Du hast gefragt, wie er ist, wenn er da ist. Die Kindigärtnerin hat gesagt, dass er aus dem Nichts anfängt zu weinen, er sich aber schnell wieder beruhigt.

@Nicole/Andrea: Es beruhigt mich zu hören, dass das Weinen auch bei euren nicht behinderten Kindern vorgekommen ist. Kyle ist ja der ältere von beiden, daher kenne ich die Reaktion noch nicht.

@Nicole: Das mit den Bachblüten ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen! Werde ich weiter verfolgen. Du hast gefragt, wie lange er im Taxi weint. Der Chauffeur sagt, sobald das Taxi ein paar Minuten fährt, beruhige er sich. Die Kindsgigärtnerin sagt jedoch, dass er verweint mit Tränen in den Augen ankomme. Ich bin auch froh, dass Du sagst, dass er vielleicht einfach eine längere Eingewöhnungszeit braucht. Ich durfte noch ein paar Mal eine Halbestunde dabei sei und es ging dann recht gut. Zu Hause und am Weekend ist er eigentlich so wie immer, vielleicht etwas quängeliger. Sobald der Kindsgi zur Sprache kommt gebärdet er einfach "Weinen" und "traurig".

Liebe Grüsse
Sandra mit Kyle (DS/2006) und Jazmin (2007)

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Wie weiter?

Beitrag von Ursula » 17.09.2010, 20:09

Liebe Sandra
Wie ist es den Rest der Woche gelaufen?
Es ist natürlich nicht möglich, die Situation von weitem richtig einzuschätzen, aber die Reaktion von Kyle kommt mir schon sehr stark vor. Da würde ich wahrscheinlich auch ziemlich intensiv nach Ursachen suchen.
Wie lange ist er denn jeweils im Kindsgi? Wenn sich nichts Konkretes finden lässt: Ist es ihm vielleicht einfach zu viel?
Ich wünsche Dir Erfolg bei der Ursachensuche und ein gute Wochenende
Ursula

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Beitrag von Kyle's Familie » 18.09.2010, 10:21

Liebe Ursula

Er geht am Montag von 9.30 - 15.30 Uhr sowie Freitags von 9.30 - 11.30 Uhr in den HP Kindsgi. Am Donnerstag den ganzen Tag in die Krippe. Also 2 1/2 Tage wie ein Kind im kleinen Dorfkindsgi. Aber wie Du sagst, wahrscheinlich ist es einfach etwas viel Neues auf einmal. Darum nehmen wir das Taxi aus dem Spiel und jetzt geht es schon recht viel besser, so dass auch ich mich wieder wohl fühle :-) !

Liebe Grüsse
Sandra mit Kyle (DS/2006) und Jazmin (2007)

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Beitrag von Ursula » 09.11.2010, 10:36

Liebe Sandra
Wie hat sich die Situation weiterentwickelt? Es würde mich interessieren, ob Ihr etwas herausgefunden habt und wie Kyle es jetzt geht.
Liebe Grüsse
Ursula

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Beitrag von Kyle's Familie » 22.11.2010, 22:01

Liebe Ursula

Danke für Deine Nachfrage. Wir hatten letzte Woche das Elterngespräch mit der Kindergartenlehrerin. Da ich ihn die letzten Paar Wochen nun in die HPS gefahren habe, hat sich das "Loslöseproblem" einfach verschoben. Er hat dann beim Abschiednehmen in der HPS geweint, jedoch sehr viel weniger heftig als im Taxi bei uns zu Hause. Mittlerweile geht es immer besser. Die letzten beiden Tage hat er sogar nicht mehr geweint, als ich ihn abgeladen habe, jubel! Ich denke, dass er sich jetzt besser loslösen kann und wir werden im neuen Jahr wieder sanft mit einer Taxifahrt von uns zu Hause in die HPS anfangen. Interessant ist ja, dass er immer problemlos mit dem Taxi nach Hause kommt!

Liebe Grüsse
Sandra

PS: In Luzern habe ich endlich mal Roman kennengelernt! Der hat dann super mitgeholfen!
Sandra mit Kyle (DS/2006) und Jazmin (2007)

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