Hallo
Heute Nachmittag war ich mit Roman bei uns am Kinderskilift am Skifahren üben.
Als wir vor dem Klo warteten, kamen 2 Jungen raus, der grosse (10-12 Jahre alt) sagte zum Kleinen im Vorbeigehen an uns: der ist behindert und wiederholte es nochmals.
Ich wusste nicht ,was ich auf diese Äusserung sagen sollte, rief ihm nach: du bist wohl auch behindert?
Da bleib er stehen und sagte nein bin ich nicht. Ich sagte ihm, ob er es nett finde, da rauszukommen und zu uns nur zu sagen der ist behindert? Worauf der Kleine sagte: ich habe nichts gesagt. Und ich zum Grossen; wie würdest du dich fühlen, wenn man dich nicht grüsst und sagt, der ist behindert?
Worauf er meinte, das habe er sich nicht überlegt. Worauf Roman ihm, als er gehen wollte , fröhlich tschüss nachrief und der andere dann auch ganz nett grüsste.
Bei uns im Dorf wird Roman nie doof angeschaut oder angesprochen, da ist er überall bekannt. Am Kinderskilift sind viele von weiter her, die uns nicht kennen.
Ich habe mich gewundert, wieso er sah, das Roman behindert ist, hatte er doch die Sonnenbrille an. Und viele Eltern der Elterngruppe finden immer wieder, man sieht es Roman kaum an, dass er das DS hat. Mein Mann meinte, wohl, die haben uns vorher schon beim Fahren oder so gesehen und es wohl gemerkt.
Wie würdet ihr in einer solchen Situation reagieren?
Am Skilift habe ich schon öfters gemerkt, dass uns Kinder komisch nachschauen.
Viele Erwachsenen lächeln uns aber nett zu.
Eine Frau war am Übungshang im Januar immer besonders nett zu Roman, sprach ihm am zweiten Tag auch mit Namen an, am dritten Tag sass sie bei uns auf einer Bank , als wir Pause machten und erzählte mir, ihre Schwester hätte auch ein Kind gehabt, das DS hatte und an Leukämie gestorben sei. Ich kannte den kleine Joel und seine Mutter auch...
Viele Grüsse
der ist ja behindert!
- Andrea mit Roman
- Beiträge: 759
- Registriert: 24.01.2005, 17:30
- Wohnort: Appenzellerland
Denke früher oder später werden wir alle mit dem Konfrontiert. Den Jungen anzusprechen war sicher die richtige Reaktion.
Leider ist es heute immer noch so, dass Menschen mit Behinderungen kaum in der Oeffentlichkeit zu sehen sind und von daher immer noch Exoten sind. Habe ich früher auch gemacht, wobei es mir nicht um die Person ging, sondern mehr um den Unterschied, was es ausmacht. Eine Person ohne Beine ist der Fall der, der hat keine Beine "Punkt", aber ein Mensch mit Down Syndrom hat ja alles und trotzdem sehen sie anders aus. Es sind Kleinigkeiten, wie Augenwinkel um ein paar Milimeter, Augenabstand,... alles Dinge, die man als ganzes in wenigen Sekundenbruchteilen erfasst und sieht, dass diese Person anders ist, aber um genau zu Wissen was es ausmacht, muss man leider diese Person längere Zeit anschauen. Ich denke, wenn man solchen Menschen mal die Gelegenheit geben würde eine Person mit Down Syndrom richtig anschauen zu dürfen, würden sie in Zukunft weniger starren.
Uebrigens "starren" bereits Babies, in Versuchen wurde festgestellt, dass Babies wesendlich länger auf Fotos von attraktiven Menschen schauen, als bei durchschnittlichen Menschen.
Leider ist es heute immer noch so, dass Menschen mit Behinderungen kaum in der Oeffentlichkeit zu sehen sind und von daher immer noch Exoten sind. Habe ich früher auch gemacht, wobei es mir nicht um die Person ging, sondern mehr um den Unterschied, was es ausmacht. Eine Person ohne Beine ist der Fall der, der hat keine Beine "Punkt", aber ein Mensch mit Down Syndrom hat ja alles und trotzdem sehen sie anders aus. Es sind Kleinigkeiten, wie Augenwinkel um ein paar Milimeter, Augenabstand,... alles Dinge, die man als ganzes in wenigen Sekundenbruchteilen erfasst und sieht, dass diese Person anders ist, aber um genau zu Wissen was es ausmacht, muss man leider diese Person längere Zeit anschauen. Ich denke, wenn man solchen Menschen mal die Gelegenheit geben würde eine Person mit Down Syndrom richtig anschauen zu dürfen, würden sie in Zukunft weniger starren.
Uebrigens "starren" bereits Babies, in Versuchen wurde festgestellt, dass Babies wesendlich länger auf Fotos von attraktiven Menschen schauen, als bei durchschnittlichen Menschen.
Jan mit Tamara (2007) und Inken (DS/2008)
- Andrea mit Roman
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hallo Jan
wenn jemand nur schaut, finde ich ja, es ist das eine.
Wenn aber so eine doofe Bemerkung kommt, dann ist das ja schon schwierig.
Das war ich mir noch nie gewohnt, habe ich noch nie erlebt gehabt.
Vielleicht sollte man auch eine Antwort im Voraus parat haben für solche Situationen?
wenn jemand nur schaut, finde ich ja, es ist das eine.
Wenn aber so eine doofe Bemerkung kommt, dann ist das ja schon schwierig.
Das war ich mir noch nie gewohnt, habe ich noch nie erlebt gehabt.
Vielleicht sollte man auch eine Antwort im Voraus parat haben für solche Situationen?
Herzliche Grüsse
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)
Andrea mit Roman (5/2000), DS, und grossem Bruder (97)
Gerade Kindern, würde ich deswegen nicht böse sein. Oftmals wissen sie es einfach nicht besser. Für jeden gibt es ein erstes Mal, bei dem er Leuten begegnet, die Krankheiten haben und daher auffallen. Wenn das ganz neu für einen ist, reagiert man nunmal unwissend. Dafür sollte man Kindern nicht böse sein, sondern sie freundlich aufklären, was das was sie gesagt haben eigentlich bedeutet und wie sehr sie damit verletzten können.
Wenn du als Mutter aber angepisst reagierst und sie beschümpfst oder ausfallend wirst, bringen sie das immer auch mit deinem Kind in Verbidnung und sehen ihre Vorurteile damit bestätigt. daher schießt du dir nur ins eigene Bein, wenn du zu ausfallend wirst.
Wenn du als Mutter aber angepisst reagierst und sie beschümpfst oder ausfallend wirst, bringen sie das immer auch mit deinem Kind in Verbidnung und sehen ihre Vorurteile damit bestätigt. daher schießt du dir nur ins eigene Bein, wenn du zu ausfallend wirst.